Schrittweise Anhebung bis 2027:Kabinett bringt höheren Mindestlohn auf den Weg
Der Mindestlohn soll bis zum Jahr 2027 auf 14,60 Euro steigen - die Regierung bringt die schrittweise Anhebung auf den Weg.
Ab kommendem Jahr wird der Mindestlohn von derzeit 12,82 Euro auf 13,90 angehoben werden. Für 2027 ist ein weiterer Anstieg auf 14,60 Euro vorgesehen.
29.10.2025 | 1:28 minDer gesetzliche Mindestlohn in Deutschland steigt bis Anfang 2027 auf 14,60 Euro pro Stunde. Die Bundesregierung hat an diesem Mittwoch eine entsprechende Verordnung von Arbeitsministerin Bärbel Bas (SPD) beschlossen.
Demnach steigt der Mindestlohn in zwei Schritten:
- Zum 1. Januar 2026 von derzeit 12,82 Euro auf 13,90 Euro
- Zum 1. Januar 2027 auf 14,60 Euro
ZDFheute Infografik
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Die Regierung setzt damit einen Beschluss der Mindestlohnkommission aus Gewerkschaften und Arbeitgebern vom Juni dieses Jahres um. Von der Erhöhung könnten nach einer Schätzung des Statistischen Bundesamtes bis zu 6,6 Millionen Jobs profitieren.
Warum braucht es einen Mindestlohn? ZDF-Wirtschaftsexperte Florian Neuhann im ZDF heute journal zum Sinn einer Lohnuntergrenze.
27.06.2025 | 2:48 minHöhere Lohnkosten: Bas dämpft Befürchtungen
Bas sprach von einer Anhebung um fast 14 Prozent. Dies sei die größte sozialpartnerschaftlich beschlossene Lohnerhöhung seit Einführung des Mindestlohns im Jahr 2015 mit 8,50 Euro.
Das ist ein wichtiger Schritt für mehr Gerechtigkeit und Anerkennung derer, die unser Land Tag für Tag am Laufen halten.
Bärbel Bas, Arbeitsministerin
Nach den Koalitionsverhandlungen mit CDU und CSU hatten die Sozialdemokraten zunächst in Aussicht gestellt, dass der Mindestlohn bereits im kommenden Jahr auf etwa 15 Euro steige.
Bas dämpfte Befürchtungen in Teilen der Wirtschaft, die Lohnerhöhung könnte zu Jobverlusten führen. Durch die schrittweise Anhebung könnten die Unternehmen "die steigenden Kosten verantwortungsvoll über zwei Jahre verteilen", sagte die SPD-Politikerin.
Mit der Verordnung erhöhen sich die Lohnkosten für die Arbeitgeber, deren Beschäftigte bisher einen geringeren Lohn erhalten, nach Schätzungen für 2026 um etwa 2,18 Milliarden Euro und für 2027 um etwa 3,44 Milliarden Euro.
Agrarminister Alois Rainer prüft Ausnahmen vom Mindestlohn für Saisonarbeiter.
30.06.2025 | 1:47 minBA: Erhöhung verringert Lohnungleichheit
Von der Anhebung sind dem Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) zufolge etwa zehn bis zwölf Prozent der Beschäftigungsverhältnisse betroffen. Das Forschungsinstitut der Bundesagentur für Arbeit (BA) geht davon aus, dass das Ausmaß des Niedriglohnsektors und der Lohnungleichheit in Deutschland dadurch verringert werde.
Gleichzeitig weist das IAB darauf hin, dass die steigenden Lohnkosten für die Betriebe Anpassungserfordernisse mit sich brächten, "die auch zu negativen Effekten führen könnten".
Spitzenverdiener vs. Niedriglöhner: Die Doku fragt, wie gerecht Gehälter verteilt sind – und warum Transparenz fehlt. Wer verdient viel, wer viel zu wenig?
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