Technisches Hilfswerk: Mehr Einsätze wegen Klimawandel
Technisches Hilfswerk:Einsätze nehmen wegen Klimawandel zu
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Das Technische Hilfswerk verzeichnet einen Anstieg seiner Einsätze aufgrund des Klimawandels. Die steigenden Extremwetterereignisse sorgen vermehrt für Hilfsanfragen.
Das Technische Hilfswerk (THW) sieht eine Zunahme seiner Einsätze aufgrund von Extremwetterereignissen - auch bei größeren Bränden.
Quelle: dpa
Immer mehr Einsätze des Technischen Hilfswerkes (THW) sind nach den Angaben der Organisation auf den Klimawandel zurückzuführen. Sie rechne in dem Bereich zudem mit einem weiteren Anstieg der Einsätze, sagte die Präsidentin der Zivil- und Katastrophenschutzorganisation, Sabine Lackner, dem Redaktionsnetzwerk Deutschland am Samstag.
Die Einsatzintensität des THW hat sich ganz klar vergrößert, das heißt sowohl quantitativ als auch qualitativ.
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Sabine Lackner, Präsidentin Technisches Hilfswerk
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Starkregenereignisse erhöhen Einsatzzahl
"Wir merken, dass die Extremwetterereignisse klimawandelbedingt zugenommen haben. Wir sehen vor allem mehr Starkregenereignisse. Sie lösen dann auch größere Einsätze aus", erklärte Lackner.
Ich gehe davon aus, dass das künftig weiter zunehmen wird. Wir sehen es bereits heute an unseren Einsatzzahlen.
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Das THW passe sich den neuen Gegebenheiten an, erklärte die Präsidentin der Organisation. Das gelte auch bei größeren Bränden. Zwar bekämpfe das THW nicht das Feuer - dafür seien die Feuerwehren zuständig.
"Aber wir werden immer häufiger angefragt, zum Beispiel Wasser über lange Wegstrecken heranzuführen" - etwa bei munitionsbelastetem Gelände, wo Löschkräfte nicht nahe an die Flammen herangehen können. "Da unterstützen wir die Feuerwehren, um Wasser über mehrere Kilometer zu leiten", erklärte Lackner.
Die Klimakrise ist längst in Deutschland angekommen. Wo Starkregen, Trockenheit und Hitze bereits jetzt ein Problem sind und wo es sich in Zukunft noch weiter verschärft.
Forscher befürchten weiteren Anstieg an Extremwettern
Anfang 2024 war das THW zunächst bei Hochwassern in Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen und Sachsen-Anhalt im Einsatz. Im Mai folgten Einsätze bei Überflutungen im Saarland, in Rheinland-Pfalz sowie in Süddeutschland.
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