Epstein-Akten: Frühe US-Sommerpause soll Abstimmung verhindern

Streit über Akten-Offenlegung:Frühe Sommerpause soll Epstein-Abstimmung stoppen

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Im US-Repräsentantenhaus eskaliert der Streit um die Offenlegung von Akten zum Fall Epstein. Eine vorgezogene Sommerpause soll nun die Abstimmung zu einer Resolution ausbremsen.

Ein Abgeordneter geht durch die Rotunde im US-Capitol in Washington.
Der Chef des US-Repräsentantenhauses will die Abgeordneten früher in die Sommerpause schicken. Damit solle die Abstimmung über die Freigabe der Epstein-Akten ausgebremst werden.23.07.2025 | 0:23 min
Der Streit über die Offenlegung von Akten in der Affäre um den Sexualstraftäter Jeffrey Epstein schaukelt sich auch im US-Repräsentantenhaus hoch.
Um eine Abstimmung über die Freigabe der Akten zu verhindern, will der republikanische Chef des Repräsentantenhauses, Mike Johnson, die Abgeordneten vorzeitig schon heute und nicht erst am Freitag in die Sommerpause schicken. Das berichteten unter anderem die "New York Times" und weitere Medien übereinstimmend.
Großbritannien, London: Aktivisten hängen ein Plakat, das US-Präsident Donald Trump und Jeffrey Epstein zeigt, an einer Bushaltestelle in der Nähe der US-Botschaft auf.
Viele Anhänger von US-Präsident Trump fordern die Freigabe geheimer Akten über den Sexualstraftäter Jeffrey Epstein. Trump reagiert wütend - und legt sich mit seiner Basis an. 17.07.2025 | 1:46 min

Demokraten kritisieren Vorgehen

Die Demokraten warfen Johnson vor, damit eine Abstimmung zu einer Resolution zum Epstein-Fall auszubremsen. Darin wird vom Justizministerium die Freigabe von Dokumenten verlangt, darunter Ermittlungsunterlagen und Aufzeichnungen zu dem Fall.
Johnson sprach hingegen von einem "politischen Spiel" der Demokraten. Schon in den vergangenen Tagen hatte der Epstein-Fall zu Kontroversen im Repräsentantenhaus geführt.

Fall Epstein: Situation ist für Trump heikel

Für die Republikaner und Präsident US-Präsident Donald Trump ist die Situation heikel. Denn selbst in den eigenen Reihen wurden zuletzt Stimmen lauter, die eine Offenlegung der Epstein-Akten fordern. Trump steht unter großem Druck, weil er im Wahlkampf für eine Offenlegung war.
President Donald Trump speaks during a dinner for Republican senators in the State Dining Room of the White House, Friday, July 18, 2025, in Washington.
US-Präsident Trump fordert vom Wall Street Journal mindestens 10 Milliarden Dollar Schadenersatz. Hintergrund ist ein Bericht über eine angebliche Verbindung Trumps zum verstorbenen Sexualstraftäter Epstein.19.07.2025 | 1:38 min
Epstein, der über viele Jahre systematisch Minderjährige missbraucht hatte, beging 2019 mit 66 Jahren in seiner Gefängniszelle nach offiziellen Angaben Suizid. Er war im Jahr 2019 verhaftet und dann angeklagt worden.
In Teilen der US-Gesellschaft sorgte Epsteins Tod für wilde Spekulationen, weil er beste Kontakte in die amerikanische High Society hatte. Prominente und Milliardäre gingen bei ihm ein und aus - auch Trump verbrachte Zeit mit Epstein, wie mehrere Party-Videos belegen.
Quelle: dpa

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