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Attacke in Bayern:Haftbefehl gegen mutmaßlichen ICE-Angreifer
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Gegen den Mann, der mehrere Fahrgäste in einem ICE in Bayern angegriffen hat, ist Haftbefehl erlassen worden. Ermittler schließen Drogen als Faktor bei der Tat nicht aus.
Haftbefehl gegen ICE-Angreifer erlassen: Die Hintergründe der Tat sind noch unklar
Quelle: dpa
Nach dem Angriff auf Fahrgäste in einem ICE im niederbayerischen Straßkirchen ist gegen den mutmaßlichen Täter Haftbefehl erlassen worden. Der 20 Jahre alte Syrer sei der gefährlichen Körperverletzung in vier Fällen verdächtig, teilte die Polizei mit.
Der in Österreich gemeldete Asylbewerber wurde bei der Tat erheblich verletzt. Er befindet sich wie auch drei der vier verletzten Passagiere noch in einem Krankenhaus. Eines der Opfer konnte inzwischen entlassen werden.
Passagiere überwältigten Angreifer
Laut Behörden hatte der 20-Jährige während der Fahrt eines ICE von Hamburg nach Wien, der mit 429 Fahrgästen besetzt war, ohne erkennbaren äußeren Anlass mehrere andere Reisende angegriffen.
Ein 38-jähriger Deutscher sowie eine 51-jährige Syrerin und ihre Söhne im Alter von 15 und 24 Jahren wurden durch Schläge am Kopf verletzt. Der 24-Jährige nahm dem Täter demnach im Verlauf eines Gerangels eine seiner Waffen ab und verletzte ihn seinerseits. Geschädigte und andere Passagiere überwältigten den Beschuldigten. Der Mann soll mit einem Hammer und einem Beil bewaffnet gewesen sein.
Nach einem Nothalt des Zugs auf freier Strecke bei Straßkirchen wurde dieser dann von Polizisten festgenommen.
Motiv für Angriff in ICE noch unklar
Über die Motivlage herrscht noch Unklarheit. Die Ermittlungen von Kriminalpolizei und Staatsanwaltschaft liefen "auf Hochtouren", erklärten die Beamten. Bereits am Freitag hatten die Ermittler mitgeteilt, dass es zunächst keine konkreten Hinweise auf einen möglichen islamistisch motivierten Anschlag gab. Der Verdächtige stand demnach zur Tatzeit unter dem Einfluss verschiedener Drogen, wie ein Schnelltest ergab.
Bei dem Verdächtigen handelt es sich laut Ermittlern um einen in Österreich als schutzberechtigten Flüchtling anerkannten Syrer, der in dem Nachbarland zweimal rechtskräftig wegen Körperverletzung und Widerstands gegen Vollzugsbeamte verurteilt wurde. Im Mai leiteten die zuständigen Behörden dort ein Asylaberkennungsverfahren gegen den Mann ein.
Quelle: dpa, AFP
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