US-Gericht lehnt Veröffentlichung von Epstein-Akten ab

"Hände gebunden":Gericht lehnt Freigabe von Epstein-Dokumenten ab

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In der Affäre um den Sexualstraftäter Jeffrey Epstein kündigte US-Präsident Trump die Veröffentlichung einiger Gerichtsdokumente an. Doch ein Bundesgericht will das nicht zulassen.

Viele Anhänger von Donald Trump fordern schon lange die Freigabe der Dokumentensammlung. Dem schließt sich jetzt auch der republikanische Mehrheitsführer im Repräsentantenhaus an.
Viele Anhänger von Donald Trump fordern schon lange die Freigabe von Dokumenten.
Quelle: imago images

Eine Bundesrichterin in Florida hat einen Antrag der US-Regierung abgelehnt, juristische Unterlagen zu dem Fall des Sexualstraftäters Jeffrey Epstein freizugeben.
Dabei handelt es sich um Protokolle der sogenannten Grand Jury. Das ist eine Gruppe von Geschworenen, die nach Vorlage von Beweismitteln durch die Staatsanwaltschaft entscheidet, ob Anklage erhoben wird.
Großbritannien, London: Aktivisten hängen ein Plakat, das US-Präsident Donald Trump und Jeffrey Epstein zeigt, an einer Bushaltestelle in der Nähe der US-Botschaft auf.
Viele Anhänger von US-Präsident Trump fordern die Freigabe geheimer Akten über den Sexualstraftäter Jeffrey Epstein.17.07.2025 | 1:46 min

Bundesrichterin: Freigabe nur unter bestimmten Umständen

Die US-Regierung hatte die Freigabe der Dokumente vergangene Woche nach Zögern beantragt. US-Präsident Donald Trump begründete dies mit dem großen öffentlichen Interesse am Fall Epstein.
Zugleich kommt er der Forderung, umfassende Akten des Falls zu veröffentlichen, weiter nicht nach. Welche Tragweite die Dokumente der Grand Jury haben, ist unklar.
Bundesrichterin Robin L. Rosenberg erklärte nun, dem Gericht seien die "Hände gebunden". Gerichte wie das ihrige dürften nur unter begrenzten Umständen Protokolle der Grand Jury veröffentlichen. Der Antrag der Regierung stütze sich nicht auf eine der Ausnahmen, in denen das möglich sei.
Ein Abgeordneter geht durch die Rotunde im US-Capitol in Washington.
Der Chef des US-Repräsentantenhauses will die Abgeordneten früher in die Sommerpause schicken. Damit solle die Abstimmung über die Freigabe der Epstein-Akten ausgebremst werden.23.07.2025 | 0:23 min

Trump unter Druck

Trump steht in der Epstein-Affäre seit Tagen unter Druck. Kritiker - auch aus dem eigenen Lager - fordern von ihm, Akten aus dem Epstein-Fall veröffentlichen zu lassen. Das war eines von Trumps Wahlversprechen.
Die Verhaftung Epsteins, der über viele Jahre systematisch Minderjährige missbraucht hatte, sorgte in den USA und weltweit für Aufsehen. 2019 beging er mit 66 Jahren in seiner Gefängniszelle nach offiziellen Angaben Suizid.
SGS Leifert - Slansky
Widersprüchliche Aussagen zu den "Epstein-Files", auch von US-Justizministerin Bondi haben das Misstrauen unter Trump-Anhängern verstärkt, so ZDF-Korrespondentin Heike Slansky.17.07.2025 | 2:03 min
In Teilen der US-Gesellschaft sorgte sein Tod für wilde Spekulationen, weil er beste Kontakte in die amerikanische High Society hatte. Prominente und Milliardäre gingen bei ihm ein und aus - auch Trump verbrachte Zeit mit Epstein, wie mehrere Party-Videos belegen.

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:Sitzt Trump in der Verschwörungs-Falle?

Er selbst fachte die Gerüchte an - nun holen sie ihn ein: Trumps Umgang mit dem Epstein-Skandal lässt selbst seine treuesten Anhänger rebellieren. Wie gefährlich wird das für ihn?
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Quelle: dpa

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