Seilbahn-Unglück in Lissabon:Auswärtiges Amt: Keine deutschen Todesopfer
Unter den Todesopfern des Standseilbahn-Unglücks in Lissabon befinden sich Behörden zufolge keine Deutschen. Zuvor hatten portugiesische Medien von einem deutschem Opfer berichtet.
Trauer und Bestürzung am Unfallort in Lissabon.
Quelle: dpaUnter den Todesopfern des Standseilbahn-Unglücks in Lissabon befinden sich keine Deutschen. Das stellte die portugiesische Polizei am Freitag klar. Zuvor hieß es bereits aus dem Auswärtigen Amt in Berlin, dass keine deutschen Staatsangehörigen unter den Todesopfern seien.
Es sei nicht auszuschließen, dass sich deutsche Staatsangehörige unter den verletzten Personen befanden, hieß es vom Auswärtigen Amt. Nicht alle Betroffenen dürften sich bei der deutschen Botschaft in Lissabon gemeldet haben, womöglich, weil sie nur leichte Verletzungen hatten.
Portugiesische Medien hatten zuvor berichtet, dass bei dem Unglück ein deutscher Familienvater ums Leben gekommen sei.
Nach dem Standseilbahn-Unglück in Lissabon gilt in Portugal ein nationaler Trauertag. 16 Menschen sind ums Leben gekommen, 21 wurden verletzt. Die Suche nach der Ursache läuft.
04.09.2025 | 1:47 minPortugiesische Polizei bestätigt elf ausländische Todesopfer
Am Freitag teilte die portugiesische Polizei nun mit, dass unter den 16 Todesopfern des Standseilbahn-Unglücks in Lissabon elf ausländische Staatsangehörige seien. Bei den Todesopfern handelte es sich um fünf portugiesische Staatsbürger, außerdem um drei Personen aus Großbritannien, jeweils zwei aus Kanada und Südkorea, sowie je eine Person aus den USA, Frankreich, der Schweiz und der Ukraine, hieß es weiter.
Die Liste mit den Nationalitäten wurde nach der forensischen Identifizierung der Opfer veröffentlicht. Ein umfassenderer vorläufiger Polizeibericht soll nach Angaben des leitenden Ermittlers Nelson Oliveira innerhalb von 45 Tagen vorliegen.
Erste Erkenntnisse über die Unglücksursache wollte die portugiesische Polizei am Abend bekanntgeben.
In der Hauptstadt Portugals ist die historische Standseilbahn „Elevador da Gloria“ entgleist und in ein Gebäude gefahren, mindestens 16 Menschen verloren ihr Leben, weitere sind verletzt.
04.09.2025 | 2:13 minWagen der Standseilbahn "Elevador da Gloria" gegen Gebäude geprallt
Das Wrack der "Gloria"-Standseilbahn wurde in der Nacht abtransportiert. Die bei Touristen sehr beliebte gelbe Standseilbahn war am Mittwochabend binnen Sekunden zu einer Todesfalle geworden: Wohl wegen eines Schadens am Seil der historischen Standseilbahn war ein Wagen ungebremst eine steile Straße hinabgerast, entgleist, umgekippt und gegen ein Gebäude gekracht.
Auf die Frage nach der Unglücksursache sagte der Leiter der portugiesischen Kriminalpolizei, Luis Neves, derzeit werde keine Spur ausgeschlossen. "Nichts wird ausgeschlossen. Wir können nur Stellung beziehen, wenn wir uns sicher sind. In diesem Stadium müssen wir offen bleiben."
Zu den in Lokalmedien erörterten möglichen Unglücksursachen gehören der Bruch eines Sicherheitskabels oder Mängel bei der Wartung der Standseilbahn, für die ein Subunternehmen im Auftrag des Nahverkehrsbetreibers Carris zuständig war.
Unternehmen: Wartungspläne "gewissenhaft eingehalten"
Carris-Unternehmenschef Pedro Bogas versicherte, die Wartungspläne seien "gewissenhaft eingehalten" worden. Örtliche Medien veröffentlichten das Wartungsprotokoll, das am Morgen vor dem Unglück erstellt worden war. Darin heißt es, dass die Standseilbahn "alle Bedingungen" für den Betrieb erfülle.
Einen solchen Unfall mit einer der drei Standseilbahnen, die seit dem 19. Jahrhundert betrieben werden, hatte es in Lissabon bisher nicht gegeben.
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