Kupferdiebstähle an E-Auto-Ladesäulen in Deutschland nehmen zu

Kriminelle schneiden Kabel ab:Immer mehr Kupferdiebstähle an Ladesäulen für E-Autos

von Jonas Winke

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Kriminelle in Deutschland haben es immer öfter auf Schnellladesäulen für Elektroautos abgesehen. Durch den Diebstahl der Kabel richten sie bei Betreibern enorme Schäden an.

Kupferdiebstahl

Kupferdiebstähle an Schnellladesäulen nehmen stark zu. Bundesweit wurden mehr als tausend Kabel gestohlen, die Schäden gehen in die Millionen.

17.12.2025 | 1:42 min

In Deutschland nimmt die Zahl der Kabeldiebstähle an Schnellladestationen für E-Autos zu. Das berichtet unter anderem das Energieunternehmen EnBW, der Betreiber von Deutschlands größtem Schnellladenetz mit über 8.000 Ladepunkten an 1.700 Standorten. Dabei schneiden Diebe die an den Säulen festmontierten Kabel durch und verkaufen das darin enthaltene Kupfer auf Schrott- oder Metallmärkten.

Enorme Kosten für Betreiber

"Tatsächlich haben wir eine Zunahme. Speziell seit Sommer dieses Jahres gab es einen Hochlauf an Kabeldiebstählen. Inzwischen ist die Zahl der Kabeldiebstähle bei der EnBW auf über 1.200 Kabel angestiegen an mehr als 170 Standorten", sagt Jürgen Rupprecht, Technischer Leiter bei EnBW.

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Immer öfter müssen Techniker des Unternehmens ausrücken um die defekten Ladesäulen wieder in Gang zu setzen. Für den Betreiber enorme Kosten. Rund drei- bis viertausend Euro kostet die Reparatur - ausbleibender Umsatz durch den Ausfall der Stationen nicht einberechnet. Bei EnBW liegt die Schadenssumme bereits in einem mittleren einstelligen Millionenbereich.

Wo schlagen die Diebe zu?

Der Kabelklau trifft vor allem die Bundesländer Nordrhein-Westfalen, Sachsen-Anhalt und Niedersachsen. Alleine im letztgenannten Bundesland schätzt das LKA den dadurch entstandenen Schaden im vergangenen Jahr auf über neun Millionen Euro. Während die Schäden auf Betreiberseite hoch sind, bleibt der Wert des Kupfers in den gestohlenen Kabeln niedrig. Lediglich knapp 30 bis 50 Euro kriegt man dafür derzeit beim Schrotthändler - trotz steigender Weltmarktpreise.

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Die Kriminellen nehmen dabei meist nur Säulen ins Visier, die nachts kaum beleuchtet sind und etwas abseits liegen. Die Diebstähle finden daher hauptsächlich an Standorten statt, "wo die Diebe die Möglichkeit haben, nachts zuzuschlagen, wenn es dunkel ist", sagt Jürgen Rupprecht. An sogenannten Hubs, also großen Ladeparks mit mehreren Ladesäulen, die gut beleuchtet sind und mit Videoüberwachung ausgestattet sind, komme es hingegen seltener zum Kabelklau.

Kupferdiebstahl ist bekanntes Problem

Der Diebstahl von sogenannten Buntmetallen, insbesondere Kupferkabeln, ist allerdings nicht neu und "stellt seit Jahren ein relevantes Kriminalitätsphänomen dar", so eine Sprecherin der Polizei Düsseldorf. Besonders betroffen seien Baustellen, Energieversorgungsunternehmen, Bahnstrecken, Industrieanlagen sowie leerstehende Gebäude.

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Dabei verfolgen die Täter meist ein klares Ziel: Sie stehlen die Metalle wegen ihres hohen Materialwerts und weil sie auf dem Schrott- und Metallmarkt leicht zu verkaufen sind.

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Sicherheitsmaßnahmen sollen Risiko für Diebe erhöhen

Um Diebstähle künftig weiter zu erschweren, wollen die Betreiber die Beleuchtung und die Kameraüberwachung an ihren Standorten verbessern. Zudem arbeiten sie mit Herstellern von Ladestationen und -kabeln an weiteren Schutzmechanismen. Auch aktuell werden EnBW zufolge schon technische Maßnahmen genutzt, um das Risiko für Kriminelle zu erhöhen:

"Wir haben die Möglichkeit über die Kommunikation mit der Ladestation festzustellen, wenn ein Dieb ein Kabel durchtrennt hat. Dann kriegen wir sofort eine Alarmierung über die Kommunikationsschnittstelle und haben dann natürlich Möglichkeiten dahinter eine Meldekette loszutreten." Die sorge dann dafür, dass sofort die entsprechende Polizeibehörde informiert werde und entsprechende Maßnahmen dort eingeleitet würden.

So wird jeder Diebstahl von den Betreibern zur Anzeige gebracht - denn Kabeldiebstahl ist alles andere als ein Kavaliersdelikt.

Über dieses Thema berichtete die Sendung "heute in Deutschland" am 17.12.2025 ab 14:00 Uhr.

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