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Update am Abend:Spionage, "Goldene Pässe" und Kanada-Wahlen
von Larissa Hamann
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Guten Abend,
das hätte sich James-Bond-Autor Ian Flemming nicht besser ausdenken können: Spionage für einen chinesischen Geheimdienst, gekaufte EU-Pässe und Kanada-Wahlen im Zeichen von Gebietsansprüchen aus den USA.
Krah-Mitarbeiter wegen Spionage angeklagt
Ein früherer Mitarbeiter des AfD-Politikers Maximilian Krah wurde mit einer mutmaßlichen Komplizin wegen Spionage angeklagt. Er soll mehrfach Infos über Verhandlungen und Entscheidungen im Europäischen Parlament an einen chinesischen Geheimdienst weitergegeben und chinesische Oppositionelle in Deutschland ausgespäht haben.
- Mutmaßliche Spionage für China: Anklage gegen Ex-Mitarbeiter von Krah
Der angeklagte Jian G. wurde vergangenes Jahr festgenommen. Bei den Ermittlungen wurden auch die Büroräume von Krah durchsucht. Krah streitet die Vorwürfe sowie eine Verbindung zu chinesischen Geheimdiensten ab. Die Komplizin soll Jian G. wiederholt Informationen zu Flügen, Fracht und Passagieren des Flughafens Leipzig/Halle gegeben haben - insbesondere zum Transport von Rüstungsgütern.
Geld gegen Staatsbürgerschaft? EU kippt Regelung auf Malta
600.000 Euro zahlen und dafür gibts eine EU-Bürgerschaft. Während Tausende Menschen sich unter widrigen Bedingungen auf den Weg in die EU machen und dabei teilweise ihr Leben verlieren oder am Ende an der Grenze eh wieder abgewiesen werden, können Reiche sich die Staatsbürgerschaft auf Malta quasi einfach kaufen. Klingt ungerecht, oder? Findet der Europäische Gerichtshof (EuGH) auch und hat das gekippt.
- Staatsbürgerschaft für Investoren: Malta darf keine Pässe mehr "verkaufen"
Die Regelung komme einer "Vermarktung" der Staatsbürgerschaft gleich und verstoße gegen EU-Recht, urteilten die Richterinnen und Richter in Luxemburg. Das Gericht betonte aber, dass die Mitgliedstaaten weiter die Regeln für die Verleihung der Staatsbürgerschaft grundsätzlich selbst festlegen. Sie gegen Zahlungen oder Investitionen zu verleihen, verstoße jedoch gegen den Grundsatz der loyalen Zusammenarbeit unter Mitgliedstaaten.
Liberale gewinnen Wahl in Kanada
In Kanada hat die liberale Partei von Premierminister Mark Carney die Parlamentswahl gewonnen. Eigentlich tendierte das Land nach Ex-Präsident Justin Trudeau zu den Konservativen. Aber US-Präsident Donald Trumps Machtansprüche dem Land gegenüber änderten das. "Schluss mit der künstlich gezogenen Grenze von vor vielen Jahren", schrieb Trump noch am Tag der Wahl.
- Carney gewinnt Parlamentswahl: Trump verhilft Liberalen in Kanada zum Sieg
Carney kündigt nun ein entschlossenes Vorgehen gegenüber Trump an. Kanada dürfe "die Lehren" aus dem "Verrat" durch die USA "niemals vergessen", sagte er in seiner Siegesrede. Er ist ehemaliger Chef der kanadischen Zentralbank und gilt als versierter Krisenmanager.
Was heute im Ukraine-Krieg passiert ist
Journalistin stirbt durch Putins Foltersystem: Die Journalistin Wiktorija Roschtschyna recherchierte zu Putins Foltergefängnissen in der Ostukraine. Dabei wurde sie eingesperrt und starb. Ihre Leiche weist Folterspuren auf.
BKA untersucht Foltervorwürfe gegen Russland: Russische Soldaten sollen unzählige Zivilisten verschleppt und gefoltert haben. Experten sprechen von Verbrechen gegen die Menschlichkeit - auch deutsche Behörden ermitteln.
Weitere News-Updates zur Lage und zu Reaktionen erhalten Sie jederzeit auch in unserem Liveblog zu Russlands Angriff auf die Ukraine.
Weitere Schlagzeilen
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- Russische Schattenflotte: Baerbock fordert mehr Patrouillen in Ostsee
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Ein Lichtblick
In den Aufsichtsräten und Vorständen großer Unternehmen in Deutschland gibt es heute so viele Frauen wie noch nie. Großen Anteil daran hat das vor zehn Jahren eingeführte Führungspositionengesetz, das eine feste Frauenquote von 30 Prozent in Aufsichtsräten bestimmter Firmen vorsieht, wie die Initiative Fidar (Frauen in die Aufsichtsräte) mitteilte. Heute sind demnach 37,5 Prozent der Aufsichtsräte in der Privatwirtschaft Frauen, 2015 waren es 19,9 Prozent.
Zahl des Tages
In ärmeren Stadtvierteln in Deutschland stehen Eltern oft weniger Kita-Plätze für ihre Kinder zur Verfügung als in wohlhabenderen Quartieren. Das ist das Ergebnis einer neuen Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW). Eltern von schätzungsweise 300.000 Kindern hätten zuletzt vergeblich einen Kita-Platz gesucht.
Kuriosität
Ein Student aus China ist zwei Mal innerhalb von nur vier Tagen vom höchsten Berg Japans gerettet worden. Wie die Polizei mitteilte, setzte der 27-Jährige, der in Japan lebt, am vergangenen Dienstag einen Notruf vom Fuji ab, weil er Symptome der Höhenkrankheit entwickelte. Nach seiner Rettung per Hubschrauber sei er am Samstag zurückgekehrt, um nach seinem Handy und anderen zurückgelassenen Dingen zu suchen. Ein anderer Bergsteiger habe ihn dort bewegungsunfähig entdeckt - erneut mit Anzeichen der Höhenkrankheit.
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Streaming-Tipps für den Feierabend
Traumata, also seelische Wunden, können über mehrere Generationen weitergegeben werden: Die Nachkommen leiden unter Symptomen, als hätten sie die Erlebnisse selbst erlitten. So wie Julien, der das Trauma seines Vaters, den Völkermord in Ruanda, schon sein Leben lang spürt. Ererbtes Trauma - Julien und der Schmerz der Anderen (rund 30 Minuten)
Als 16-Jähriger musste Manfred Gans Hitler-Deutschland verlassen. 1945 kehrt er zurück und durchquert Trümmerdeutschland - auf der Suche nach seinen Eltern. Roadtrip 1945 (drei Folgen, jeweils rund 45 Minuten)
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