Gesundheitsministerin:Warken sagt Vapes und E-Zigaretten Kampf an
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Vapes und E-Zigaretten gelten als Einstieg in eine Karriere als Raucher: Die neue Gesundheitsministerin Nina Warken hat die Länder nun aufgerufen, dagegen vorzugehen.
Bundesgesundheitsministerin Nina Warken (CDU) hat die Länder aufgefordert, den Nichtraucherschutz auch auf Verdampfer und E-Zigaretten auszuweiten.
Vapes und E-Zigaretten sind gefährlicher als viele vermuten.
Nina Warken (CDU), Bundesgesundheitsministerin
Das sagte sie den Zeitungen der Essener Funke Mediengruppe. Die Aerosole enthielten gesundheitsschädliche Stoffe, häufig seien sie der Einstieg in das Rauchen und die Abhängigkeit.
Gerade um Kinder und Jugendliche zu schützen, brauchen wir hier strengere Vorgaben.
Nina Warken (CDU), Bundesgesundheitsministerin
Gesundheitsministerin: E-Zigaretten und Verdampfern im Nichtraucherschutzgesetz
Der Bund habe die Benutzung von E-Zigaretten und Verdampfern bereits in die bestehende Rauchverbotsregelung im Nichtraucherschutzgesetz des Bundes einbezogen. "Dasselbe muss jetzt auch auf Länderebene passieren, forderte die Ministerin anlässlich des Weltnichtrauchertags am Samstag.
Die Zuständigkeit des Bundes für den Nichtraucherschutz beschränke sich auf Einrichtungen des Bundes sowie auf Verkehrsmittel des öffentlichen Nahverkehrs und Personenbahnhöfe. Für den größten Teil der Regelungsbereiche, etwa Gaststätten, Schulen, Universitäten und Krankenhäuser seien dagegen die Länder verantwortlich.
Tabak als vermeidbarer Risikofaktor für Krebs
Die Deutsche Krebshilfe appellierte an die Bundesregierung, mehr für die Tabakprävention zu tun. "Tabakkonsum ist der größte vermeidbare Krebsrisikofaktor", sagte der Vorstandsvorsitzende Franz Kohlhuber der Düsseldorfer "Rheinischen Post".
Rund 80 Prozent aller Lungenkrebsfälle in Deutschland seien auf das Rauchen zurückzuführen. Jedes Jahr koste der Tabakkonsum bundesweit mindestens 127.000 Menschen das Leben. Kohlhuber kritisierte:
Derzeit gehört Deutschland in Europa zu den Schlusslichtern in Sachen Tabakprävention.
Franz Kohlhuber, Deutsche Krebshilfe
Er forderte, das Rauchen unter anderem "auf Spielplätzen und Sportstätten zu verbieten, ebenso auf den Geländen von Bildungs- und Gesundheitseinrichtungen".
WHO fordert Aroma-Verbot
Angesichts der Zahl junger Tabaknutzer ruft die Weltgesundheitsorganisation (WHO) Regierungen dringend auf, Tabak- und Nikotinprodukte mit Aroma zu verbieten. Sie nennt etwa Geschmacksrichtungen wie Gummibärchen oder Zuckerwatte. Solche Aromen machten aus giftigen Produkten jugendfreundliche Köder. Sie würden zudem mit schweren Lungenkrankheiten in Verbindung gebracht.
Aromen und schicke Verpackungen für E-Zigaretten sowie Werbung in sozialen Medien zielten speziell auf junge Nutzer ab, kritisierte die Organisation. 12,5 Prozent der Minderjährigen hätten in der WHO-Europaregion mit insgesamt 53 Ländern im Jahr 2022 E-Zigaretten genutzt, verglichen mit zwei Prozent der Erwachsenen. Jedes Jahr sterben nach WHO-Angaben etwa acht Millionen Menschen an den Folgen von Tabakkonsum.
Die WHO nennt einige aus ihrer Sicht vielversprechende Entwicklungen: In mehr als 50 Ländern seien aromatisierte Tabakprodukte nicht erlaubt. Mehr als 40 Länder hätten elektronische Zigaretten verboten.
Frankreich verschärft Rauchverbot
Die französische Regierung hat beispielsweise am Freitag ein Rauchverbot an öffentlichen Orten wie Parks, Bushaltestellen und vor Schulen verkündet. Ziel des Gesetzes sei es, Kinder zu schützen, sagte Gesundheitsministerin Catherine Vautrin. "An Orten, an denen sich Kinder aufhalten, muss der Tabak verschwinden", sagte sie in einem Interview. Das Verbot soll ab 1. Juli gelten, eine Missachtung soll bis zu 135 Euro kosten.
Der deutsche Verband des eZigarettenhandels (VdeH) mit rund 130 Mitgliedern schreibt auf seiner Webseite, die Satzung enthalte die Verpflichtung, Produkte nur an erwachsene Personen abzugeben.
Quelle: epd, dpa, AFP
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