Update am Morgen: Jeden Tag um 8:15 Uhr

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Update am Morgen:Jeden Tag um 8:15 Uhr

von Susanne Biedenkopf
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Susanne Biedenkopf

Guten Morgen,

jeden Tag um 8:15 Uhr läutet die Friedensglocke von Hiroshima. Es ist das Gedenken an den Moment, in dem die erste Atombombe der Weltgeschichte über der Stadt explodierte - am 6. August 1945. Es war der Moment, in dem eine Stadt verglühte und verschwand.
In Sekundenbruchteilen starben mehr als 70.000 Menschen. Zehntausende erlagen in den folgenden Monaten und Jahren den zerstörerischen Folgen der nuklearen Strahlung. Die Zahl der Opfer wird auf 200.000 geschätzt.
Wer das Läuten der Friedensglocke erlebt, sieht, wie hastende Geschäftsleute innehalten, Kinder sich verneigen und Taxifahrer das Radio leiser drehen. Auch ich habe als Besucherin von Hiroshima gespürt, dass die Wucht der totalen Zerstörung bis heute in der Stadt und ihrer Bevölkerung verankert und Teil des Lebens ist.
Wo einst das Zentrum der Explosion lag, steht heute der Friedenspark. Kinder und Jugendliche aus aller Welt falten Papierkraniche und hängen sie an das Denkmal für Sadako Sasaki. Es ist dem kleinen Mädchen gewidmet, das an den Folgen der Strahlung starb, aber bis zuletzt auf Heilung hoffte und in seinen letzten Lebensmonaten mehr als 1.000 Kraniche faltete.
Nach einer japanischen Legende hat jeder einen Wunsch frei, der so viele Kraniche gefaltet hat. Sadakos Geschichte berührt die Menschen noch immer, und bis heute symbolisieren Kraniche in Japan den Wunsch nach einem langen und gesunden Leben.
Die Explosion einer Wasserstoffbombe im Zuge des Bravo Tests 1954.
06.08.2025 | 89:00 min
Aus dem Erleben der totalen Zerstörung zog das Land tiefgreifende politische Konsequenzen. In der Verfassung von 1947 wurde mit Artikel 9 der Kriegsverzicht als Staatsräson verankert: "Im aufrichtigen Streben nach einem auf Gerechtigkeit und Ordnung gegründeten internationalen Frieden verzichtet das japanische Volk für immer auf den Krieg als souveränes Recht der Nation und auf die Androhung oder Anwendung von Gewalt als Mittel zur Regelung internationaler Streitigkeiten."
Doch Japans Pazifismus steht unter Druck. Nordkoreas Atomtests, Chinas Aufrüstung, wachsende geopolitische Spannungen, die zunehmende Missachtung des Völkerrechts und die unberechenbaren Entscheidungen des US-amerikanischen Präsidenten, der sich nicht scheut, Atom-U-Boote in Richtung Russland zu senden, stellen auch die friedensorientierte Außenpolitik Japans vor neue und schwierige Fragen. Das Unvorstellbare wird plötzlich wieder denkbar.
Und dennoch: Hiroshima und seine Zerstörung bleiben ein Symbol des Friedens. Versöhnung und Aufbau statt Rache und Vergeltung. Menschen können aus dem Schlimmsten lernen - wenn sie bereit sind, sich zu erinnern. Das ist Hiroshimas Botschaft an die Welt.
Kommen Sie gut durch den Tag!
Susanne Biedenkopf, Leiterin des ZDF-Landesstudios Hessen

Lage im Nahost-Konflikt

UN warnen vor möglicher Kriegs-Ausweitung: Israels Ministerpräsident Netanjahu intendiert laut Berichten die Einnahme des ganzen Gazastreifens. Die UN reagieren alarmiert - und üben scharfe Kritik an den Kriegsakteuren.
Israel fordert Druck auf Hamas: "Der internationale Druck muss auf der Hamas liegen", forderte Israels Außenminister Gideon Saar vor dem UN-Sicherheitsrat.
Alle Entwicklungen finden Sie auf unserer Themenseite zum Nahost-Konflikt und jederzeit hier im Liveblog.

Was heute noch wichtig ist

Rente im Bundeskabinett: Die Stabilisierung des Rentenniveaus bei 48 Prozent bis 2031 ist an diesem Mittwoch Thema im Bundeskabinett. Der Gesetzentwurf von Sozialministerin Bärbel Bas (SPD) beinhaltet daneben auch die geplanten Verbesserungen der Mütterrente ab dem 1. Januar 2027. Beide Vorhaben kosten Milliardenbeträge, die aus dem Bundeshaushalt finanziert werden.
Commerzbank veröffentlicht Quartalszahlen: Gestiegene Erträge, aber weniger Gewinn: Die Zwischenbilanz der Commerzbank zum 30. Juni dürfte durchwachsen ausfallen. Die gesunkenen Zinsen haben nach Einschätzung von Analysten wie bei anderen Geldhäusern Spuren in den Zahlen für das zweite Quartal hinterlassen.

Zahl des Tages

Eis-Konsum in Deutschland
Quelle: ZDF

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Die Nachrichten im Video

heute Xpress
Kurznachrichten im ZDF - immer auf dem Laufenden08.08.2025 | 1:56 min
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So wird das Wetter heute

Am Mittwoch ist der Himmel im Norden wechselnd bis stark bewölkt und an den Küsten entwickeln sich einzelne Schauer. In der Mitte und im Süden gibt es weniger Wolken, hier scheint oft die Sonne. Die Höchsttemperaturen liegen zwischen 19 Grad an der Nordsee und 25 Grad am Oberrhein.
ZDFheute Wetter - Dienstag - 06.08.2025
Quelle: ZDF

Zusammengestellt von Tim-Julian Schneider
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