Hamas-Mitglieder in Berlin festgenommen

Anschlagspläne in Deutschland?:Drei Hamas-Mitglieder in Berlin festgenommen

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Sie sollen versucht haben, Waffen für die Hamas zu beschaffen: Die Bundesanwaltschaft hat in Berlin drei mutmaßliche Mitglieder der Terrororganisation festnehmen lassen.

Generalbundesanwalt beim Bundesgerichtshof am 17.06.2019 in Karlsruhe.

Die Bundesanwaltschaft hat in Berlin drei mutmaßliche Mitglieder der islamistischen Terrororganisation Hamas festnehmen lassen. (Symbolbild)

Quelle: dpa

Die Bundesanwaltschaft hat in Berlin drei mutmaßliche Hamas-Unterstützer wegen möglicher Anschlagsplanungen festnehmen lassen.

Wie der Generalbundesanwalt in Karlsruhe mitteilte, sollen die drei Beschuldigten als sogenannte Auslandsoperateure der radikal-islamistischen Terrororganisation Hamas spätestens seit Sommer damit befasst gewesen sein, von Deutschland aus für die Organisation Schusswaffen und Munition zu beschaffen.

Waffen für Mordanschläge?

Nach Erkenntnissen der Bundesanwaltschaft sollten die Waffen für Mordanschläge auf israelische oder jüdische Einrichtungen in Deutschland genutzt werden. Die Vorwürfe richten sich den Angaben vom Mittwoch zufolge gegen die beiden deutschen Staatsangehörigen Abed Al G. und Ahmad I. sowie den im Libanon geborenen Wael F. M.

Ausgeschwärzte Person im Vordergrund,  Netzwerkstrukturen hinter seinem Rücken sowie Plästina-Flagge und Graffitis. Im Hintergrund ZDF-Spur Logo.

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Alle drei Beschuldigten sollen am Donnerstag dem Ermittlungsrichter des Bundesgerichtshofs zum Erlass von Haftbefehlen vorgeführt werden, hieß es.

Den drei Männern werden die Mitgliedschaft in einer ausländischen terroristischen Vereinigung und die Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat zur Last gelegt. Im Zuge der Festnahmen seien diverse Waffen gefunden worden, darunter ein Sturmgewehr AK 47 sowie mehrere Pistolen und Munition.

Justizministerin: "Alle haben die Pflicht, jüdisches Leben zu schützen"

In einer Mitteilung, die ZDFheute vorliegt, erklärte Bundesjustizministerin Stefanie Hubig (SPD): "Wenn sich die Vorwürfe betätigen, handelt es sich um einen sehr ernsten Vorgang."

Klar ist in jedem Fall: Jüdisches Leben in Deutschland ist bedroht. Terroristen und radikale Antisemiten trachten Jüdinnen und Juden nach dem Leben - auch hierzulande.

Stefanie Hubig, Bundesjustizministerin

Der Staat sei in der Verantwortung, gegen derartige Bedrohungen vorzugehen, so Hubig weiter. Die Ministerin mahnte, in Deutschland dürfe es "keinen Raum geben für Hass gegen Jüdinnen und Juden". "Wir alle haben die Pflicht, jüdisches Leben zu schützen."

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Israel geht seit dem Hamas-Angriff massiv militärisch im Gazastreifen vor. Dabei wurden nach nicht unabhängig überprüfbaren Angaben des Hamas-Gesundheitsministeriums bereits mehr als 66.000 Palästinenser getötet.

Quelle: dpa, AFP, epd

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