Deutschlandticket könnte ab 2026 erneut teuer werden

Verkehrsminister beraten Preis:Wie teuer wird das Deutschlandticket?

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Der Preis für das Deutschlandticket könnte nächstes Jahr erneut steigen. Derzeit diskutieren die Verkehrsminister der Länder eine Erhöhung auf 62 bis 64 Euro.

(Symbolbild) Deutschlandticket.

Schon 2026 könnte das Deutschlandticket teurer werden. Für stabile Preise reichen die staatlichen Zuschüsse nicht.

Quelle: dpa

Millionen von Nutzerinnen und Nutzern müssen sich auf eine Preiserhöhung beim Deutschlandticket einstellen. Die rheinland-pfälzische Verkehrsministerin Katrin Eder (Grüne) sagte:

Wir wollen das Deutschlandticket retten. Leider wird das vermutlich nur über eine Preiserhöhung möglich sein, weil der Bund seine Versprechungen aus dem Koalitionsvertrag nicht einlöst.

Katrin Eder, Verkehrsministerin in Rheinland-Pfalz

Dem Vernehmen nach steht ab kommenden Jahr eine Preiserhöhung auf 62 bis 64 Euro pro Monat im Raum. Das erfuhr die Deutsche Presse-Agentur im Vorfeld der Sonderverkehrsministerkonferenz an diesem Donnerstag in München. Dabei soll es vor allem um die künftige Finanzierung des Deutschlandtickets gehen.

Eine Person hält am Hauptbahnhof ein Smartphone in der Hand, auf dessen Display eine Information zum Kauf des Deutschlandtickets zu sehen ist, während sie vor einem Fahrkartenautomaten steht.

Der Deutsche Städtetag warnt vor Verzögerungen bei der Finanzierung des Deutschlandtickets. Bund und Länder streiten seit der Einführung des Tickets über die Kostenaufteilung.

06.08.2025 | 0:25 min

Die saarländische Verkehrsministerin Petra Berg (SPD) nannte gegenüber der "Rheinischen Post" eine Preiserhöhung auf "maximal 62 Euro", um die Finanzierung ab 2026 zu sichern. Bundesverkehrsminister Patrick Schnieder (CDU) wird bei den Gesprächen selbst nicht dabei sein, er wird von einem Staatssekretär vertreten.

Milliardenschwere Finanzierungslücke

Knackpunkt bei den Verhandlungen sei, wie die erwarteten Mehrkosten bei Verkehrsunternehmen ausgeglichen werden sollen. Ohne eine Dynamisierung der drei Milliarden Euro von Bund und Ländern drohe bereits 2026 eine Finanzierungslücke von prognostizierten 800 Millionen Euro, sagte Alexander Möller, Geschäftsführer des Verbands Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV).

Diese solle im Kern durch eine Preiserhöhung des Tickets und größere Erfolge beim Verkauf besonders an neue ÖPNV-Kunden geschlossen werden.

Proteste für das Deutschlandticket

Heute beraten die Verkehrsminister in einer Sondersitzung über die Finanzierung des Deutschlandtickets. Die neue Bundesregierung hat im Koalitionsvertrag versprochen, den Preis stabil zu halten.

27.06.2025 | 1:43 min

Verkehrsminister beraten in München

Die Ländervertreter hatten bereits in den vergangenen Tagen hinter den Kulissen über einen Kompromiss verhandelt - auf einen konkreten Preis konnten sie sich aber zunächst nicht einigen.

Laut einer Beschussvorlage, die der dpa vorliegt, könnte es zudem dazu kommen, dass die Länder sich bereiterklären, von 2026 bis 2030 jährlich 1,5 Milliarden Euro für das Ticket bereitzustellen - wenn der Bund ebenfalls mindestens 1,5 Milliarden Euro pro Jahr von 2026 bis 2030 zusichert. Bisher hat der Bund dies nur für 2026 zugesagt.

Schnieder: "Deutschlandticket fortsetzen"

Man müsse "Klarheit schaffen, wie das Deutschlandticket finanziert wird. Der Vertrieb muss besser werden, damit Nutzerzahlen nach oben gehen", so Bundesverkehrsminister Patrick Schnieder (CDU).

27.06.2025 | 7:16 min

Ein Sprecher Schnieders sagte, Ziel des Bundes sei ein Mechanismus, der längerfristige Planungssicherheit sowohl für die ÖPNV-Kunden als auch für die Verkehrsunternehmen biete.

Deutschlandticket seit Mai 2023

Um die Finanzierung des Deutschlandtickets wird seit der Einführung im Mai 2023 immer wieder gestritten. Es wird nach Branchenangaben von rund 14 Millionen Menschen genutzt und ermöglicht bundesweit Fahrten im öffentlichen Regional- und Nahverkehr.

Quelle: dpa, AFP, EPD

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