"Region in Pulverfass verwandelt":Taiwan-Frage: China kritisiert Hegseth-Rede
Provoziert "Konflikte": China reagiert verärgert über die jüngsten Aussagen von Pentagon-Chef Hegseth zur Taiwan-Frage. Damit verwandele er die "Region in ein Pulverfass".
US-Verteidigungsminister Pete Hegseth hat vor einem möglichen Angriff Chinas auf Taiwan gewarnt - die chinesische Regierung reagiert darauf verärgert.
Quelle: APDie chinesische Regierung hat auf Aussagen von US-Verteidigungsminister Pete Hegseth zur Lage im Indopazifik-Raum mit starker Kritik reagiert. Ein Sprecher des Außenministeriums beschuldigte die USA, den "Frieden und die Stabilität im asiatisch-pazifischen Raum zu untergraben" und die Region "in ein Pulverfass zu verwandeln".
Zudem warnte Peking die US-Regierung davor, sich in die Taiwan-Frage einzumischen. Pentagon-Chef Hegseth hatte tags zuvor bei der Sicherheitskonferenz Shangri-La-Dialog in Singapur vor einem möglichen Militäreinsatz Chinas gegen Taiwan gewarnt. Er sagte:
Chinas Armee übt für den Ernstfall. Wir werden nichts beschönigen - die Bedrohung durch China ist real. Und sie könnte unmittelbar bevorstehen.
Pete Hegseth, Pentagon-Chef
China führte zuletzt immer wieder große Militärübungen rund um Taiwan durch.
02.04.2025 | 0:23 minNoch am selben Tag konterte der chinesische Admiral Hu Gangfeng, der die Delegation seines Landes bei der Sicherheitskonferenz in Singapur leitet, Hegseths Anschuldigen seien "unbegründet". Diese würden nur darauf abzielen, "Konflikte zu provozieren" und den Asien-Pazifik-Raum zu destabilisieren.
China zählt Taiwan zu seinem Territorium
Hegseth hatte in seiner Rede zudem die asiatischen Verbündeten dazu aufgefordert, angesichts der "Bedrohung durch das kommunistische China" mehr für ihre Verteidigung auszugeben - Abschreckung habe ihren Preis. China strebe danach, die Hegemonialmacht in Asien zu werden und die ganze Region zu dominieren und zu kontrollieren, sagte er.
USA und China haben ihren Handelsstreit entschärft und ihre Zölle gesenkt. Doch Chinas Exportwirtschaft bleibt unsicher.
28.05.2025 | 6:29 minSein Land strebe keinen Konflikt mit China an. "Aber wir werden uns nicht aus dieser kritischen Region verdrängen lassen. Und wir werden nicht zulassen, dass unsere Verbündeten und Partner untergeordnet werden."
Sicherheitskonferenz: Chinas Verteidigungsminister nicht dabei
China zählt die Inselrepublik zu seinem Territorium, obwohl das Land seit Jahrzehnten eine von Peking unabhängige und demokratisch gewählte Regierung hat. Die Volksrepublik will sich Taiwan einverleiben und drohte bereits mit dem Einsatz des Militärs, sollte dies nicht auf friedlichem Wege funktionieren.
Bei der Sicherheitskonferenz Shangri-La-Dialog diskutieren jedes Jahr Hunderte Minister, Militärs und Experten aus aller Welt über die aktuellen Krisenherde und Bedrohungslagen. Anders als im vergangenen Jahr fehlte aber dieses Mal der chinesische Verteidigungsminister Dong Jun. Peking verzichtete Beobachtern zufolge damit bewusst auf ein mögliches Treffen mit Hegseth.
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