FDP-Parteitag: Noch-Chef Lindner rechnet mit Friedrich Merz ab
FDP-Chef attackiert Kanzler:Lindner geht - und rechnet mit Merz ab
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Christian Lindner geht als FDP-Chef und rechnet mit Kanzler Merz ab: Der Kurs der neuen Regierung missachte Wählerwillen und Schuldenbremse. Er warnt vor den nächsten Wahlen 2029.
Nach dem Wahldebakel bei der Bundestagswahl gibt Christian Lindner den FDP-Vorsitz ab. Christian Dürr soll die Partei erneuern und zurück in den Bundestag bringen.16.05.2025 | 3:01 min
Der scheidende FDP-Vorsitzende Christian Lindner hat sich auf dem Bundesparteitag in Berlin mit scharfer Kritik an der neuen Bundesregierung unter Kanzler Friedrich Merz (CDU) von seiner Partei verabschiedet.
Lindner: Neue Regierung mit mehr Staat und Schulden
Lindner erklärte, es sei gut für Deutschland, dass die Bundestagswahl eine klare Richtungsentscheidung gebracht habe.
Paradoxerweise hat die Regierung Merz jedoch einen anderen Kurs eingeschlagen, als es der Wählerwille erkennen ließ.
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Christian Linder, FDP-Chef
Statt des von den Bürgerinnen und Bürgern gewünschten "weniger Staat" und "mehr Freiheit" liefere die neue Regierung "mehr Staat" und "mehr Schulden".
Die FDP will sich bei ihrem Parteitag neu aufstellen. Erklärtes Ziel ist der Wiedereinzug in den Bundestag. Neuer Parteichef nach Christian Lindner soll Christian Dürr werden.16.05.2025 | 0:24 min
Warnung vor wirtschaftlichem Rückschlag
Der frühere Bundesfinanzminister warnte eindringlich vor den Folgen der neuen Haushaltspolitik: "Wenn die Regierung Merz diese neue Fiskalpolitik nicht mit Reformen flankiert, wird diese Richtungsentscheidung erst ökonomisch wie ein Bumerang zurückkehren - und später an der Wahlurne im Jahr 2029."
Es sei nun die Aufgabe der FDP, die notwendigen Reformen zu benennen und öffentlich einzufordern, damit die von der Bundesregierung geplanten neuen Schulden langfristig tragfähig seien. Der Parteitag möge sich für viele wie ein Tiefpunkt anfühlen, so Lindner weiter:
Aber er ist nur ein neuer Anfang für diese großartige Freie Demokratische Partei.
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Christian Lindner
FDP erneut nicht im Bundestag
Bei der Bundestagswahl am 23. Februar war die FDP mit 4,3 Prozent der Zweitstimmen erneut an der Fünf-Prozent-Hürde gescheitert. Damit ist sie - wie bereits in der Zeit von 2013 bis 2017 - nicht mehr im Bundestag vertreten.
Christian Lindner hatte die FDP nach dem historischen Scheitern 2013 als Parteichef übernommen, sie 2017 zurück ins Parlament geführt und 2021 in die Ampelkoalition mit SPD und Grünen gebracht.
"Wir öffnen uns auch für Menschen, die direkt aus der Wirtschaft kommen", sagt Christian Dürr, Kandidat für den FDP-Vorsitz.
16.05.2025 | 4:49 min