Bürgerentscheid in Eslarn:Missbrauchstäter bleibt Namensgeber für Straße
Die Georg-Zimmermann-Straße im oberpfälzischen Eslarn wird ihren Namen behalten. Das haben die Einwohner entschieden - obwohl der Namensgeber ein verurteilter Sexualstraftäter ist.
Die Bürger von Eslarn haben in einer Abstimmung verhindert, dass die Georg-Zimmermann-Straße umbenannt wird.
Quelle: imagoIn der Oberpfalz haben Bürger die Umbenennung einer Straße verhindert, die an einen wegen Kindesmissbrauchs verurteilten Priester erinnert. Bei einem Bürgerentscheid stimmten nach vorläufigem Ergebnis 57,7 Prozent der Wähler gegen die Namensänderung.
Der Gemeinderat von Eslarn (Landkreis Neustadt an der Waldnaab, Bayern) hatte beschlossen, der Straße einen neuen Namen zu geben. Kritiker der Umbenennung setzten schließlich über ein Bürgerbegehren den jetzt erfolgten Bürgerentscheid durch.
Priester saß wegen Kindesmissbrauchs im Gefängnis
Die Georg-Zimmermann-Straße ist nach dem vor 40 Jahren gestorbenen katholischen Geistlichen (1916-1984) benannt, der einst Musiklehrer war und 1969 wegen sexuellen Missbrauchs verurteilt wurde.
Dennoch ehrte ihn seine Heimatgemeinde im Jahr 1993 mit der Straßenbenennung. Das sei aus heutiger Sicht ein Fehler gewesen, sagte Bürgermeister Reiner Gäbl (SPD) im Sommer, als der Gemeinderat das Datum für den Bürgerentscheid festlegte.
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Anwohner argumentieren mit Kosten im Falle von Umbenennung
Die Gegner der Umbenennung argumentierten, dass für die Anwohner durch eine Umbenennung Kosten entstünden. Die Anlieger sammelten fast 700 Unterschriften für ein Bürgerbegehren gegen die Umbenennung. Sie schlugen vor, an dem Straßenschild ergänzende Informationen über den Namensgeber anzubringen.
Bürgermeister Gäbl hatte den betroffenen Anwohnern im Vorfeld zugesichert, dass die Gemeinde im Falle einer Umbenennung keine Gebühren für Verwaltungsangelegenheiten wie Adressänderungen erheben werde.
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