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Erste Generalaudienz:Papst Leo XIV.: Hoffnung säen, Frieden ernten
von Valerie Nusser
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Etwa 40.000 Gläubige kamen auf den Petersplatz in Rom, um die Worte des Papstes bei seiner ersten Generalaudienz zu hören. Leo XIV. bekräftigte seinen Friedensappell.
"Viva il Papa": Papst Leo XIV. fährt vor seiner ersten Generalaudienz über den Petersplatz.
Quelle: action press
Fünfzehn Minuten lang fuhr Papst Leo XIV. am Mittwochmorgen im weißen Jeep über den Petersplatz, segnete Babys und winkte den Menschen zu, die ihm applaudierten und "Viva il Papa" zuriefen. Anschließend eröffnete er die erste Generalaudienz seiner Amtszeit vom Vorplatz des Petersdoms aus. "Wir sind es gewohnt, Dinge zu berechnen - und manchmal ist das auch notwendig -, aber in der Liebe gilt das nicht!", so die deutlichen Worte von Papst Leo in seiner Ansprache an die Pilger und Gläubigen.
Papst Leo XIV. schließt an Vorgänger an
Nach über drei Monaten Pause setzt das neue Kirchenoberhaupt die päpstlichen Audienzen, die gewöhnlich mittwochs im Vatikan stattfinden, fort. In seiner Ansprache führte Papst Leo die Reihe seines Vorgängers Franziskus weiter, die den Gläubigen dabei helfen solle, "die Hoffnung wiederzuentdecken".
Gott wird nicht müde, sein Wort in das Leben eines jeden Menschen zu säen - ganz egal, ob der Boden dafür reif ist oder nicht.
Papst Leo XIV.
Die Art und Weise, wie ein Sämann "verschwenderisch" den Samen auswerfe, sei das Sinnbild für die Liebe Gottes, die nicht kalkuliere.
Papst ruft zu Frieden auf
Er wandte sich auch direkt an die Pilger auf dem Petersplatz in mehreren Sprachen. Die deutschsprachigen Gläubigen erinnerte der Papst an die Worte des Apostels Paulus. In seinen Grußworten, die Marina Coers vom vatikanischen Staatssekretariat auf Deutsch übersetzte, sagte er:
Was der Mensch sät, wird er auch ernten. In einer Welt, die durch Hass und Krieg entzweit und verwundet ist, sind wir aufgerufen, Hoffnung zu säen und uns für den Frieden einzusetzen.
Papst Leo XIV.
Wenig später appellierte Papst Leo für den Frieden im Gazastreifen. Er rief dazu auf, den Zugang zu "würdiger humanitärer Hilfe" zu ermöglichen und "die Feindseligkeiten zu beenden, deren herzzerreißenden Preis die Kinder, die Alten und die Kranken zahlen". Die einzige katholische Pfarrei im Gazastreifen berichtete kürzlich gegenüber "Vatican News" davon, dass ihre Vorräte fast aufgebraucht seien, sie jedoch der geistlichen Nähe und den Friedensappellen danke, die sie seit Beginn des Krieges aus dem Vatikan erreichten.
Gläubige warten auf Papst-Andenken
Als Leo XIV. am Ende der Audienz den Anwesenden schließlich den päpstlichen Segen erteilte, hielten viele ihre mitgebrachten Rosenkränze und andere religiöse Gegenstände hoch. Knapp zwei Wochen nach der Wahl des ersten US-Amerikaners zum Oberhaupt der römisch-katholischen Kirche finden die Pilger und Gläubigen in den Shops rund um den Petersdom jedoch noch keine religiösen Andenken mit dem Gesicht des neuen Papstes zum Kauf.
"Viva il Papa!" - In Rom ist die Begeisterung über Papst Leo XIV. spürbar. Religiöse Andenken lassen sich in den Shops um den Petersdom jedoch noch kaum finden.
Quelle: ZDF
Die Ladenbesitzer warten noch immer auf die Genehmigung des Vatikans, der seinerseits bereits vor wenigen Tagen ein offizielles Bild von Papa Leone XIV. mit Unterschrift und Papstwappen zum Download veröffentlicht hatte. Nur wenige der Souvenirverkäufer umgehen das offizielle Go des Vatikans und werben in den Sozialen Medien mit den ersten Rosenkränzen und Schlüsselanhängern mit dem Gesicht des neuen Papstes.
Leo XIV. nutzt Ansprache für Hoffnung
Während der Vatikan sich mit der Genehmigung für Papa-Leone-Souvenirs noch Zeit lässt, hat Leo XIV. seit seinem Amtsantritt bereits mehrmals das vatikanische Staatsgebiet als Verhandlungsort für Friedensgespräche zwischen Moskau und Kiew angeboten. "Gott ist zuversichtlich und hofft, dass die Saat früher oder später aufgehen wird", so der Papst an diesem Mittwochmorgen. Den Frieden zu säen, dafür nutzt Leo XIV. seit seiner ersten Ansprache auf dem Balkon am 8. Mai jede Gelegenheit.
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