E-Auto-Förderung: Schneider schließt Gutverdiener von Prämie aus

Umweltminister zu Plänen der Regierung:Schneider: Gutverdiener bekommen keine E-Auto-Kaufprämie

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Schwarz-Rot diskutiert eine erneute Förderung für den Kauf von E-Autos. Davon profitieren sollen Gutverdiener diesmal nicht, sagt Umweltminister Schneider. Auch die Höhe ist offen.

Fertige E-Autos warten auf einem Sammelplatz in der Nähe von Zwickau auf ihre Verladung. (Archiv)

Die Bundesregierung bereitet laut Schneider ein neues Förderprogramm für den Kauf von E-Autos vor.

Quelle: dpa

Bundesumweltminister Carsten Schneider (SPD) will eine mögliche erneute Kaufprämie für Elektroautos nur noch Haushalten mit niedrigen und mittleren Einkommen zugutekommen lassen.

Die Bundesregierung habe die verlängerte Kfz-Steuerbefreiung für E-Autos beschlossen, sagte Schneider den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Zudem sei im Koalitionsausschuss vereinbart worden, bis 2029 drei Milliarden Euro zusätzlich in ein Förderprogramm für den Umstieg auf klimaneutrale Mobilität zu investieren.

Wir wollen es Menschen mit kleineren und mittleren Einkommen erleichtern, auf E-Autos umzusteigen. Dazu werden wir schnell ein Gesamtkonzept vorlegen.

Carsten Schneider (SPD), Bundesumweltminister

Hildegard Müller VDA-Präsidentin, Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU), Lars Klingbeil (SPD), Bundesminister der Finanzen, Vizekanzler und SPD-Bundesvorsitzender, und Christiane Benner, Vorsitzende der IG-Metall, geben nach dem "Autogipfel" im Bundeskanzleramt in Berlin eine Pressekonferenz.

Union und SPD haben beschlossen, drei Milliarden Euro für neue Straßen auszugeben. Auch Kaufanreize für E-Autos soll es geben. Uneinigkeit herrscht beim Verbrenner-Aus.

09.10.2025 | 1:48 min

Mehr Umsteiger, mehr Anreize für Autobauer

"Gutverdiener müssen nicht auf das Förderprogramm warten, denn sie können den Umstieg auch ohne zusätzliche Hilfe schaffen", betonte Schneider. Für sie gebe es schon große Steuervorteile bei der Einkommensteuer, etwa für Dienstwagenfahrer.

Pkw-Neuzulassungen nach Kraftstoffart

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"Und vom Wegfall der Kfz-Steuer profitieren auch alle E-Autofahrer", betonte der Minister. Wie das Programm kleine und mittlere Einkommen sowie hohe Einkommen definieren könnte, sagte er im Interview nicht.

Der eine Effekt des neuen Programms ist also, dass viele künftig die Elektromobilität ausprobieren können, die sich das bisher nicht leisten konnten. Und der andere Effekt ist ein starker Anreiz für die Autobauer, mehr günstige E-Auto-Modelle anzubieten.

Carsten Schneider (SPD), Bundesumweltminister

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26.05.2025 | 3:03 min

Schneider: Höhe der Prämie noch nicht vereinbart

Bis Ende 2023 hatte der Bund unter der Ampel-Regierung bereits den Kauf von E-Autos subventioniert, die Prämie wurde wegen der Haushaltskrise kurzfristig gestrichen. Zu der nun diskutierten erneuten Prämie sagte Umweltminister Schneider, es gebe "noch keine feste Vereinbarung dazu".

Forderungen von SPD-Fachpolitikern nach einer Prämie von 3.000 Euro für neue und gebrauchte Fahrzeuge bezeichnete er als "Debattenbeitrag einiger Kollegen".

Schneider will nach eigener Aussage zudem den Ausbau der Lade-Infrastruktur durch neue Vorgaben beschleunigen. Tankstellen und Supermärkte sollten verpflichtet werden, Ladesäulen bereitzustellen, sagte Schneider und fügte an: Auch die Preise müssten sinken. Das gelinge durch Transparenz - etwa über eine digitale Plattform für Preisvergleiche.

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Quelle: AFP, Funke Medien

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