Epstein-Kontakte: Ex-US-Minister Larry Summers zieht sich zurück

Kontakte zu Sexualstraftäter:Epstein‑Affäre: Ex‑US‑Minister Summers zieht sich zurück

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Nach Enthüllungen über seine E‑Mails mit Jeffrey Epstein zieht sich der frühere US‑Finanzminister Larry Summers aus öffentlichen Ämtern zurück. Er übernehme "volle Verantwortung".

Larry Summers, aufgenommen am 17.04.2024

Summers war unter dem damaligen US-Präsidenten Bill Clinton Finanzminister und später Berater Barack Obamas.(Archivfoto)

Quelle: AFP

Der frühere Finanzminister der USA, Larry Summers, hat nach der Veröffentlichung seiner E-Mail-Kommunikation mit dem verurteilten Sexualstraftäter Jeffrey Epstein seinen Rückzug aus dem öffentlichen Leben angekündigt. In US-Medien erklärte Summers:

Ich übernehme die volle Verantwortung für meine fehlgeleitete Entscheidung, weiterhin mit Herrn Epstein in Kontakt geblieben zu sein.

Larry Summers, Ex-US-Finanzminister

Er schäme sich für sein Verhalten und sei sich des Schmerzes bewusst, den es verursacht habe.

 Friedliche Anti-Trump-Demonstranten skandieren mit Schildern und Transparenten vor dem Trump Tower, während Autos, Touristen und Einkäufer auf der Fifth Ave. vorbeifahren. Die Demonstranten von "Rise and Resist" halten amerikanische Flaggen und Schilder mit der Aufschrift "EPSTEIN! EPSTEIN! EPSTEIN! EPSTEIN!", während sie mit den Slogans "No Troops In Our Cities We Need Food and Healthcare Not Ballrooms" demonstrieren.

Trump entscheidet sich nun für die Freigabe der Akten des Sexualstraftäters Jeffrey Epstein. Vor allem Demokraten drängen seit Langem auf Veröffentlichung - Trump lehnte bisher ab.

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E-Mails zeigen engen Austausch mit Epstein

Summers, der in den 1990er-Jahren unter dem damaligen Präsidenten Bill Clinton Finanzminister war und später Präsident der Harvard-Universität sowie Berater von Barack Obama, will seine Lehrverpflichtungen in Harvard weiter erfüllen. Von anderen öffentlichen Aufgaben - etwa seiner Tätigkeit als Kolumnist bei Bloomberg News oder im Vorstand des ChatGPT-Betreibers OpenAI - will er sich jedoch zurückziehen, um Vertrauen zurückzugewinnen und Beziehungen in seinem Umfeld zu reparieren.

Ein vom US-Repräsentantenhaus veröffentlichter E-Mail- und SMS-Verkehr hatte zuvor einen engen persönlichen Austausch zwischen Summers und Epstein offengelegt. Laut der Harvard-Zeitung Crimson endete der Kontakt erst kurz vor Epsteins Festnahme im Sommer 2019. In einzelnen Nachrichten soll sich Summers abfällig über Frauen geäußert haben.

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US-Präsident Donald Trump hat sich für eine Freigabe der Ermittlungsakten zum verstorbenen Sexualstraftäter Jeffrey Epstein ausgesprochen. „Trump ist es nicht gelungen, die Partei auf Linie zu bringen“, so ZDF-Korrespondent David Sauer.

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Der US-Kongress veröffentlichte zuletzt weitere Dokumente, die auch Epsteins Kontakte zu anderen einflussreichen Personen beleuchten. So sollen E-Mails eine engere Verbindung zwischen Epstein und dem heutigen US-Präsidenten Donald Trump nahelegen. Trump bestreitet dies, sprach sich nun aber überraschend für die Freigabe der Ermittlungsakten aus.

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Epstein 2019 tot in Gefängniszelle aufgefunden

Jeffrey Epstein hatte nach einer früheren Verurteilung wegen sexuellen Missbrauchs Minderjähriger über Jahre einen Missbrauchsring betrieben. 2019 wurde er erneut festgenommen und wenig später tot in seiner Gefängniszelle in New York aufgefunden. Viele US-Bürger und rechtsgerichtete Influencer mutmaßen, der frühere Finanzinvestor sei ermordet worden, um ihn daran zu hindern, gegen prominente Mittäter auszupacken.

Im Repräsentantenhaus soll heute über die Veröffentlichung weiterer Ermittlungsakten zum Fall Epstein abgestimmt werden. Ob die Unterlagen tatsächlich freigegeben werden, ist unklar: Nach einem positiven Votum im Repräsentantenhaus müssten noch der Senat und anschließend Präsident Trump zustimmen.

Quelle: dpa, AFP
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