Update am Morgen: "Reset" statt "Brexit"

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Update am Morgen:"Reset" statt "Brexit"

von Meike Srowig
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Meike Srowig

Guten Morgen,

wer kennt das nicht? Am Rechner geht nichts mehr, erster Rat: "Reset", Neustart! In vielen Fällen hilft das ja schon. Ob sich der britische Premier Keir Starmer davon hat inspirieren lassen, als er seine "Reset"-Politik ausrief, ist nicht überliefert. Klar ist nur: Starmer sucht nach dem Brexit 2020 einen Neustart der Beziehungen Großbritanniens mit der EU - und mit starken Playern wie Frankreich und Deutschland. Frankreichs Präsident Macron wurde vergangene Woche geradezu pompös in London empfangen, heute ist Friederich Merz dran. Nicht mehr und nicht weniger als ein "Freundschaftsabkommen" ist es, das er und Starmer heute unterzeichnen wollen.
Abkommen hat es zwischen dem Vereinigten Königreich und Deutschland selbstverständlich schon einige in der Geschichte gegeben, aber noch keins, das tatsächlich explizit den Titel "Freundschaft" trug. Und was umfasst nun diese Freundschaft? Vor allem eins: ein klares Bekenntnis zum gegenseitigen Beistand. Vor allem aus deutscher Sicht ist das kein unwesentlicher Punkt, denn Großbritannien ist Atommacht. Ein Schutz, den Deutschland gerne annimmt. Auch ansonsten sieht die Freundschaft viel Kooperation im Verteidigungs- und Rüstungsbereich vor, wie zum Beispiel die gemeinsame Entwicklung von Langstreckenraketen.
Und um noch viel mehr geht es: Forschungs- und Technologieförderung, stärkere wirtschaftliche Beziehungen, Migrations- und Einwanderungspolitik, gesellschaftliche Beziehungen sowie ganz praktische Projekte wie Schüleraustausch und Bahnverbindungen. Ein Rundumschlag unter Freunden quasi.
Man reibt sich etwas verwundert die Augen, denn gab es das nicht alles schon einmal, als die Briten noch Mitglied der EU waren? Starmer gibt sich redlich Mühe klarzumachen, dass das wirklich gar nichts damit zu tun habe, dass das Vereinigte Königreich zurück in die EU wolle. Und das obwohl nach letzten Umfragen eine Mehrheit der Briten sich das schon vorstellen könnte. Vielmehr wolle man kooperieren, wo es beiderseitigen Nutzen bringt, sagt Starmer. Das ist nachvollziehbar aus Sicht des britischen Premiers: Denn eine "Reset"-Debatte ist sicherlich politisch einfacher zu überleben als eine neue "Brexit"-Debatte.
Einen guten Tag wünscht Ihnen
Meike Srowig, stellvertretende Leiterin des heute journals

Lage im Nahost-Konflikt

Warum Israel Syriens Hauptstadt bombardiert: Die Gewalt in der Provinz Suwaida in Syrien eskaliert, die Regierung schickt Truppen. Israel greift in den Konflikt ein und bombardiert Ziele in Damaskus. Darum geht es.
Gaza - Chaos an Verteilstelle für Hilfsgüter: Die Kritik an den wenigen Verteilzentren im Gazastreifen ist groß: Ihre Anzahl zu gering, der Weg dorthin zu gefährlich. Erneut wurden Menschen bei Unruhen getötet.
Alle Entwicklungen finden Sie auf unserer Themenseite zum Nahost-Konflikt und jederzeit hier im Liveblog.

Was heute noch wichtig ist

Urteil zu Bonusprämien für Medikamente erwartet: Der Bundesgerichtshof will zu der Frage entscheiden, ob im EU-Ausland ansässige Versandapotheken Bonusprämien beim Verkauf verschreibungspflichtiger Medikamente an deutsche Patienten gewähren dürfen. Der erste Zivilsenat soll dabei klären, ob die in Deutschland geltende gesetzliche Arzneimittelpreisbindung auch für Versandapotheken mit Sitz in anderen EU-Ländern gilt. Der bayerische Apothekerverband hatte gegen eine niederländische Versandapotheke geklagt. (Az. I ZR 74/24)

Fußball-EM der Frauen

Italiens Cristiana Girelli feiert mit ihren Teamkolleginnen nach ihrem Treffer zum 2:1 gegen Norwegen.
Dank eines Treffers in der 90. Minute gegen Norwegen hat Italien als erstes Team das Halbfinale erreicht. Norwegens Starspielerin Ada Hegerberg wurde zur tragischen Figur.16.07.2025 | 8:35 min
  • Alle Spiele der UEFA Frauen-EM 2025 finden Sie in einer ausführlichen Zusammenfassung. Dazu Livestreams, Partien in voller Länge, Interviews und Hintergründe zum DFB-Team und zum Turnier in der Schweiz.

Emoji des Tages

Emojis sind aus der privaten digitalen Kommunikation mittlerweile kaum mehr wegzudenken. Und da es ja für fast alles einen eigenen Welttag gibt, gibt es den selbstverständlich auch für Emojis - und er ist heute. Wussten Sie beispielsweise, welches das beliebteste Emoji ist?
Infografik, welche die beliebtesten Emojis sind
Quelle: ZDF

Jetzt wissen sie's. Wenn Sie noch mehr über die Geschichte der kleinen bunten Symbole und ihrer Bedeutung in unserer täglichen Kommunikation lesen möchten, dann klicken Sie hier:

Zahl des Tages

Laut der Bertelsmann-Stiftung hatten 2023 19 Prozent der 20- bis 34-Jährigen keinen Berufsabschluss. Jede und jeder Fünfte will nach dem Schulabschluss erst einmal arbeiten, statt mit einer Ausbildung oder einem Studium zu starten. Das kann aber auch problematisch sein: Denn ohne eine Ausbildung steige beispielsweise das Risiko, arbeitslos zu werden, so die Stiftung.
Jede und jeder Fünfte will nach der Schule erstmal arbeiten und Geld verdienen, anstatt eine Ausbildung zu machen.
Quelle: iStock/SrdjanPav, Sympbolbild

Gesagt

Ein historischer Handschlag: Am 17. Juli 1975 schüttelten sich erstmals ein amerikanischer Astronaut und ein sowjetischer Kosmonaut im All die Hände. Zuvor hatten das Sojus-Raumschiff und die US-amerikanische Apollo-Kapsel aneinander angedockt. Fast fünf Jahre hatten die Vorbereitungen für das Manöver 1975 gedauert.

Unser Flug war ein großes Beispiel für den guten Willen und die menschliche Vernunft.

Alexej Leonow, sowjetischer Kosmonaut

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heute Xpress
Kurznachrichten im ZDF - immer auf dem Laufenden17.07.2025 | 1:46 min
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So wird das Wetter heute

Am Donnerstag ist der Himmel unterschiedlich bewölkt. Vor allem im Norden, Osten und Südosten gibt es Schauer und einzelne Gewitter. Im Westen und Südwesten bleibt es trocken. Hier scheint die Sonne am längsten. Die Höchsttemperatur liegt zwischen 18 und 27 Grad.
Das Wetter am Donnerstag 17.07.2025
Quelle: ZDF

Zusammengestellt von Anna Grösch
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