Esa: Deutscher Astronaut soll an Mondmission teilnehmen

Esa-Ministerratstagung:Deutscher Astronaut soll an Mondmission teilnehmen

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Für die kommenden Artemis-Mondmissionen bekommen die europäischen Mitgliedstaaten der Weltraumorganisation Esa drei Tickets. Auch ein Deutscher soll dabei sein.

Dorothee Bär (CSU, M), Bundesministerin für Forschung, Technologie und Raumfahrt, steht bei der Begrüßung zur Esa-Ministerratstagung zwischen den Astronautinnen und Astronauten Alexander Gerst (l-r), Amelie Schoenenwald, Samantha Cristoforetti und Matthias Maur

Dorothee Bär (m.), mit den Astronautinnen und Astronauten Alexander Gerst, Amelie Schoenenwald, Samantha Cristoforetti und Matthias Maurer

Quelle: dpa

Bei den nächsten Mondmissionen der Nasa sollen auch drei europäische Astronautinnen und Astronauten an Bord sein. Und erstmals gibt es auch für einen Deutschen ein Ticket.

Das haben die deutsche Raumfahrtministerin Dorothee Bär (CSU) und der Generaldirektor der Europäischen Weltraumorganisation Esa, Josef Aschbacher, nach der Esa-Ministerratstagung in Bremen bekannt gegeben. Aschbacher sagte:

Ich habe entschieden, dass die ersten Europäer, die auf einer Mondmission fliegen werden, Esa-Astronauten deutscher, französischer und italienischer Nationalität sein werden.

Josef Aschbacher, Esa

Zuerst sei Deutschland an der Reihe. Wer genau mit zum Mond darf, sagte der Generaldirektor der europäischen Raumfahrtagentur Esa nicht.

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Es sei großartig, dass jetzt auch "endlich ein Europäer und vor allem auch ein Deutscher dabei sein wird", sagte Bundesministerin Bär.

Nach über 50 Jahren ist es wirklich an der Zeit, dass wir uns dem Mond wieder nähern.

Dorothee Bär (CSU), Raumfahrtministerin

Astronauten Gerst und Maurer im Gespräch

Als deutsche Kandidaten werden Alexander Gerst oder Matthias Maurer gehandelt. Beide betonten mehrfach, wie gerne sie zum Mond fliegen würden. Bis zur geplanten Mission wird es allerdings noch Jahre dauern - wenn sie überhaupt zustande kommt.

Die europäische Raumfahrtbehörde Esa ist am "Artemis"-Programm beteiligt. Sie liefert mit dem im Bremer Airbus-Werk gefertigten europäischen Servicemodul eine wichtige Komponente des "Orion"-Raumschiffs, das die Astronauten in die Mondumlaufbahn bringen soll.

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USA wollen wieder Astronauten zum Mond schicken

Die USA wollen mit "Artemis" wieder Astronauten zum Mond bringen. Der Zeitplan für das ambitionierte Vorhaben sieht vor, dass 2026 zunächst vier US-Astronauten bei der rund zehntägigen Mission "Artemis 2" den Mond umrunden.

2027 sollen bei "Artemis 3" nach mehr als einem halben Jahrhundert wieder Astronauten auf dem Mond landen. "Artemis 4" ist bisher für 2028 anvisiert, Experten rechnen allerdings mit Verschiebungen - erst ab dieser Mission könnte ein Deutscher mit dabei sein.

Gemeinsame Mondstation "Gateway"

Gemeinsam wollen die Raumfahrtbehörden auch eine Mondstation bauen: "Gateway" soll den Mond umkreisen, ähnlich wie die ISS die Erde. Die Esa verfügt derzeit über sechs aktive Astronautinnen und Astronauten sowie zwei Projektastronauten mit All-Erfahrung.

Neben Deutschland können sich nun auch Frankreich und Italien freuen. Die beiden Raumfahrtnationen bekommen für einen ihrer Esa-Astronauten ebenfalls ein Ticket Richtung Mond. Deutschland, Frankreich und Italien sind die größten Beitragszahler der Esa, weshalb es nicht ganz überraschend ist, dass die Länder bei den Mondflügen zum Zug kommen sollen.

Quelle: ZDF, Reuters, dpa

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