Rüstungsausfuhren: Deutschland exportierte 2024 so viel wie nie

Ukraine größter Abnehmer:Kriegsgüter: Deutsche Exporte so hoch wie nie

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Deutschland hat 2024 die Ausfuhr von Rüstungsgütern im Wert von 12,83 Milliarden Euro genehmigt - so viel wie noch nie. Größter Abnehmer für deutsche Waffen ist weiter die Ukraine.

Mehrere Leopard-Kampfpanzer stehen in einer Halle von Rheinmetall.

Den größten Anteil der deutschen Kriegsgüter-Exporte machten militärische Ketten- und Radfahrzeuge aus.

Quelle: dpa

Die Bundesregierung hat im vergangenen Jahr die Ausfuhr von so vielen Kriegsgütern wie noch nie bewilligt. Insgesamt genehmigte Berlin Rüstungsexporte in Höhe von 12,83 Milliarden Euro, heißt es im Rüstungsexportbericht der Bundesregierung, mit dem sich das Kabinett heute beschäftigte. 2023 waren Waffenausfuhren im Wert von 12,13 Milliarden Euro genehmigt worden.

Die meisten Rüstungsgüter gehen an die Ukraine

Wie schon 2023 so lag der Schwerpunkt der Rüstungsexportpolitik der Bundesregierung auch im vergangenen Jahr auf der Ukraine. Mit 8,15 Milliarden Euro entfiel der höchste Wert aller erteilten Einzelgenehmigungen auf das von Russland angegriffene Land.

Mit einem Anteil von 64 Prozent aller genehmigten Rüstungsexporte steht die Ukraine damit auf dem ersten Platz der Empfängerländer.

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Insgesamt entfielen 86 Prozent des Gesamtwerts aller erteilten Einzelgenehmigungen (10,98 Milliarden Euro) neben der Ukraine auf die EU-, Nato- und der Nato gleichgestellte Länder (Japan, Schweiz, Australien und Neuseeland), Südkorea und Singapur. Weitere 1,85 Milliarden Euro und damit rund 14 Prozent des Gesamtwerts entfielen auf die sonstigen Drittländer.

62 Anträge abgelehnt

Den größten Anteil der deutschen Ausfuhrgenehmigungen machten mit einem Wert von 4,4 Milliarden Euro militärische Ketten- und Radfahrzeuge aus, gefolgt von Bomben, Torpedos und Flugkörpern im Wert von 2,9 Milliarden Euro. Danach folgten auf Platz drei Kriegsschiffe mit einem Wert von 1,5 Milliarden Euro.

An die Ukraine gingen im vergangenen Jahr unter anderem 306 gepanzerte Kampffahrzeuge, 316 Raketen und Raketensysteme, 78 Kampfpanzer und elf großkalibrige Artilleriesysteme. Weitere große Aufträge gingen an Singapur.

62 Anträge und damit 17 mehr als im Vorjahr wurden von der Bundesregierung abgelehnt. Am häufigsten abgelehnt wurden dem Rüstungsexportbericht zufolge Anträge aus Pakistan, Thailand und Malaysia.

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