Raumfahrt: Bär fordert mehr deutsches Engagement bei der Esa
Interview
Ministerin will Esa stärken:Bär: Müssen Raumfahrt ernster nehmen
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Raumfahrtministerin Dorothee Bär will die Anteile Deutschlands an der Raumfahrtbehörde Esa erhöhen. Europa solle auch mit Deutschlands Hilfe im Weltall unabhängiger werden.
"Wir müssen in Europa ganz anders zusammenarbeiten", so Dorothee Bär über die Raumfahrtstrategie Deutschlands und 50 Jahre Esa.30.05.2025 | 5:24 min
Die neue Raumfahrt-Bundesministerin Dorothee Bär (CSU) will Deutschlands Engagement bei der Europäischen Weltraumorganisation (Esa) ausweiten und Europa unabhängiger in der Raumfahrt machen. "Wir müssen unseren deutschen Anteil an der Esa erhöhen", sagte sie am Freitag im ZDF-Morgenmagazin. Man werde jetzt bei den Verhandlungen über den Bundeshaushalt sehen, wie das genau aussehen könne.
Bisher hält Deutschland 21 Prozent der Anteile an der Esa. Eine Aufstockung würde erhebliche zusätzliche Finanzmittel erfordern. Bär pochte aber darauf, dass das Thema Raumfahrt nun wegen seiner strategischen Bedeutung ernster genommen werden müsse.
Die ESA feiert 50 Jahre Weltraumforschung. Die Trägerrakete Ariane begleitet die Missionen seit den 70ern. Jetzt startet die modernisierte Ariane 6 für größere Satelliten.30.05.2025 | 1:47 min
Bär: Europa muss unabhängiger werden
"Europa muss auch unabhängig sein", betonte Bär. Man bekomme gerade zu spüren, dass man in Krisen und Konflikten von anderen Staaten und kommerziellen Anbietern abhängig sei.
Wir müssen uns (...) bewusst sein, was es bedeutet, wenn wir immer auf andere Akteure angewiesen sind.
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Dorothee Bär (CSU), Raumfahrtministerin
Bis zum russischen Überfall auf die Ukraine schickte Europa viele Satelliten mit russischen Raketen ins All, heute wird dafür auch mit der US-Firma SpaceX zusammengearbeitet. Deren Besitzer Elon Musk hatte der Ukraine gedroht, die für die Kriegsführung wichtige Kommunikation über sein Starlink-Satelliten-Netzwerk einzuschränken.
Die Europäer, die die Ukraine unterstützen, haben bisher keinen gleichwertigen technologischen Ersatz.
John McFall, Paralympics-Sieger und Chirurg, wird als erster Mensch mit Prothese ins All fliegen und testet mit der Esa neue Möglichkeiten für Inklusion in der Raumfahrt.25.05.2025 | 3:02 min
Esa wird 50 Jahre alt
Die Esa feiert an diesem Freitag ihr 50-jähriges Bestehen. Die Esa wurde am 30. Mai 1975 gegründet, heute hat sie 23 Mitgliedstaaten. Sie arbeiten in der gesamteuropäischen Weltraumorganisation bei der friedlichen Erforschung und Nutzung des Weltraums eng zusammen.