Drohnenabwehr: Dobrindt stellt neue Einheit der Bundespolizei vor

Drohnenabwehr der Bundespolizei:Dobrindt und der Kampf gegen die Gefahr von oben

von Susanne Seidl

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Bundesinnenminister Alexander Dobrindt stellt die neue Einheit der Bundespolizei vor. Mit geschultem Personal und neuester Technik soll sie Drohnen entdecken und abwehren.

Neue Drohnenabwehreinheit der Bundespolizei

Bund und Länder verstärken ihre Maßnahmen zur Abwehr von Drohnen. Speziell ausgebildete Kräfte sollen feindliche Drohnen erkennen, abfangen und kritische Infrastruktur schützen.

02.12.2025 | 2:51 min

In Ahrendsfelde nahe Berlin präsentierte Bundesinnenminister Alexander Dobrindt eine neue Einheit, die an Flughäfen, in der Hauptstadt und bundesweit in der Nähe sicherheitsrelevanter Objekte stationiert werden soll. Sie soll möglichst rasch am Einsatzort sein und fremde Drohnen abwehren. Die Bundesregierung will zeigen: Deutschland ist immer besser vorbereitet.

Die neue Drohnenabwehreinheit wird zeigen, wie wir auf neue hybride Bedrohungen reagieren: schnell, präzise, mit Spitzen-Technologie. Gegen Drohnen-Bedrohungen setzen wir auf ein klares Prinzip: aufspüren, abwehren, abfangen.

Alexander Dobrindt, Bundesinnenminister

Es geht um den Schutz kritischer Infrastruktur an Häfen, Flughäfen und der Bahn. Bis zu 130 Beamte der Bundespolizei sollen dort künftig schnell gegen Drohnen vorgehen können.

Ein DLR-Mitarbeiter hält eine Drohne vor einem Fahrzeug zur Drohnendetektion

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20.11.2025 | 2:26 min

Drohnenabwehr: Eigeninitiativen der Länder

In den einzelnen Bundesländern sind die jeweiligen Landespolizeien für die Sicherheit zuständig, auch für die Drohnenabwehr. In Mecklenburg-Vorpommern gibt es dafür ein Drohnenkompetenzzentrum. Die geschulten Landespolizisten sollen fremde Drohnen erkennen und ggf. abwehren. Doch die Gewerkschaft der Polizei sowie die oppositionelle CDU kritisieren, das Drohnenkompetenzzentrum existiere nur auf dem Papier, es sei der Aufgabe weder technisch noch personell gewachsen.

Daniel Peters, CDU-Fraktionsvorsitzender im Schweriner Landtag, ist der Meinung, dass sein Land "nicht mal in der Lage" sei, Drohnen zu identifizieren.

Ich glaube, da müssen wir mehr tun. Es kann nicht sein, dass wir die gesamte Verantwortung in einer wichtigen Frage der inneren Sicherheit an den Bund delegieren.

Daniel Peters, CDU-Fraktionschef in Mecklenburg-Vorpommern

Bisher werden unbekannte Drohnen in Mecklenburg-Vorpommern durch Privatleute, Polizei, Bundeswehr und Personal kritischer Infrastruktur gemeldet. So geschehen 180 Mal allein bis Oktober dieses Jahres, erklärt Innenminister Christian Pegel (SPD) in einer Landtagsrede im November. Die meisten Drohnen seien wohl harmloser Natur, so der Minister, etwa von Hobbypiloten gesteuert.

20 davon flogen allerdings über militärischen Liegenschaften und kritischer Infrastruktur. Spionage? Sabotageversuch? Die Drohnenpiloten blieben wie so oft unerkannt.

Ein Schild an einer Landebahn des Münchener Flughafens weist auf ein Drohnenverbot hin

Nach den Drohnensichtungen über dem Münchener Flughafen will die Bundesregierung über mögliche Konsequenzen beraten. Die Gespräche sollen nächste Woche stattfinden.

03.10.2025 | 1:34 min

Zusammenarbeit im Nordverbund

Mecklenburg-Vorpommern setzt nun auf das "Norddeutsche Kompetenzcluster", will die Informations- und Technikbeschaffung beim Kampf gegen fremde Drohnen mit den anderen norddeutschen Ländern bündeln.

Das Drohnenkompetenzcluster (…) hat die Idee, dass jeder von uns alleine diese sehr umfassende neue Aufgabe schwerlich schaffen kann.

Christian Pegel, Innenminister von Mecklenburg-Vorpommern

Die fünf norddeutschen Bundesländer hätten durch den Zusammenschluss die Chance, gemeinsam die teure Technik zu beschaffen und zu nutzen, so Pegel. Auch der enge Kontakt über die Landesgrenzen hinweg, helfe bei der Erstellung von Lagebildern und bei der Beseitigung von Kompetenzgerangel.

Boris Pistorius, Minister of Defence of Germany , US Secretary of War Pete Hegseth, Estonian Hanno Pevkur and Hungarian minister Kristof Szalay - Bobrovniczky after the Ministers of Defence meeting at NATO headquarters in Brussels

In Brüssel diskutieren die Nato-Verteidigungsminister, wie man sich besser gegen russische Drohnen und Jets wappnen kann. Deutschland plant, Eurofighter in Polen zu stationieren.

15.10.2025 | 1:42 min

Unternehmen mit kritischer Infrastruktur

Unternehmen kritischer Infrastruktur, wie Norddeutschlands großer Netzbetreiber 50Hertz, sind für den Schutz ihrer Anlagen am Boden und in der Luft selbst zuständig. Sylvia Borcherding vom Stromnetzbetreiber 50Hertz sagt, man könne nicht Hunderte Kilometer Stromnetz überdachen. Aber:

Wir kümmern uns um Maßnahmen, die es uns ermöglichen, sowohl in der Prävention als auch nachher in einem tatsächlichen Krisenfall schnell wieder über einen Hochlauf (Normalisierung des Betriebs, Anmerkung d.Red.) wirksam zu werden.

Sylvia Borcherding, 50Hertz

Die Aufgabe der Drohnenabwehr - sie ist für alle Verantwortlichen eine riesige Aufgabe. Und auch wenn sich die Nordländer zusammen getan haben, um diese Aufgabe zu bewältigen, so setzen sie doch zumindest bei der Koordination auf den Bund. Christian Pegel hofft auf ein künftiges Kompetenzzentrum, der die Aufgaben bundesweit vereinheitlicht.

Wir brauchen am Ende, weil die Landespolizeien das alleine gar nicht bewerkstelligen können, ein gemeinsames Agieren.

Christian Pegel, Innenminister von Mecklenburg-Vorpommern

Mit diesem Wunsch geht nicht nur das Land Mecklenburg-Vorpommern in die Innenministerkonferenz nach Bremen. Dort hoffen sie auch mehr zu erfahren über das bereits angekündigte Bundes-Drohnenkompetenzzentrum.

Über dieses Thema berichtete das heute journal am 02.12.2025 ab 21:45 Uhr.

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