PKK-Kämpfer legen Waffen nieder - Zeremonie im Irak

Zeremonie im Irak:PKK-Kämpfer legen symbolisch Waffen nieder

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In einer symbolischen Zeremonie im Irak haben PKK-Kämpfer ihre Waffen niedergelegt. Diese sollen zerstört werden. Präsident Erdogans Koalitionspartner begrüßte die Geste bereits.

Kämpfer der Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) stellen sich am 11. Juli 2025 bei einer Zeremonie in Sulaimaniyah, der irakischen Autonomen Region Kurdistan, auf, um ihre Waffen in eine Grube zu werfen.
Die Waffen wurden von PKK-Kämpfern im Irak in der Nähe der Stadt Sulaimanija in der Autonomen Region Kurdistan niedergelegt.
Quelle: AFP

Kämpfer der verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK haben in einem symbolischen Schritt begonnen, einen Teil ihrer Waffen niederzulegen. In einer Gebirgsregion vor der Stadt Sulaimanija in der Autonomen Region Kurdistan im Nordirak kamen sie am Freitag zu einer Zeremonie zusammen, bei der sie ihre Waffen abgaben.
Der Prozess werde in Etappen erfolgen, meldete die staatliche Nachrichtenagentur Ina. Die Waffenniederlegung solle bis September abgeschlossen werden. Überwacht werden soll der Prozess von der türkischen und der irakischen Regierung sowie von der kurdischen Regionalregierung im Nordirak. Sie sollen weitere Waffenabgabepunkte einrichten.
Brennende Waffen
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Waffen der PKK-Kämpfer sollen zerstört werden

Ein irakisch-kurdischer Politiker teilte unter Zusicherung von Anonymität mit, rund 30 PKK-Kämpfer hätten an der Zeremonie unweit von Sulaimanija teilgenommen. Ihre Waffen hätten sie im Beisein eines Repräsentanten des türkischen Geheimdienstes und Vertretern der kurdischen Regionalregierung und prokurdischen Parteien abgegeben.
Die Waffen sollen später im Rahmen einer weiteren Zeremonie zerstört werden, an der türkische und irakische Geheimdienstmitarbeiter, Vertreter der irakischen Regionalregierung Kurdistans und hochrangige Mitglieder der pro-kurdischen türkischen DEM-Partei teilnehmen werden. Diese spielte auch eine Schlüsselrolle dabei, dass die PKK sich zur Waffenabgabe entschieden hat.
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PKK-Anführer Öcalan hatte zur Aufgabe aufgerufen

Die PKK hat den türkischen Staat seit Jahrzehnten bekämpft. Der seit 1999 auf einer Insel in der Nähe von Istanbul inhaftierte PKK-Chef Abdullah Öcalan forderte die Arbeiterpartei im Februar auf, ihren bewaffneten Kampf gegen die Regierung in Ankara aufzugeben und sich aufzulösen. Die PKK kam dem im Mai formell nach und beendete damit vier Jahrzehnte Feindseligkeiten.
Öcalans Aufruf zur Beendigung der Kämpfe gilt als entscheidender Schritt zur Beendigung des Konflikts, der seit den 1980er Jahren Zehntausende Menschen das Leben gekostet hat. Die PKK wird von der Türkei und ihren westlichen Verbündeten als Terrororganisation eingestuft.
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Erdogans Koalitionspartner zeigt sich erfreut

In der Türkei begrüßte Devlet Bahceli, der Parteichef des ultranationalistischen Regierungspartners MHP von Präsident Recep Tayyip Erdogan, die Zeremonie im Nordirak. Heute hätten Mitglieder der separatistischen Terrororganisation begonnen, in Gruppen ihre Waffen niederzulegen und damit historische Entwicklungen in Gang gesetzt, die "das Ende einer dunklen Ära einläuten", hieß es in einer Mitteilung Bahcelis.
Dieser hatte im vergangenen Jahr die Freilassung Öcalans ins Spiel gebracht für den Fall, dass die PKK ihre Waffen niederlegt und sich auflöst.
Quelle: AP, Reuters, dpa
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