Nach Unglück im Dezember 2024:Putin: Werden Aserbaidschan für Flugzeugabsturz entschädigen
Nach dem Absturz einer aserbaidschanischen Maschine Ende vergangenen Jahres in Kasachstan gesteht Putin Fehler der Flugabwehr ein. Russland sei zu Entschädigungen bereit.
Ilham Aliyev, Präsident Aserbaidschans, und Wladimir Putin beim Treffen in Tadschikistan.
Quelle: epaMehr als neun Monate nach dem Absturz einer aserbaidschanischen Passagiermaschine hat Russlands Präsident Wladimir Putin seinem Kollegen Ilham Aliyev erstmals Schadenersatz zugesichert und damit Schuld eingestanden. Bei einem Treffen der beiden in Tadschikistan sagte Putin:
Selbstverständlich wird Russland in solchen Fällen, in solchen tragischen Fällen, alles Notwendige in Bezug auf Entschädigungen tun, und es wird eine rechtliche Bewertung der Handlungen aller Verantwortlichen vorgenommen werden.
Wladimir Putin, russischer Präsident
Er räumte zum ersten Mal direkt ein, dass die Maschine wegen Fehlern der russischen Flugabwehr abgestürzt sei.
Nach dem Absturz des Flugzeugs über Kasachstan gab es schnell Hinweise auf "äußere Einwirkung". Schäden am Wrack und Zeugenberichte deuteten in Richtung des russischen Militärs.
27.12.2024 | 2:54 minFlugzeugabsturz in Kasachstan: 38 Menschen tot
38 Menschen starben im Dezember 2024 bei dem Absturz in Kasachstan. Die Ermittlungen zur Ursache seien abgeschlossen, sagte Putin nach Kreml-Angaben in Duschanbe.
Demnach führten zwei Umstände zum Absturz: Zum einen sei eine ukrainische Drohne in der Luft gewesen, zum anderen habe es eine technische Störung im russischen Flugabwehrsystem gegeben. Die Raketen der Flugabwehr seien nahe dem Flugzeug explodiert, dabei hätten Teile die Maschine getroffen.
Das aus Baku kommende Flugzeug sollte in der tschetschenischen Hauptstadt Grosny im Nordkaukasus landen, wo die russische Flugabwehr wegen ukrainischer Drohnenangriffe im Einsatz war. Die Maschine der Fluggesellschaft Azerbaijan Airlines mit 67 Menschen an Bord flog trotz ihrer Schäden über das Kaspische Meer. Bei der versuchten Landung in Aktau in Kasachstan stürzte sie dann ab.
Nach dem Absturz einer Passagiermaschine in Kasachstan hat sich Putin beim aserbaidschanischen Präsidenten Aliyev entschuldigt. Das Flugzeug war unterwegs von Baku nach Grosny.
28.12.2024 | 0:27 minPutin: Kein direkter Treffer
Putin bestritt jedoch einen Treffer des Flugzeugs mit russischen Flugabwehrraketen. Zwei Raketen hätten das Flugzeug nicht direkt getroffen, sondern seien einige Meter davon entfernt explodiert, sagte er demnach. Bereits kurz nach dem Vorfall hatte der Kreml mitgeteilt, dass Putin sich in einem Telefonat bei Aliyev entschuldigt habe. Aliyev forderte ein Schuldeingeständnis und kündigte sogar an, vor internationalen Gerichten Klage einreichen zu wollen.
Putin ist derzeit zu einem mehrtägigen Staatsbesuch nach Tadschikistan. Am Freitag ist dort ein Treffen der Gemeinschaft Unabhängiger Staaten (GUS) geplant, zu der auch Aserbaidschan gehört. Die beiden Staatschefs trafen sich in Duschanbe.
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