Schwere Kämpfe: Selenskyj warnt vor Niederlage der Ukraine

Schwierige Lage im Osten:Selenskyj warnt vor Niederlage der Ukraine

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Wegen schwerer Kämpfe und fehlender Hilfen droht die Ukraine den Krieg gegen Russlands zu verlieren, so Selenskyj. Damit stehe die Sicherheit anderer Länder auf dem Spiel.

Angesichts der schwierigen Lage seiner Armee im Osten hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj vor einer Niederlage seines Landes gewarnt. Mit Blick auf die ausbleibende weitere Militärhilfe aus den USA sagte Selenskyj bei einer Videokonferenz:

Wenn der Kongress der Ukraine nicht hilft, wird die Ukraine den Krieg verlieren.

Wolodymyr Selenskyj

Der US-Kongress trifft sich am Montag zur ersten Sitzung nach der Frühjahrspause. "Ohne die Unterstützung des Kongresses wird es für uns schwierig sein, als Land zu gewinnen oder sogar zu überleben", so Selenskyj. Die von Russland angegriffene Ukraine leidet angesichts der Verzögerung unter Munitionsmangel.
Selenskyj bekräftigte seine Warnung, im Falle einer Niederlage würden "andere Staaten angegriffen werden". Die USA sind seit der russischen Invasion im Februar 2022 Kiews wichtigster militärische Unterstützer. Doch seit dem vergangenen Jahr blockieren die Republikaner ein neues Hilfspaket.
Ukraine
Ab Mai erwartet die Ukraine eine neue russische Offensive. Kiew fordert fast täglich zusätzliche Flugabwehrsysteme.05.04.2024 | 2:04 min

Ukraine auf dem Schlachtfeld unter Druck

Auf dem Schlachtfeld steht die Ukraine nach eigenen Angaben massiv unter dem Druck russischer Truppen. Die Lage nahe der heftig umkämpften Stadt Tschassiw Jar sei "ziemlich schwierig und angespannt", so ein Armee-Sprecher.
Demnach gelang es der Armee rund um Tschassiw Jar bislang, alle Angriffe zurückzudrängen, Moskaus Truppen seien "auf dem Rückzug". Die strategisch wichtige Kleinstadt liegt einige Kilometer westlich von Bachmut, das Russland im vergangenen Mai nach monatelangen Kämpfen eingenommen hatte.

Angriffe auf Charkiw - Kiew ruft nach Luftabwehr

Unter heftigen Beschuss geriet am Wochenende erneut auch die Millionenstadt Charkiw im Osten. Bei Angriffen mit Raketen und Drohnen wurden nach ukrainischen Behördenangaben mindestens sieben Menschen getötet und zwölf weitere verletzt.
Charkiw ist besonders oft im Visier russischer Truppen. Ukrainische Behörden fordern die westlichen Verbündeten regelmäßig auf, mehr Luftabwehrsysteme zu liefern, darunter moderne Patriot-Systeme aus den USA. Staatschef Selenskyj bekräftigte nach den erneuten Angriffen auf Charkiw diese Forderung.
Henner Hebestreit  | ZDF-Reporter in Odessa/Ukraine
"In Charkiw geht es momentan sehr schlimm zu", berichtet ZDF-Reporter Henner Hebestreit.05.04.2024 | 2:26 min

Atombehörde: Drei "direkte Treffer" auf Atomkraftwerk

Das von russischen Truppen besetzte ukrainische Atomkraftwerk Saporischschja wurde unterdessen nach russischen Angaben von einer ukrainischen Drohne getroffen. Es sei jedoch keine Radioaktivität ausgetreten.
Die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) bestätigte den Drohnenangriff, ohne die Ukraine verantwortlich zu machen. IAEA-Chef Rafael Grossi sprach von drei "direkten Treffern" und appellierte an die militärischen Entscheidungsträger, "von jeglichen Handlungen abzusehen, die gegen die grundlegenden Prinzipien zum Schutz von Atomanlagen verstoßen".
Aktuelle Meldungen zu Russlands Angriff auf die Ukraine finden Sie jederzeit in unserem Liveblog:

Russland greift die Ukraine an
:Aktuelles zum Krieg in der Ukraine

Seit Februar 2022 führt Russland einen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Kiew hat eine Gegenoffensive gestartet, die Kämpfe dauern an. News und Hintergründe im Ticker.
Russische Soldaten bereiten eine selbstfahrende Haubitze 2S1 Gvozdika zum Feuern vor, während die russische Militäroperation in der Ukraine auf dem Gebiet der Region Cherson fortgesetzt wird
Liveblog
Quelle: AFP

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