Nach Angriff auf Kollegen:Bayern: Verdächtiger vorläufig in Psychiatrie
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Am Dienstagmorgen soll ein Mitarbeiter einer Firma in Unterfranken seine Kollegen mit einem Messer angegriffen haben. Nun muss er in eine psychiatrische Einrichtung.
Am Dienstag griff ein Mann in Mellrichstadt seine Kollegen an. Er soll vorläufig in eine Psychiatrie.
Quelle: dpa
Nach einem tödlichen Messerangriff in einer Firma im unterfränkischen Mellrichstadt, Bayern, muss der mutmaßliche Täter vorläufig in eine Psychiatrie. Einen entsprechenden Unterbringungsbefehl habe ein Ermittlungsrichter am Amtsgericht Schweinfurt wegen des dringenden Verdachts auf Mord, versuchten Totschlag und gefährliche Körperverletzung erlassen, teilten Polizei und Staatsanwaltschaft mit.
Inwieweit der junge Mann bei der Attacke schuldunfähig gewesen sein könnte, müssen weitere Untersuchungen zeigen.
Mitarbeiter greift Kollegen an - eine Tote
Der verdächtige Deutsche, der zuletzt in Meiningen in Thüringen wohnte, war kurz nach der Tat festgenommen worden. Er soll am Dienstagmorgen mehrere Kollegen beim Stromversorger Überlandwerk Rhön in Mellrichstadt mit einem Klappmesser angegriffen haben.
Eine 59-Jährige verletzte er tödlich, zwei Männer im Alter von 55 und 62 Jahren schwer. Die beiden Schwerverletzten seien inzwischen außer Lebensgefahr, teilten Polizei und Staatsanwaltschaft mit. Mitarbeitende des Unternehmens hatten den Angreifer laut Polizei überwältigt und festgehalten, bis die Beamten vor Ort waren.
Quelle: ZDF
Motiv zunächst unklar
Das Motiv für die Tat blieb zunächst unklar. Die Kriminalpolizei hatte vor Ort ihre Arbeit in Abstimmung mit der Staatsanwaltschaft aufgenommen. Auf Antrag der Staatsanwaltschaft wurde außerdem die Wohnung des Verdächtigen durchsucht.
Laut dpa-Informationen, soll der Verdächtige psychisch krank sein und schon in Meiningen in Behandlung gewesen sein. Zuvor hatte die "Main-Post" über eine mögliche psychische Erkrankung des Mannes berichtet. Die Polizei hatte sich zu diesen Informationen zunächst nicht geäußert.
Bürgermeister: "Mir fehlen die Worte"
Der Tatort liegt nahe dem Ortskern der rund 5.000 Einwohner zählenden Gemeinde Mellrichstadt. "Es ist ein kleiner Ort, jeder kennt jeden, es ist sehr familiär", sagte Polizeisprecher Denis Stegner.
Besonders tief saß der Schock bei den zahlreichen Mitarbeitenden, die Zeuginnen und Zeugen der Tat wurden. Ein Team der psychosozialen Notfallversorgung betreute laut Bayrieschem Roten Kreuz nach dem Angriff 50 Menschen, die in der Firma gewesen oder anderweitig betroffen waren. Auch Einsatzkräfte seien darunter gewesen.
Der Bürgermeister von Mellrichstadt, Michael Kraus (Freie Wähler), zeigte sich nach der Tat tief getroffen. Am Tatort sagte er der "Main-Post": "Es ist eine absolute Katastrophe, mir fehlen die Worte." Landrat Thomas Habermann sagte der Zeitung am Telefon: "Das ist ein traumatisches Erlebnis für die ganze Region." Den CSU-Politiker erreichte die Nachricht von dem Angriff demnach auf einer Reise in Brüssel. Diese brach er daraufhin ab.
Quelle: dpa, AFP
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