Zeuge behauptet: Christina Block wusste von Entführungsplänen

Paukenschlag im Prozess in Hamburg:Zeuge: Christina Block wusste früh von Entführungsplänen

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Wusste Christina Block von der geplanten Entführung ihrer Kinder? Ja, behauptet ein Zeuge nun vor Gericht. Es geht um ein Treffen in Hamburg, einen Teddybären und Gerhard Delling.

Christina Block am 25.Verhandlungstag im Gerichtssaal in Hamburg

Im Prozess um die Block-Kinder hat der mutmaßliche Chef der Entführer ausgesagt, dass die angeklagte Mutter Christina Block von der geplanten Rückholung gewusst habe.

11.12.2025 | 1:29 min

Im Prozess um die Block-Kinder hat der mutmaßliche Chef der Entführer ausgesagt, dass die angeklagte Mutter von der geplanten Rückholung gewusst habe. Sein gesamtes Team sei aus Israel nach Hamburg gereist und habe sich am 28. Dezember 2023 im Hotel "Grand Elysée" mit Christina Block getroffen. Sie habe dem Team dafür gedankt, dass es gekommen sei, um die Kinder zu retten, sagte der Zeuge aus Israel am 25. Verhandlungstag.

Block sei nicht in die Pläne eingeweiht gewesen, wann es genau passieren sollte, berichtete der Zeuge weiter. Aber sie habe seinem Team etwas mitgegeben:

Christina hatte Kleidung vorbereitet, die ihr gehörte.

Mutmaßlicher Entführer

Auch ein Teddybär sei dabei gewesen. Der Grund: Die Kinder sollten gleich wissen, dass das Team in ihrem Namen handelte.

Hamburg: Christina Block (l), deutsche Gastronomin und Unternehmerin, verlässt das Strafjustizgebäude nach dem Prozess wegen mutmaßlicher Kindesentführung im Landgericht Hamburg.

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Hilpert: "Der vielleicht entscheidende Tag im Block-Prozess"

"Es ist der vielleicht entscheidende Tag im Block-Prozess", berichtet Britta Hilpert, Leiterin des ZDF-Landesstudios Hamburg aus dem Landgericht Hamburg. David B., der mutmaßliche Chef der Entführer, sagte aus, sein Unternehmen sei "von Anfang an dafür da gewesen, die Situation mit den Kindern zu lösen." Besonders brisant: Von Anfang an hätten Block und auch Lebensgefährte Delling mit David B. darüber gesprochen.

Das widerspricht ihrer bisherigen Darstellung, dass sie von der Entführung der Kinder erst hinterher erfahren habe. Es wird also eng für Christina Block.

Britta Hilpert, Leiterin des ZDF-Landesstudios Hamburg

Die angeklagte deutsche Unternehmerin und Gastronomin Christina Block nimmt am 11.12.2025 an der Fortsetzung des Prozesses gegen sie wegen mutmaßlicher Kindesentführung vor dem Landgericht in Hamburg teil.

Wird es nun eng für die Unternehmerin? Christina Block am 25. Verhandlungstag des Prozesses im Landgericht Hamburg.

Quelle: AFP

Mutmaßlicher Entführer: Gewalt war nicht vorgesehen

"Gewalt sollte nicht angewandt werden", sagte Zeuge David B. vor Gericht weiter aus. Das habe er seinem Team gesagt. Er sei sehr unglücklich gewesen, als er gesehen habe, dass den Kindern bei der Rückholaktion die Hände zusammengebunden worden waren.

Das war gegen meine Anweisung.

Mutmaßlicher Entführer

Der 68-Jährige, der nun vor Gericht aussagt, soll nach Angaben der Staatsanwaltschaft die Entführung in der Silvesternacht 2023/24 organisiert und geleitet haben. Er gilt als einer der Hauptbeschuldigten, ist im laufenden Prozess aber nicht angeklagt. Nach ihm wurde seit 2024 mit Haftbefehl gefahndet. Um seine Aussage in Hamburg zu ermöglichen, gewährten ihm die Ermittlungsbehörden kürzlich sicheres Geleit. Die Fahndung nach ihm war daher aufgehoben worden.

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Block: Firma handelte auf eigene Faust

Die Unternehmerin Block hatte in ihrer Aussage vor Gericht bestritten, nach einem jahrelangen Sorgerechtsstreit den Auftrag erteilt zu haben, ihre beiden damals zehn und 13 Jahre alten Kinder vom Wohnort ihres Ex-Manns in Dänemark zurückzuholen.

Nach ihren Angaben sollte die Sicherheitsfirma lediglich die IT-Sicherheit im "Grand Elysée" überprüfen, das zur Block-Gruppe gehört. Bei der Entführung habe die Firma auf eigene Faust gehandelt.

Mutmaßlicher Entführer: Gerhard Delling oft anwesend

Nach Angaben des 68-Jährigen war bei seinem ersten Treffen im Januar 2023 in einem italienischen Restaurant in Hamburg auch "der Freund" von Christina Block dabei. An dessen Namen könne er sich nicht erinnern. Auf Bitte der Richterin schaute er sich im Gerichtssaal um und zeigte auf Gerhard Delling. Der Zeuge bestätigte dann auch, dass der Freund so heiße.

Seinem Eindruck nach sei Delling bei dem Treffen sehr besorgt um die Kinder gewesen. "Von Zeit zu Zeit, wenn ich Christina getroffen habe, war er auch da", sagte der Zeuge über spätere Begegnungen mit Delling.

Quelle: dpa, ZDF
Über dieses Thema berichtete ZDFheute am 11.12.2025 in dem Beitrag "Zeuge belastet Christina Block" um 15.19 Uhr.
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