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Migrantenfeindliche Attacken:Mehrere Festnahmen in Spanien nach Krawallen
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Rechtsextreme sollen in Spanien zu Angriffen auf Migranten aufgerufen haben. Bei Zusammenstößen mit der Polizei wurden mehrere Menschen verletzt. Nun kam es zu Festnahmen.
Bei ausländerfeindlichen Krawallen im Süden Spaniens waren am Sonntag rund 90 Polizeibeamte im Einsatz.
Quelle: AP
Nach gewaltsamen Zusammenstößen zwischen ultrarechten Gruppen und Migranten im Ort Torre-Pacheco im Südosten Spaniens am vergangenen Wochenende sind acht Personen festgenommen worden. Dies teilte die Delegierte der spanischen Zentralregierung in der Region Murcia, Mariola Guevara, über die Online-Plattform X mit.
Auslöser der Ausschreitungen soll eine Attacke auf einen älteren Ortsansässigen gewesen sein, der vergangene Woche von unbekannten Angreifern geschlagen worden sein soll. Das Motiv war zunächst unklar.
Der 68-Jährige schilderte spanischen Medien, dass er anscheinend ohne Grund von drei nordafrikanischen Jugendlichen attackiert worden sei. Nicht nur das geschwollene Gesicht des Rentners, sondern auch ein in Online-Netzwerken veröffentlichtes Video der Tat sorgte für Empörung.
Rechtsextreme riefen zur "Jagd" auf Migranten auf
Rechtsextreme nahmen das Video zum Anlass, sich in den Straßen der 40.000-Einwohner-Stadt zu versammeln, um gezielt Menschen nordafrikanischer Herkunft anzugreifen. Unter der Überschrift "Schiebt sie jetzt ab" war zuvor im Online-Netzwerk Telegram zur "Jagd" auf nordafrikanischstämmige Menschen aufgerufen worden.
Nach Angaben der Lokalbehördern stellen Migranten rund 30 Prozent der Bevölkerung in dem spanischen Ort. Trotz eines großen Aufgebots an Sicherheitskräften kam es zu gewalttätigen Auseinandersetzungen.
Tatverdächtige unter Festgenommenen
Unter den Festgenommenen sind zwei Personen, die dem Tatverdächtigen bei dem Angriff auf den Rentner geholfen haben sollen, wie Guevara auf X schrieb.
Etliche weitere, darunter spanische Staatsbürger und ein Bewohner mit Wurzeln im Maghreb, wurden im Zusammenhang mit Ausschreitungen, Sachbeschädigung und Unruhestiftung in Gewahrsam genommen. Die Polizeipräsenz vor Ort wurde nach den Zusammenstößen erheblich verstärkt.
Quelle: AP, AFP
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Britta Hilpert, Hamburg