Führungsstil weit verbreitet?:Schauspieler Herbst: "Viele Chefs denken noch wie Stromberg"
Schauspieler Christoph Maria Herbst glaubt, dass es immer noch viele Chefs wie Stromberg in der echten Welt gibt. Autoritäre Führung ist laut einer Studie weiterhin verbreitet.
Große Premiere in Berlin und danach auf Deutschlandtour: Christoph Maria Herbst, Bjarne Mädel, Oliver Wnuk und das gesamte "Stromberg"-Team stellen "Wieder alles wie immer" persönlich vor.
02.12.2025 | 2:38 minSchauspieler Christoph Maria Herbst glaubt, dass es in der deutschen Arbeitswelt immer noch viele Chefs mit einer "fürchterlichen Geisteshaltung" gibt - ähnlich wie seine Kultfigur Stromberg. "Egozentrik, ein Mangel an Empathie, Opportunismus - das ist nicht ausgestorben", sagte der 59-Jährige der Deutschen Presse-Agentur (dpa). Das sei zumindest seine Befürchtung - in den heutigen Büroalltag sei er ja nicht mehr eingebunden. "Vielleicht zeigen es nur heute weniger auch nach außen."
Aber ich glaube fest daran, dass das Denken, die Haltung und die Werte von Bernd Stromberg nach wie vor in vielen Köpfen eine Heimat haben.
Christoph Maria Herbst
Autoritärer Führungsstil immer noch verbreitet
Die Vermutung von Christoph Maria Herbst bestätigt auch Professor Carsten Schermuly von der SRH University of Applied Sciences Heidelberg in der ZDF-Sendung aspekte. Autoritärer Führungsstil ist laut seiner Studie immer noch weit verbreitet. Er konzentriere Macht und beinhalte "häufig eine Spur von Aggression" sowie "Mikromanagement, weil einer oder eine ganz alleine entscheiden darf".
Sie wollen mehr über Führungskultur erfahren? Sehen Sie die ganze aspekte-Ausgabe "Gute Chefs, schlechte Chefs: Führung heute", auch mit Beispielen autoritärer Führung im Kulturbetrieb, hier:
Neue Führungskultur, alte Muster: Eine aktuelle Studie zeigt, dass autoritäre Chefs in vielen Firmen immer noch den Ton angeben. aspekte über toxische Arbeitswelten und demokratische Führung.
28.11.2025 | 45:08 minAndere Führungsstile seien laut Untersuchung von Carsten Schermuly aber verbreiteter. Zum Beispiel eine demokratische Führung, bei der die Mitarbeitenden stärker involviert werden. Manche Unternehmen tendieren zurzeit aber wieder zu mehr autoritärer Führung. In vielen Organisationen sei die neue Art der Führung, "New Work", ein "Lippenbekenntnis" gewesen, sagt Schermuly. "Ich habe manchmal das Gefühl, auf der Hinterbühne wurde weiterhin sehr autoritär und hierarchisch gearbeitet."
Der Nachteil am autoritären Führungsstil: Er ist laut einer Untersuchung von Carsten Schermuly weniger leistungsfördernd
Herbst hat selbst lange nicht mehr im Büro gearbeitet
Christoph Maria Herbst wurde einst in der Rolle des Büro-Ekels Bernd Stromberg schlagartig berühmt. Mit Halbglatze und grauen Anzügen spielte er in der gleichnamigen Satire-Serie einen Prototyp des unangenehmen Chefs. 2014 erschien ein erster Kinofilm, der nun fortgesetzt wird. "Stromberg - Wieder alles wie immer" ist gerade in den deutschen Kinos angelaufen.
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18.11.2024 | 3:52 minHerbst, der in Wuppertal geboren wurde, brachte durchaus eigene Büro-Erfahrung in die Rolle ein - allerdings lag sie schon eine Weile zurück. "Das letzte Mal, dass ich in einem Büro war, war in den 80er Jahren, als ich meine Banklehre machte", sagte er der dpa. Dort seien definitiv einige "Stromberg-Typen" anzutreffen gewesen. "Rückblickend lässt sich das leicht behaupten, aber ich dachte damals - mit 18 Jahren - schon, dass man so nicht reden kann. Es war oft sexistisch und frauenverachtend. Aber gesagt hat niemand etwas."
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