US-Demokraten: Andrew soll zu Epstein-Skandal aussagen

Ehemaliger Prinz unter Druck:US-Demokraten: Andrew soll zu Epstein-Skandal aussagen

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Wegen seiner mutmaßlichen Verstrickungen in die Epstein-Affäre gerät der ehemalige britische Prinz Andrew auch in den USA unter Druck: US-Demokraten fordern seine Aussage.

Prinz Andrew mit ernstem Blick.

Dem britischen Royal Prinz Andrew wurden seine Adelstitel entzogen, nachdem Vergewaltigungsvorwürfe von Virginia Guiffre veröffentlicht wurden.

Quelle: AFP/Jordan Pettitt

US-Demokraten fordern eine Aussage von Prinz Andrew zu seiner Beziehung zu Jeffrey Epstein – der Druck auf den Ex-Royal wächst erneut. Der zum normalen Bürger degradierte 65-Jährige steht nun auch in den USA unter Druck. Mehrere Abgeordnete der Demokraten forderten ihn dazu auf, sein Wissen über die kriminellen Machenschaften des Sexualstraftäters Jeffrey Epstein in einem Ausschuss zu teilen.

The front pages of most of Britain's national newspapers are pictured in a spread created in London on October 31, 2025

König Charles III. entzieht seinem Bruder Andrew den Prinzentitel. Die Entscheidung folgt auf wachsende Zweifel an Andrews Aussagen zu seinen Kontakten zu Sexualstraftäter Epstein.

31.10.2025 | 2:31 min

Ein entsprechendes Schreiben, unterzeichnet von 16 demokratischen Mitgliedern des Kongresses, wurde an die Royal Lodge nach Windsor geschickt. Andrew soll demnach im Rahmen einer Untersuchung zum 2019 in Haft gestorbenen Finanzier aussagen.

Der Vorsitz des zuständigen House Oversight Committees liegt allerdings bei den Republikanern, die den Schritt bislang nicht öffentlich unterstützten. Eine Aussage Andrews ist, Stand heute, unwahrscheinlich.

Prinz Andrew dementiert Missbrauchsvorwürfe erneut

Eine "jahrelange Freundschaft" und "gut dokumentierte Anschuldigungen" gegen Andrew deuteten darauf hin, dass der Ex-Prinz über wichtige Erkenntnisse zu Epstein verfüge, heißt es in dem Schreiben. "Im Interesse der Gerechtigkeit" für die Opfer von Epstein solle sich Andrew einer "protokollierten Befragung" unterziehen. Andrew wird vorgeworfen, das bekannteste Epstein-Opfer Virginia Giuffre zum Sex gezwungen zu haben. Er weist die Vorwürfe zurück.

Eine Erklärung des Buckingham Palastes, in der Prinz Andrew ankündigt, dass er alle seine Titel und Ehrentitel, einschließlich des Herzogs von York, abtritt.

In den posthum erscheinenden Memoiren eines Opfers des Sexualstraftäters Jeffrey Epstein wird Prinz Andrew schwer belastet. Er soll eine damals 17-Jährige missbraucht haben.

20.10.2025 | 1:36 min

Infolge der Veröffentlichung der Memoiren Giuffres waren Andrew in der vergangenen Woche auch seine verbliebenen royalen Titel und Ehren entzogen worden. Andrew ist nur noch Andrew Mountbatten Windsor. Giuffre hatte sich im April dieses Jahres im Alter von 41 Jahren das Leben genommen. Epstein hatte über Jahre einen Missbrauchsring betrieben.

US-Enthüllungsautor Michael Wolff bei ZDFheute live.

US-Enthüllungsautor Michael Wolff hat selbst lange mit dem verstorbenen Sexualstraftäter Epstein gesprochen. Bei ZDFheute live redet er über dessen enges Verhältnis zu Trump.

07.09.2025 | 10:39 min

Epstein-Fall: Welche Rolle spielte Donald Trump?

Welche Auswirkungen das Schreiben auf Andrew hat, ist unklar. Der "Washington Post" zufolge verfügt der Kongress zwar über weitreichende Vorladungsbefugnisse, aber Aussagen von Ausländern wie Andrew können nicht einfach erzwungen werden. Der britische Premierminister Keir Starmer sagte, es sei die persönliche Entscheidung des früheren Prinzen, ob er eine solche Aussage tätigen wolle. Grundsätzlich gelte laut dem Regierungschef aber: Jeder, der über relevante Informationen verfügt, solle diese nicht vorenthalten. Das beziehe sich nicht nur auf diesen Einzelfall, sagte Starmer.

Anouska de Georgiou, Überlebende des Missbrauchs durch Jeffrey Epstein, spricht heute, am 3. September 2025, während einer Pressekonferenz im House Triangule/Capitol Hill in Washington DC, USA, über den Epstein File Transparency Act.

Mehrere Opfer des Sexualstraftäters Jeffrey Epstein fordern von der US-Regierung die Freigabe aller Gerichtsakten. Präsident Trump sieht sich selbst als Opfer einer Kampagne.

05.09.2025 | 2:05 min

In den USA steht vor allem die Frage im Raum, welche Verbindungen US-Präsident Donald Trump zu Epstein hatte. Trump bestreitet, je in die kriminellen Machenschaften des Finanziers verwickelt gewesen zu sein. Im Wahlkampf hatte er die Freigabe aller Akten zu dem Fall versprochen, dazu ist es bisher nicht gekommen. Dass sich beide kannten und öfter trafen, belegen Fotos.

Prinz Andrew spazierend auf der Straße

Gerade erst musste Prinz Andrew seine royalen Titel niederlegen, nun ereilt ihn der nächste Skandal um Manipulationsversuche. Die königliche Familie ist in Aufruhr.

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Quelle: dpa
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