Fall Epstein sorgt für Zwist: Trump teilt gegen Anhänger aus

Fall Epstein sorgt für Zwist:"Schwächlinge": Trump teilt gegen Anhänger aus

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Donald Trumps Handeln im Epstein-Skandal erzürnt viele seiner Fans. Die Kritik lässt der US-Präsident nicht abprallen. Im Gegenteil: Er schießt zurück - gegen seine Gefolgschaft.

Viele Anhänger von Donald Trump fordern schon lange die Freigabe der Dokumentensammlung. Dem schließt sich jetzt auch der republikanische Mehrheitsführer im Repräsentantenhaus an.
Viele Anhänger von Donald Trump fordern schon lange die Freigabe der Dokumentensammlung. Dem schließt sich jetzt auch der republikanische Mehrheitsführer im Repräsentantenhaus an.17.07.2025 | 1:32 min
US-Präsident Donald Trump hat sich im Fall des Sexualstraftäters Jeffrey Epstein wütend über Widerstand aus den eigenen Reihen geäußert. In einem Post auf seiner Plattform "Truth Social" schrieb Trump von einem "Schwindel" der Demokraten, dem seine "ehemaligen" Unterstützer aus der sogenannten Maga-Koalition ("Make America Great Again") aufgesessen seien.

Lasst diese Schwächlinge weitermachen und die Arbeit der Demokraten erledigen, denkt nicht einmal daran, von unserem unglaublichen und beispiellosen Erfolg zu sprechen, denn ich will ihre Unterstützung nicht mehr!

Donald Trump, US-Präsident

Speaker Johnson für Veröffentlichung der Dokumente

Zuvor hatte sich unter anderem der republikanische Vorsitzende des Repräsentantenhauses, Mike Johnson, für eine Veröffentlichung der Unterlagen ausgesprochen. Viele Trump-Fans werfen unterdessen die Frage auf, ob der Präsident in der Sache etwas zu verbergen habe.
Hintergrund ist Trumps Wahlversprechen, die Akten zum Fall Epstein zu veröffentlichen. Die Verhaftung Epsteins, der über viele Jahre systematisch Minderjährige missbraucht hatte, sorgte in den USA und weltweit für Aufsehen. 2019 beging er mit 66 Jahren in seiner Gefängniszelle nach offiziellen Angaben Suizid.
01.04.2025, Bremen, Bremerhaven: Autos stehen auf dem Gelände vom BLG Autoterminal Bremerhaven.
US-Präsident Trump hat Zölle auf EU-Importe in Höhe von 30 Prozent angedroht. Noch gelten sie nicht, doch das Hin und Her wirkt sich bereits auf Teile der deutschen Wirtschaft aus.16.07.2025 | 1:37 min

Spekulationen über Epsteins Tod

In Teilen der US-Gesellschaft sorgte Epsteins Tod für wilde Spekulationen, weil er beste Kontakte in die amerikanische High Society hatte. Präsidenten und Milliardäre gingen bei ihm ein und aus - auch Trump verbrachte Zeit mit Epstein, wie mehrere Party-Videos der beiden belegen.
SGS Leifert - Slansky
Widersprüchliche Aussagen zu den "Epstein-Files", auch von US-Justizministerin Bondi haben das Misstrauen unter Trump-Anhängern verstärkt, so ZDF-Korrespondintin Heike Slansky.17.07.2025 | 2:03 min
Der Fall war perfektes Futter für Verschwörungstheoretiker: Viele verhasste - und oft als liberal wahrgenommene - Eliten hielten sich im Dunstkreis eines tief gefallenen Sexualverbrechers auf, der plötzlich unter dubiosen Umständen starb.
Für viele Zweifler lag der Schluss nahe, dass Epstein getötet wurde, um die Taten Dritter zu verschleiern. Auch die vom Präsidenten eingesetzten neuen FBI-Direktoren Kash Patel und sein Vize Dan Bongino äußerten sich vor ihrer Berufung ähnlich.
Schaltgespräch zwischen Elmar Theveßen und Christopher Wehrmann
Trump fühle sich von Putin verhöhnt, sagt ZDF-Korrespondent Theveßen. Es gebe Anhaltspunkte dafür, dass der US-Präsident es mit seiner Wende in der Russland-Politik ernst meint.15.07.2025 | 2:14 min

US-Justizministerin Bondi rudert zurück

Inzwischen wollen Patel, Bongino und US-Justizministerin Pam Bondi allerdings nichts mehr von ihren Versprechen wissen, die Ermittlungsakten und Informationen zu möglicherweise beteiligten Personen zu veröffentlichen.
Anfang vergangener Woche teilte das FBI mit, keine Hinweise auf eine Beteiligung weiterer Prominenter gefunden zu haben. Auch handele es sich bei Epsteins Tod klar um Suizid. Eine sagenumwobene "Kundenliste" des ehemaligen Multimillionärs mit den Namen von US-Eliten gibt es demnach nicht.
Trump sitzt vor einer US-amerikanischen Flagge und hält ein Dokument in die Luft
Trumps erste 100 Tage im Amt zeigen bereits ihre Auswirkungen. Welche Veränderungen nimmt der neue US-Präsident an Wirtschafts- und Sozialpolitik und der aktuellen Weltordnung vor?30.04.2025 | 43:59 min
In der US-Öffentlichkeit sorgte das für Stirnrunzeln. Denn noch im Februar hatte Bondi in einem TV-Interview auf die eindeutige Frage, ob eine Epstein-"Kundenliste" wirklich veröffentlicht werden könnte, mit "sie liegt gerade zur Prüfung auf meinem Schreibtisch" geantwortet.
Der ehemalige Berater Trumps, Elon Musk, hatte Anfang Juni behauptet, Trumps Name finde sich in Unterlagen zum berüchtigten Sexualstraftäter.
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Das ist der wahre Grund, warum sie nicht veröffentlicht wurden.

Elon Musk

Später löschte er den X-Post.
Quelle: dpa

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