Luftangriffe auf Ukraine - Polen in Alarmbereitschaft

Massive Angriffe auf Ukraine:Polen lässt Kampfjets aufsteigen

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Die Ukraine meldet landesweit "einen der heftigsten" Luftangriffe Russlands. Auch Nachbar Polen fühlt sich dadurch bedroht und versetzt seine Luftstreitkräfte in Alarmbereitschaft.

Das russische Militär hat am frühen Sonntagmorgen einen massiven Luftangriff auf Ziele in der Ukraine gestartet. In der ukrainischen Hauptstadt Kiew waren am Morgen mehrere von der Flugabwehr ausgelöste Explosionen zu hören.

Das sei "einer der heftigsten Luftangriffe" Russlands seit Beginn des Krieges auf die Ukraine gewesen. Vor allem die Energie-Infrastruktur des Landes sei Ziel der Attacken gewesen, teilte Außenminister Andrij Sybiha am Sonntagmorgen mit.

Behördenangaben zufolge gerieten zwei Wohnhäuser in Brand. Explosionen wurden auch aus Saporischschja, Dnipro, Krywyj Rih und Odessa gemeldet. Angaben der ukrainischen Luftwaffe zufolge sind Dutzende Marschflugkörper und ballistische Raketen unter anderem durch strategische Bomber auf Ziele im ganzen Land abgefeuert worden.

Polen setzt Luftstreikkräfte in Alarmbereitschaft

Dabei griff Russland auch Ziele in der Westukraine an; dabei wurden auch unbemannte Fluggeräte auf Objekte eingesetzt, so das polnische Militär. Als Reaktion darauf hat das direkt im Westen angrenzende Nachbarland Polen seine Luftstreitkräfte in Alarmbereitschaft versetzt.

Karte, Ukraine, Russland

Karte Ukraine vom 17.11.2024.

Quelle: ZDF

Polen habe "alle verfügbaren Kräfte und Ressourcen aktiviert und die einsatzbereiten Jagdfliegerpaare alarmiert, und die bodengestützten Luftabwehr- und Radaraufklärungssysteme haben die höchste Bereitschaft erreicht", erklärte die polnische Armee auf dem Nachrichtenportal X.

Schwere Artilleriegeschütze aus Nordkorea für Russland

Vor Beginn der Raketenangriffe waren laut ukrainischen Behörden bereits Dutzende Kampfdrohnen von Russland eingesetzt worden.

Ein Flugabwehrpanzer steht im Rauch einer abgeschossenen Rakete, daneben stehen mehrere Soldaten.

Seit Beginn der russischen Invasion ist die Ukraine auf Waffenlieferungen aus dem Ausland angewiesen: Hochbetrieb für europäische Rüstungsfabriken.

18.10.2024 | 44:19 min

Nach Angaben des Energieversorgers DTEK musste in der Hauptstadt Kiew und zwei weiteren Regionen des Landes wegen der Angriffe der Strom abgeschaltet werden, um einer eventuellen Überlastung des Netzes vorzubeugen, sollten Energieanlagen getroffen werden. Der zuständige Minister Herman Haluschtschenko berichtete später auf Facebook über einen massiven Angriff auf das Energiesystem der Ukraine.

Nordkorea hat seinem Verbündeten Russland nun auch schwerste Artilleriegeschütze zum Kampf gegen die Ukraine zur Verfügung gestellt. So sollen Dutzende schwere Haubitzen auf Selbstfahrlafetten sowie Mehrfachraketenwerfer in der Nähe des russischen Kursk eingetroffen sein, wie die "Financial Times" unter Berufung auf gesicherte Quellen berichtete.

Moskau will Region Kursk zurückerobern

Bei Kursk will das russische Militär, mit Unterstützung von über 10.000 nordkoreanischen Soldaten, Gelände zurückerobern, das ukrainische Truppen seit dem Sommer nach einem überraschenden Vorstoß über die Grenze besetzt halten.

Im Osten der Ukraine müssen sich - unter dem massiven Druck der russischen Armee - Kiews Truppen bei Kurachowe langsam zurückziehen. Präsident Wolodymyr Selenskyj erklärte in einem Radio-Interview die Rückzugstaktik mit fehlender Ausstattung für frische Truppen und dem Erholungsbedarf der Frontsoldaten: "Sie fragen dann, ob sie sich zurückziehen dürfen, die Militärführung erlaubt das."

Institut: Schlechte Positionen für Ukraine und Russland

Das in der US-Hauptstadt Washington ansässige Institut für Kriegsstudien hat beiden Kriegsparteien schlechte Positionen bescheinigt. Instituts-Vertreter George Barros bescheinigte den russischen Truppen erfolgreiche Vorstöße im Osten der Ukraine, mit denen Gegenangriffe der Ukrainer verhindert würden.

"Man verliert Kriege, wenn man ständig in der Defensive ist", sagte er dem US-Sender CNN. Man werde in einer Ecke festgenagelt und habe dann nur eine Menü-Auswahl schlechter Optionen.

Allerdings bestätigte Barros auch den russischen Militärs Ineffizienz. Seit Jahresbeginn sei die russische Armee in der Ostukraine lediglich knapp 40 Kilometer vorgerückt, und das zu hohen Kosten an Soldaten und Material.

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Quelle: Reuters, dpa, AFP

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