Update am Morgen:Die AfD auf Höchststand
Guten Morgen,
sollte es den "Geist von Würzburg" je gegeben haben, den Jens Spahn nach der Klausur der Fraktionsspitzen von Union und SPD im heute journal-Interview beschwor - weit geschafft hat er es nicht. In unserem neuen Politbarometer wollten wir wissen, wie die Deutschen auf die künftige Zusammenarbeit der Koalition blicken, die im Sommer ihre tiefen Gräben offenbarte. Eine Mehrheit glaubt eher nicht, dass sich Union und SPD zusammenraufen. Am positivsten blicken noch die Anhänger der Union auf die Zukunft von Schwarz-Rot.
Auch der Blick auf die einzelnen Reformprojekte ist trüb, bei unseren Befragten überwiegt der Pessimismus. Am wenigsten noch beim Thema Konjunktur, hier glaubt immerhin noch rund die Hälfte, dass die Bundesregierung einen wichtigen Beitrag zur Belebung der Wirtschaft leisten kann. Bei Gesundheit, Rente und Alterssicherung ist das Bild ein anderes.
Blicken wir auf zwei der schwarz-roten Streitthemen einmal genauer. Eine stärkere Besteuerung hoher Einkommen - ein Vorschlag aus der SPD - befürworten rund zwei Drittel unserer Befragten, auch bei den Unions-Anhängern findet die Idee eine Mehrheit.
Ist der Sozialstaat noch finanzierbar? Das Fernduell, das sich Friedrich Merz und Sozialministerin Bärbel Bas zu dem Thema lieferten, bestimmte die Debatte der letzten Tage. Zehn Prozent Kürzungen im Sozialen seien drin, sagt der Kanzler. Die Befragten im Politbarometer sehen das zumeist anders.
In der Sonntagsfrage spiegelt sich der kritische Blick auf die Koalition wider: Union und SPD verharren auf dem niedrigen Niveau ihrer Bundestagswahl-Ergebnisse, die AfD kann zulegen und erreicht ihren bisherigen Höchstwert im Politbarometer.
Zu den bereits im Kabinett beschlossenen Projekten der Koalition gehört ein neues Wehrdienst-Modell. Zwar findet eine Mehrheit richtig, dass zunächst auf Freiwilligkeit gesetzt wird. Jedoch sagen über 70 Prozent, dass auf dieser Basis wohl nicht ausreichend Soldatinnen und Soldaten für die Bundeswehr gewonnen werden können.
Sage noch einer, die Deutschen seien nicht zur Differenzierung fähig.
Ihnen einen schönen Freitag!
Stefan Leifert, Leiter heute journal
Was heute noch wichtig ist
IFA öffnet für Privatbesucher: Auf der Technikmesse zeigen rund 1.900 Aussteller bis einschließlich Dienstag die neuesten Produkte rund um Heimelektronik, Gaming oder digitale Gesundheit. Zentrale Themen sind laut Veranstalter auch in diesem Jahr Künstliche Intelligenz sowie Nachhaltigkeit.
Fraktionen zum Bundeshaushalt 2025: Der Haushaltsausschuss des Bundestags hat sich am Mittwochabend auf den Etat für das laufende Jahr geeinigt. Geplant sind nun Ausgaben von rund 502,5 Milliarden Euro. Im Kernhaushalt stehen neue Kredite von fast 82 Milliarden Euro. Dazu kommen allerdings noch Milliardenkredite aus Sondertöpfen für die Bundeswehr und die Infrastruktur. Die Fraktionen im Bundestag wollen die Verständigung am Vormittag in mehreren Pressekonferenzen bewerten.
Ausführlich informiert
ZDFheute live: Kiews Verbündete sprechen über Sicherheitsgarantien für die Zeit nach dem Krieg. Pläne für EU-Friedenstruppen liegen auf dem Tisch. ZDFheute live analysiert die Situation mit Oberst Reisner:
04.09.2025 | 29:20 min
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07.09.2025 | 2:02 minWenn Sie unser ZDFheute Update abonnieren möchten, können Sie das hier tun oder in Ihrer ZDFheute-App unter Meine News / Einstellungen / ZDFheute-Update-Abo.
So wird das Wetter heute
Am Freitagvormittag regnet es im Nordosten anfangs noch kräftig. Ab Mittag ist es dann trocken. Im Südosten muss den ganzen Tag mit Regen gerechnet werden. Sonst kommen zum Nachmittag Schauer und Gewitter auf. Die Temperatur steigt auf Werte von 15 bis 22 Grad.
Quelle: ZDF
Zusammengestellt von Jan Schneider
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