Esa-Ministerratstagung:Deutscher Astronaut soll an Mondmission teilnehmen
Für die kommenden Artemis-Mondmissionen bekommen die europäischen Mitgliedstaaten der Weltraumorganisation Esa drei Tickets. Auch ein Deutscher soll dabei sein.
Dorothee Bär (m.), mit den Astronautinnen und Astronauten Alexander Gerst, Amelie Schoenenwald, Samantha Cristoforetti und Matthias Maurer
Quelle: dpaBei den nächsten Mondmissionen der Nasa sollen auch drei europäische Astronautinnen und Astronauten an Bord sein. Und erstmals gibt es auch für einen Deutschen ein Ticket.
Das haben die deutsche Raumfahrtministerin Dorothee Bär (CSU) und der Generaldirektor der Europäischen Weltraumorganisation Esa, Josef Aschbacher, nach der Esa-Ministerratstagung in Bremen bekannt gegeben. Aschbacher sagte:
Ich habe entschieden, dass die ersten Europäer, die auf einer Mondmission fliegen werden, Esa-Astronauten deutscher, französischer und italienischer Nationalität sein werden.
Josef Aschbacher, Esa
Zuerst sei Deutschland an der Reihe. Wer genau mit zum Mond darf, sagte der Generaldirektor der europäischen Raumfahrtagentur Esa nicht.
Auf der Tagung der europäischen Raumfahrtbehörde Esa wird über Milliardeninvestitionen beraten. Das Ziel: Die europäische Raumfahrt von China und den USA unabhängiger zu machen.
26.11.2025 | 2:58 minEs sei großartig, dass jetzt auch "endlich ein Europäer und vor allem auch ein Deutscher dabei sein wird", sagte Bundesministerin Bär.
Nach über 50 Jahren ist es wirklich an der Zeit, dass wir uns dem Mond wieder nähern.
Dorothee Bär (CSU), Raumfahrtministerin
Astronauten Gerst und Maurer im Gespräch
Als deutsche Kandidaten werden Alexander Gerst oder Matthias Maurer gehandelt. Beide betonten mehrfach, wie gerne sie zum Mond fliegen würden. Bis zur geplanten Mission wird es allerdings noch Jahre dauern - wenn sie überhaupt zustande kommt.
Die europäische Raumfahrtbehörde Esa ist am "Artemis"-Programm beteiligt. Sie liefert mit dem im Bremer Airbus-Werk gefertigten europäischen Servicemodul eine wichtige Komponente des "Orion"-Raumschiffs, das die Astronauten in die Mondumlaufbahn bringen soll.
Raumfahrtministerin Bär hebt die Bedeutung eines "souveräneren und selbständigeren" Handelns der europäischen Weltraumorganisation Esa im Vergleich zur US-Behörde Nasa hervor.
27.11.2025 | 3:25 minUSA wollen wieder Astronauten zum Mond schicken
Die USA wollen mit "Artemis" wieder Astronauten zum Mond bringen. Der Zeitplan für das ambitionierte Vorhaben sieht vor, dass 2026 zunächst vier US-Astronauten bei der rund zehntägigen Mission "Artemis 2" den Mond umrunden.
2027 sollen bei "Artemis 3" nach mehr als einem halben Jahrhundert wieder Astronauten auf dem Mond landen. "Artemis 4" ist bisher für 2028 anvisiert, Experten rechnen allerdings mit Verschiebungen - erst ab dieser Mission könnte ein Deutscher mit dabei sein.
Gemeinsame Mondstation "Gateway"
Gemeinsam wollen die Raumfahrtbehörden auch eine Mondstation bauen: "Gateway" soll den Mond umkreisen, ähnlich wie die ISS die Erde. Die Esa verfügt derzeit über sechs aktive Astronautinnen und Astronauten sowie zwei Projektastronauten mit All-Erfahrung.
Neben Deutschland können sich nun auch Frankreich und Italien freuen. Die beiden Raumfahrtnationen bekommen für einen ihrer Esa-Astronauten ebenfalls ein Ticket Richtung Mond. Deutschland, Frankreich und Italien sind die größten Beitragszahler der Esa, weshalb es nicht ganz überraschend ist, dass die Länder bei den Mondflügen zum Zug kommen sollen.
Mehr zum Wettrennen im All
Nachrichten | Thema:Weltall - Faszination Raumfahrt
- Interview
Astronaut über Weltraumstrategie:Maurer: "Zum Mars wollen auch wir Europäer"
mit Video8:12 Europäische Weltraumorganisation:Wie die Zeitenwende im All die Esa verändert
von Susanne Biedenkopfmit Video2:38USA gehen neue Wege:Raumfahrt unter Trump: Was das für Europa heißt
mit Video2:40Zukunftsmarkt Raumfahrt:Welche Länder wie das All erforschen wollen
Experten zu Atomreaktor-Plänen:USA gegen China - ein neuer Wettlauf zum Mond
mit Video23:23Wettbewerb mit China im All:Nasa plant offenbar Atomreaktor auf dem Mond