Streit um seltene Erden:Trump stellt Treffen mit Xi infrage - und droht
Eigentlich wollten sich US-Präsident Donald Trump und Chinas Präsident Xi Jinping in zwei Wochen treffen. Doch nun gibt es Streit um den Export von seltenen Erden aus China.
US-Präsident Donald Trump macht China im Streit um seltene Erden schwere Vorwürfe und nennt die Volksrepublik "feindselig".
Quelle: ddpUS-Präsident Donald Trump stellt sein geplantes Treffen mit Chinas Präsident Xi Jinping in Südkorea mit Verweis auf den laufenden Handelskonflikt infrage.
Er habe Xi beim Gipfel der Asiatisch-Pazifischen Wirtschaftsgemeinschaft (Apec) treffen wollen - "aber jetzt scheint es keinen Grund mehr dafür zu geben", schrieb der Republikaner auf seiner Plattform Truth Social.
Trump nennt China "feindselig"
Trump begründete seine Aussage damit, dass China "Briefe an Länder in aller Welt" geschickt habe, in denen Exportbeschränkungen für seltene Erden und andere Materialien angekündigt würden.
Dies "sei aus dem Nichts gekommen", könne den Welthandel lahmlegen und vielen Staaten schaden. Die Volksrepublik werde zunehmend "feindselig", schrieb Trump.
China besitzt ein Monopol auf den Abbau und den Export seltener Erden. Seit das Land dafür Ausfuhrbeschränkungen angeordnet hat, droht der Nachschub nun knapp zu werden.
19.06.2025 | 1:32 minChina beschränkt Export von seltenen Erden
Seltene Erden sind ein zentrales Thema im Handelskonflikt zwischen Peking und Washington. Die Regierung in Peking hatte am Donnerstag eine Verschärfung ihrer Exportkontrollen für seltene Erden und die dazugehörigen Technologien angekündigt. Demnach unterliegt nun auch die Ausfuhr der Technologie zum Abbau und zur Verarbeitung der strategisch wichtigen Rohstoffe Beschränkungen.
Beobachter hatten den Schritt als Versuch gewertet, vor dem nun fraglichen Gipfeltreffen die eigene Verhandlungsposition zu stärken. China nutze seine Marktmacht zunehmend als politisches Instrument, hieß es. Im April hatte die Regierung in Peking bereits mehrere seltene Erden und verwandte Materialien auf ihre Exportkontrollliste gesetzt.
Die Rebellengruppe M23 kontrolliert im Osten des Kongo die Provinz Kivu und damit den Zugang zu seltenen Erden. An diesen Rohstoffen sind auch Europa und die USA interessiert.
30.07.2025 | 6:26 minUSA wollen mit höheren Zöllen antworten
Trump schrieb auf Truth Social weiter, er habe immer das Gefühl gehabt, China liege "auf der Lauer" und sehe sich nun darin bestätigt. Es könne nicht sein, dass Peking die Welt "gefangen" halte - aber das scheine schon seit längerem der Plan gewesen zu sein.
Die USA müssten nun reagieren, um sich und andere Staaten zu schützen - man erwäge etwa "massive Erhöhungen" von Zöllen auf chinesische Produkte, die in die USA eingeführt werden.
Zwischen China und den USA herrscht derzeit eine Pause im Zollstreit, der im Frühjahr eskaliert war. Beide Länder hatten im April Importe aus dem jeweils anderen Land mit Aufschlägen von mehr als 100 Prozent belegt.
In London trafen sich im Juni Delegationen aus den USA und China wieder zu Gesprächen über ihren Zollstreit. Der Handel zwischen den zwei Ländern ist zuletzt eingebrochen.
09.06.2025 | 0:27 minBörsen geben nach - Dax im Minus
Als Reaktion auf die Nachricht verloren die Börsenwerte in den USA, auch der Dax rutschte ins Minus. Um 1,5 Prozent tiefer auf 24.241,46 Punkte ging der deutsche Leitindex aus dem Tag, was im Wochenverlauf einen Verlust von etwas mehr als einem halben Prozent bedeutet. Tags zuvor noch hatte er mit 24.771 Zählern einen neuen Höchststand erreicht.
Die Furcht vor einer erneuten Zuspitzung der Handelskrise zwischen den beiden größten Volkswirtschaften der Welt habe die Anleger erfasst, kommentierte Marktexperte Timo Emden die Verwerfungen an den Börsen.
USA und China hatten im Mai ihren Handelsstreit entschärft. Doch Chinas Exportwirtschaft bleibt unsicher.
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Elisabeth Schmidt, Peking