Seilbahnunglück in Lissabon: Zugseil entsprach nicht den Normen

Entgleisung von Standseilbahn:Unglück in Lissabon: Zugseil entsprach nicht den Normen

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Im September entgleiste in Lissabon die berühmte Standseilbahn Glória - 16 Menschen starben. Offenbar entsprach ein Verbindungskabel zwischen den beiden Waggons nicht den Normen.

Portugal, Lissabon: Polizeiabsperrband sperrt den Zugang zu den Gleisen der verunglückten Standseilbahn «Elevador da Gloria».

Nach mehr als einem Monat wurden Einzelheiten zum Standseilbahn-Unglück in Lissabon bekannt gegeben: Das Zugseil zwischen beiden Bahn-Waggons entsprach offenbar nicht den Normen.

21.10.2025 | 0:20 min

Das bei dem tödlichen Standseilbahnunglück in Lissabon gerissene Zugseil hat einem vorläufigen Untersuchungsbericht zufolge nicht den erforderlichen Normen entsprochen. Der seit 2022 verwendete Seiltyp sei weder für Personenbeförderungsanlagen zertifiziert noch für Standseilbahnen wie die Unglücksbahn Glória geeignet gewesen, heißt es in einem vorläufigen Untersuchungsbericht des Amts für die Verhütung und Untersuchung von Unfällen in der Zivilluftfahrt und im Schienenverkehr (GPIAAF).

Die Behörde empfahl, dass alle Standseilbahnen in der portugiesischen Hauptstadt weiterhin außer Betrieb bleiben sollten. Zunächst solle sichergestellt werden, dass sie über Seilbefestigungs- und Bremssysteme verfügen, "die die Kabinen im Falle eines Seilbruchs zum Stillstand bringen können", hieß es.

Blumen und ein Ballon mit rotem Herz (R) als Zeichen der Anteilnahme für die Opfer sind am Tag nach dem Unfall der Standseilbahn Gloria in Lissabon am 4. September 2025 zu sehen. Portugal hat am Donnerstag einen nationalen Trauertag abgehalten, nachdem eine der berühmten Standseilbahnen Lissabons entgleist war und 16 Menschen, darunter auch Ausländer, ums Leben gekommen waren. Fünf weitere Personen wurden schwer verletzt.

In Portugal wurde nach dem Unglück ein nationaler Trauertag ausgerufen.

04.09.2025 | 2:24 min

Lissabon: Verbindungskabel zwischen Waggons löste sich

Bei dem Unglück am 3. September kamen 16 Menschen ums Leben - darunter fünf Portugiesen und elf ausländische Staatsangehörige. Zudem wurden 21 Personen zum Teil schwer verletzt.

Die Standseilbahn besteht aus zwei durch ein unterirdisches Kabel verbundenen Waggons, die durch ein Gegengewicht-System einen steilen Hang in Lissabon hinauf- und hinabfahren. Den Ermittlern zufolge waren die beiden Waggons an jenem Abend gerade von ihren Stationen am Fuße und am oberen Ende der Straße abgefahren, als sich das Verbindungskabel zwischen ihnen plötzlich löste. Einer der Wagen raste auf der steilen Straße Calçada da Glória bergab, entgleiste in einer Kurve, prallte gegen Eisenmasten und gegen ein Gebäude.

Rettungskräfte arbeiten an der Stelle, an der eine Standseilbahn entgleist ist.

Das Standseilbahnunglück in Lissabon ist nach ersten Erkenntnissen durch einen Schaden an einem Kabel verursacht worden. Dieses habe sich laut Untersuchungskommission gelöst.

07.09.2025 | 0:22 min

Berühmte Touristen-Attraktion in Lissabon

Einen Abschlussbericht zur Unglücksursache soll es binnen eines Jahres geben.

Der historische "Elevador da Glória" ist eine der berühmtesten Touristen-Attraktionen Lissabons, aber auch Einheimische nutzen die Bahn täglich. Jährlich befördert die im 19. Jahrhundert in Deutschland gebaute Bahn rund drei Millionen Passagiere. Einen solchen Unfall mit einer der drei Standseilbahnen hatte es in Lissabon zuvor nie gegeben.

Quelle: dpa, AFP

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