"Pulverfass": China kritisiert Hegseth-Rede zu Taiwan-Frage

"Region in Pulverfass verwandelt":Taiwan-Frage: China kritisiert Hegseth-Rede

|

Provoziert "Konflikte": China reagiert verärgert über die jüngsten Aussagen von Pentagon-Chef Hegseth zur Taiwan-Frage. Damit verwandele er die "Region in ein Pulverfass".

U.S. Verteidigungsminister Pete Hegseth auf dem Shangri-La Dialog Gipfel in Singapur am 31.05.2025.
US-Verteidigungsminister Pete Hegseth hat vor einem möglichen Angriff Chinas auf Taiwan gewarnt - die chinesische Regierung reagiert darauf verärgert.
Quelle: AP

Die chinesische Regierung hat auf Aussagen von US-Verteidigungsminister Pete Hegseth zur Lage im Indopazifik-Raum mit starker Kritik reagiert. Ein Sprecher des Außenministeriums beschuldigte die USA, den "Frieden und die Stabilität im asiatisch-pazifischen Raum zu untergraben" und die Region "in ein Pulverfass zu verwandeln".
Zudem warnte Peking die US-Regierung davor, sich in die Taiwan-Frage einzumischen. Pentagon-Chef Hegseth hatte tags zuvor bei der Sicherheitskonferenz Shangri-La-Dialog in Singapur vor einem möglichen Militäreinsatz Chinas gegen Taiwan gewarnt. Er sagte:

Chinas Armee übt für den Ernstfall. Wir werden nichts beschönigen - die Bedrohung durch China ist real. Und sie könnte unmittelbar bevorstehen.

Pete Hegseth, Pentagon-Chef

Im Rahmen einer chinesischen Militärübung fliegt ein Flugzeug über Taiwan.
China führte zuletzt immer wieder große Militärübungen rund um Taiwan durch.02.04.2025 | 0:23 min
Noch am selben Tag konterte der chinesische Admiral Hu Gangfeng, der die Delegation seines Landes bei der Sicherheitskonferenz in Singapur leitet, Hegseths Anschuldigen seien "unbegründet". Diese würden nur darauf abzielen, "Konflikte zu provozieren" und den Asien-Pazifik-Raum zu destabilisieren.

China zählt Taiwan zu seinem Territorium

Hegseth hatte in seiner Rede zudem die asiatischen Verbündeten dazu aufgefordert, angesichts der "Bedrohung durch das kommunistische China" mehr für ihre Verteidigung auszugeben - Abschreckung habe ihren Preis. China strebe danach, die Hegemonialmacht in Asien zu werden und die ganze Region zu dominieren und zu kontrollieren, sagte er.
Eine Angestellte verpackt in einer Bekleidungsfabrik in Guangzhou Kleidungsstücke für das chinesische Unternehmen Temu
USA und China haben ihren Handelsstreit entschärft und ihre Zölle gesenkt. Doch Chinas Exportwirtschaft bleibt unsicher.28.05.2025 | 6:29 min
Sein Land strebe keinen Konflikt mit China an. "Aber wir werden uns nicht aus dieser kritischen Region verdrängen lassen. Und wir werden nicht zulassen, dass unsere Verbündeten und Partner untergeordnet werden."

Sicherheitskonferenz: Chinas Verteidigungsminister nicht dabei

China zählt die Inselrepublik zu seinem Territorium, obwohl das Land seit Jahrzehnten eine von Peking unabhängige und demokratisch gewählte Regierung hat. Die Volksrepublik will sich Taiwan einverleiben und drohte bereits mit dem Einsatz des Militärs, sollte dies nicht auf friedlichem Wege funktionieren.
Bei der Sicherheitskonferenz Shangri-La-Dialog diskutieren jedes Jahr Hunderte Minister, Militärs und Experten aus aller Welt über die aktuellen Krisenherde und Bedrohungslagen. Anders als im vergangenen Jahr fehlte aber dieses Mal der chinesische Verteidigungsminister Dong Jun. Peking verzichtete Beobachtern zufolge damit bewusst auf ein mögliches Treffen mit Hegseth.
TN: Ist China noch zu stoppen?
Die Bedrohung durch Peking im Chinesischen Meer nimmt zu - dort verläuft eine der wichtigsten Handelsrouten. Welche Rolle spielt Deutschland im Konflikt? ZDFheute live ordnet ein.28.08.2024 | 33:33 min
Quelle: dpa, Reuters

Mehr zu China