Datenschutz-Chefin fordert Social-Media-Verbot für Jugendliche

Datenschutzbeauftragte:Social Media: Verbot für unter 16-Jährige gefordert

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Cybergrooming, Hassreden: Die Datenschutzbeauftragte Specht-Riemenschneider sieht im Netz "massive Gefahren" für Kinder. Sie fordert ein Social-Media-Verbot für unter 16-Jährige.

Schüler mit Handys.
Die Bundesbeauftragte für den Datenschutz, Louisa Specht-Riemenschneider, unterstützt Forderungen nach einem Social-Media-Verbot für unter 16-Jährige.
Quelle: dpa / Max Slovencik

Die Datenschutzbeauftragte des Bundes plädiert für ein Social-Media-Verbot für unter 16-Jährige. Louisa Specht-Riemenschneider sagte den Zeitungen der Funke Mediengruppe:

Cybergrooming, also die gezielte Manipulation junger Menschen über das Internet, und Hassrede bedeuten massive Gefahren für die Entwicklung von Kindern und Jugendlichen.

Louisa Specht-Riemenschneider, Datenschutzbeauftragte des Bundes

"Wir müssen darüber nachdenken, wie wir Heranwachsende besser auf Social Media schützen können. Eine Altersvorgabe ist ein Weg, den man gehen kann", sagte Specht-Riemenschneider weiter.
Ein Mädchen sitzt auf der Couch und guckt in das Tablet ihrer Eltern.
Viele Kinder surfen stundenlang ungeschützt im Netz. Eine Petition fordert nun ein Verbot sozialer Medien für unter 16-Jährige. Der Bundestag will bald darüber beraten.29.06.2025 | 1:34 min

Datenschutzbeauftragte schlägt digitale Wallet vor

Für die Alterskontrolle brachte die Datenschutzbeauftragte eine Lösung über eine digitale Wallet ins Gespräch. "Es ist datenschutzrechtlich nicht einwandfrei, wenn alle ihre Ausweisdokumente hochladen müssen", sagte sie.
"Aber auch da gibt es technische Möglichkeiten, das datensparsam zu machen - etwa über eine Wallet. Dann reicht es, wenn ich meine Altersangabe in einem Ausweisdokument freigebe."
Social Media Apps auf Smartphone
Ein Social-Media-Verbot für Unter-16-Jährige: Argumente gibt es für beide Seiten. Das Recht auf Zugang oder auf Schutz – was wichtiger ist, bleibt strittig.21.06.2025 | 2:19 min

Specht-Riemenschneider für dezentrale Datenspeicherung

"Bei der Wallet ist es mir wichtig, dass es bei einer dezentralen Datenspeicherung bleibt und die Wallet nur der Abrufmechanismus für die Daten ist", sagte Specht-Riemenschneider. "Mein Führerschein soll bei der Führerscheinstelle bleiben - und wenn ich in eine Verkehrskontrolle gerate, zeige ich dem Polizisten die digitale Version in der Wallet."
Mit einer dezentralen Datenspeicherung gingen viel geringere Risiken einher als mit einer zentralen.

Kinderschutz im Netz
:Social Media für Unter-16-Jährige verbieten?

Gewalt, Grooming, Extremismus: Jugendliche sind auf Social Media vielen Gefahren ausgesetzt. Viele fordern deshalb ein Mindestalter. Die Meinungen gehen allerdings auseinander.
von Dorthe Ferber
Jugendliche schaut auf ihr Handy
mit Video
Quelle: KNA

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