Update am Morgen:Jeder Fall ist einer zu viel
Guten Morgen,
eigentlich sollten solche Fälle jeden sprachlos machen: Sexualstraftaten an Kindern und Jugendlichen. Und doch passieren sie so häufig. Statistisch gesehen sind in einer Schulklasse etwa ein bis zwei Kinder von sexualisierter Gewalt betroffen. Das heißt aber nicht, dass nur Lehrerinnen und Lehrer Verantwortung haben, genauer hinzuschauen. Es ist jeder von uns. Egal, ob im Sportverein, bei der Freundin der Tochter, dem Nachbarskind oder wo auch immer einem Kinder begegnen. Ermittler weisen immer wieder darauf hin, dass das Hinschauen eine gesellschaftliche Verantwortung ist - seit Jahren geht die Anzahl der polizeilich registrierten Straftaten nach oben.
Heute wird das Bundeskriminalamt die Zahlen für das Jahr 2024 veröffentlichen. Dabei ist es fast egal, ob es mehr oder weniger Fälle waren als im Jahr zuvor, denn jeder Fall ist einer zu viel. Eine besondere Herausforderung für die Ermittler bleiben die Delikte im Netz. Gerade erst im Frühjahr wurde ein Pädophilen-Netzwerk ausgehoben. Die Zahlen sind fast unvorstellbar: Rund 1,8 Millionen Nutzer, in 31 Staaten gab es Durchsuchungen, knapp 1.400 Tatverdächtige, allein in Deutschland wurde gegen 103 Verdächtige ermittelt, 91.000 Videos soll es auf der Plattform "Kidflix" gegeben haben.
Die Ermittler sprachen von "entsetzlichen Videos und Bildern". Denn viele Auswertungen passieren immer noch manuell. Aber auch Künstliche Intelligenz kommt mehr und mehr zum Einsatz, doch es reicht nicht. Denn den Ermittlern läuft regelmäßig die Zeit davon. Gerade einmal sieben Tage dürfen Daten nachverfolgt werden. Dabei bekommen die deutschen Behörden mehr als 150.000 Hinweise im Jahr allein aus den USA. Im Koalitionsvertrag hat man sich darauf verständigt, dass der "Datenaustausch unter den Sicherheitsbehörden" grundlegend verbessert werden soll. Das würde schon einmal viel helfen.
Einen guten Tag wünscht Ihnen
Meike Srowig, stellvertretende Leiterin des heute journals
Lage im Nahost-Konflikt
Israels Armee bereitet Einnahme von Gaza-Stadt vor: Vorbereitende Maßnahmen und die ersten Phasen der Offensive seien gestartet worden, sagte Militärsprecher Effie Defrin am Abend vor der Presse. Vororte von Gaza-Stadt seien bereits eingenommen worden.
Alle Entwicklungen finden Sie auf unserer Themenseite zum Nahost-Konflikt und jederzeit hier im Liveblog.
Was im Ukraine-Krieg passiert ist
Explosionen in Kiew und Lwiw: Trotz der laufenden Friedensbemühungen lassen die russischen Angriffe auf die Ukraine nicht nach. In der Nacht sei eine Reihe von Kampfdrohnen und Raketen in Richtung ukrainischer Städte gefeuert worden, schrieb das Portal "The Kyiv Independent". Nach Angaben der Nachrichtenagentur RBK-Ukraine waren Explosionen etwa in der Hauptstadt Kiew und in der westukrainischen Stadt Lwiw (Lemberg) zu hören.
Weitere News-Updates zur Lage und zu Reaktionen erhalten Sie jederzeit auch in unserem Liveblog zu Russlands Angriff auf die Ukraine.
Was heute noch wichtig ist
Bundesverfassungsgericht entscheidet zu rbb-Klage: Der öffentlich-rechtliche Sender Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb) hatte im November Verfassungsbeschwerde eingelegt. Er sieht die im Grundgesetz geschützte Rundfunkfreiheit durch verschiedene Regelungen des seit Dezember 2023 gültigen Staatsvertrags der Länder Berlin und Brandenburg verletzt.
German Films kürt deutschen Beitrag für die Oscars 2026: Zur Entscheidung stehen: "Amrum" von Fatih Akin, Mascha Schilinskis Drama "In die Sonne schauen", die von Sandra Maischberger produzierte Doku "Riefenstahl" (Regie: Andres Veiel), "Cranko" von Joachim Lang sowie der Antikriegsfilm "Tiger" von Dennis Gansel, eine Eigenproduktion des Streaminganbieters Amazon.
Sportlich in den Tag
Alle Fußball-Fans sind voller Vorfreude - am Freitag startet die Bundesliga in die neue Saison. Wieder einmal ist der FC Bayern der große Favorit. Welcher Klub dem Rekordmeister aus München gefährlich werden kann, erfahren Sie hier: Die Fahndung nach dem Bayern-Jäger
Ein Lichtblick
Quelle: ZDF
... zumindest für Studierende in München. Keine Chips nach 20 Uhr, kein Bier nach 22 Uhr: Diese Regel für Spätis im Münchner Uni-Viertel hat zuletzt für Aufregung gesorgt. Jetzt wurde das Verkaufsverbot für Bier wieder aufgehoben - das Chips-Verbot bleibt aber. Mehr bei ZDFheute auf Instagram.
Ausführlich informiert
Wie Tech-Giganten die Demokratie bedrohen: US-Technologie-Giganten beeinflussen immer größere Teile des öffentlichen Diskurses. Welche Gefahren davon ausgehen, erklärt Medienwissenschaftler Martin Andree bei ZDFheute live.
20.08.2025 | 12:19 min
Zahl des Tages
2023 wurden weltweit 14.351 Menschen durch Terrorismus verletzt. Zum Vergleich: Die höchste Zahl an Verletzten gab es 2007 mit 44.000. Der heutige Internationale Tag des Gedenkens an die Opfer des Terrorismus wurde von der Generalversammlung der Vereinten Nationen im Jahr 2017 ins Leben gerufen, um die Opfer und Überlebenden des Terrorismus zu ehren und zu unterstützen.
Gesagt
Die Beratung dient dem Schutz des ungeborenen Lebens und soll helfen, eine verantwortliche und gewissenhafte Entscheidung zu treffen.
aus dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts vom 28.5.1993
Heute vor 30 Jahren novellierte das Schwangeren- und Familienhilfeänderungsgesetz das Abtreibungsrecht (§§ 218a, 218b, 218c und 219 StGB) nach den Vorgaben des Urteils des Bundesverfassungsgerichts.
Der Kompromiss zwischen Union, SPD und FDP sieht eine Konfliktberatung vor - sie muss die Frau dazu ermutigen, ihre Schwangerschaft auszutragen, jedoch zugleich ergebnisoffen bleiben. Wer die Frau zur Abtreibung nötigt, macht sich strafbar. Drei Tage nach Erhalt des Beratungsscheins kann ein Arzt nach Prüfung der rechtlichen Voraussetzungen den zwar rechtswidrigen, aber straffreien Schwangerschaftsabbruch vornehmen.
Weitere Schlagzeilen
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Die Nachrichten im Video
Kurznachrichten im ZDF - immer auf dem Laufenden
23.08.2025 | 2:03 minWenn Sie unser ZDFheute Update abonnieren möchten, können Sie das hier tun oder in Ihrer ZDFheute-App unter Meine News / Einstellungen / ZDFheute-Update-Abo.
So wird das Wetter heute
Am Donnerstag ist der Himmel im Süden stark bewölkt oder bedeckt. Südlich der Donau regnet es kräftig, am Alpenrand mit Unwettergefahr durch Starkregen. Örtlich entwickeln sich Gewitter. In der Mitte und im Norden ist es freundlich. Über die Nordsee ziehen größere Wolkenfelder. Die Temperatur erreicht 17 bis 26 Grad.
Quelle: ZDF
Zusammengestellt von David Metzmacher
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