Meineid-Vorwürfe gegen Kardinal:Woelki-Anklage fallengelassen - Geldauflage
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Gegen den Kölner Kardinal Woelki wird nun doch keine Anklage wegen Meineids erhoben. Aber er muss 26.000 Euro an eine gemeinnützige Einrichtung zahlen.
Keine Anklage gegen Geldauflage: Kardinal Rainer Maria Woelki
Quelle: Basilica in Rome / action press
Die Staatsanwaltschaft Köln erhebt keine Anklage gegen den Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki. Die Ermittlungen gegen ihn würden eingestellt, teilte die Staatsanwaltschaft Köln mit. Allerdings muss Woelki 26.000 Euro an eine gemeinnützige Einrichtung zahlen.
Die Staatsanwaltschaft hatte zweieinhalb Jahre gegen Woelki ermittelt - zunächst wegen möglicher falscher eidesstattlicher Versicherungen und dann zusätzlich wegen des Verdachts auf Meineid.
Wann wusste Woelki von Missbrauchsvorwürfen gegen Priester?
Im Kern ging es dabei um die Frage, zu welchem Zeitpunkt der Kölner Erzbischof über Missbrauchsvorwürfe gegen Priester Bescheid wusste und ob er dazu vorsätzlich oder fahrlässig falsche Angaben machte.
Die Ermittlungen hätten ergeben, dass Woelki in presserechtlichen Zivilverfahren durchaus falsche Angaben gemacht habe. Dies habe er aber nicht mit Vorsatz, sondern fahrlässig getan, so die Staatsanwaltschaft. Hinsichtlich zweier weiterer eidesstattlicher Versicherungen war laut Staatsanwaltschaft ein hinreichender Tatverdacht dagegen nicht zu begründen.
Woelki bisher "strafrechtlich nicht in Erscheinung getreten"
Maßgeblich für die Entscheidung, keine Anklage gegen Woelki zu erheben, war nach Angaben der Staatsanwaltschaft, dass der 68 Jahre alte Geistliche bislang "strafrechtlich nicht in Erscheinung getreten" sei. Mit dem Ermittlungsverfahren seien für ihn zudem besondere Belastungen verbunden gewesen. Im Zuge der Ermittlungen war im Sommer 2023 sogar sein Wohnsitz, das Erzbischöfliche Haus in Köln, durchsucht worden.
Das Landgericht Köln hat der jetzt gewählten Verfahrensweise der Staatsanwaltschaft seine Zustimmung erteilt. Auch Woelki habe der Verfahrensweise zugestimmt, so die Staatsanwaltschaft. Woelki selbst hatte stets alle Vorwürfe bestritten. Er sei froh und dankbar, dass es zu einem Schlusspunkt gekommen sei, erklärte er laut Mitteilung des Erzbistums Köln.
Der Erzbischof hält sich derzeit in Rom auf. Er ist einer der gut 130 Kardinäle, die in dem am Mittwoch beginnenden Konklave den neuen Papst wählen.
Quelle: KNA, dpa
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