IFA 2025 in Berlin: Neue KI-Geräte und TV-Technik im Fokus

Technikmesse IFA 2025 in Berlin:Mit KI-Backöfen und RGB-LEDs aus der Flaute?

von Hansjürgen Piel, Berlin
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KI und echte Neuheiten sollen die Elektronik-Umsätze zur IFA beflügeln. Das ist nötig, denn die deutschen Konsumenten sind nach aktuellen Marktzahlen nicht in bester Kauflaune.

Ein Schriftzug der Internationalen Funkausstellung

Am Freitag öffnet die IFA 2025 in Berlin ihre Tore für Privatbesucher.

Quelle: dpa

Bildschirme, die nochmal kräftig gewachsen sind und dank neuer Technologie Farben leuchtender darstellen können als bisher. Oder Saugroboter, die herumliegende Gegenstände einsammeln und sogar Treppen steigen können. Die Hersteller haben verstanden: Es muss schon etwas wirklich Neues sein, damit die Kunden in krisenbewegten Zeiten ihr Portemonnaie dafür öffnen.

So zeigen mit Samsung, TCL und Hisense jetzt gleich mehrere Anbieter eine technisch ähnliche Bildschirm-Innovation, die bei den einen "RGB MicroLED", bei anderen nur "Micro LED" oder "RGB Mini LED" genannt wird. Die Technik habe sogar das Zeug, dem bisherigen Bildschirm-Goldstandard "OLED" nahe zu kommen und werde sich etablieren, glaubt Ulrike Kuhlmann vom c’t-Magazin für Computertechnik:

Davon gehe ich tatsächlich aus, weil das eine Technik ist, die man in einem akzeptablen Preisbereich produzieren kann.

Ulrike Kuhlmann, c't-Magazin

Die Frage sei immer, wie viel die Leute bereit seien für einen Fernseher auszugeben.

Smartring

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Neue TV-Technik: MicroLED macht OLED Konkurrenz

Bisher sind in den meisten Displays einfarbige Leuchtdioden verbaut, die erst durch einen variablen Farbfilter davor als bunte Bildpunkte erscheinen. Bei RGB-LED werden stattdessen Dioden eingesetzt, die direkt in den drei Primärfarben Rot, Grün und Blau ('RGB') leuchten können. Das Resultat: kräftigere Farben, höherer Kontrast, reines Schwarz.

Mit den neuen Displays hofft die Elektronik-Branche auf neue Impulse für das schrumpfende TV-Segment. Gegenüber dem Vorjahr gingen die Umsätze bei Bildschirmen erneut um fast sieben Prozent zurück. Kommen jetzt sichtbar bessere Displays in den Handel, dann könnte dieser Trend womöglich gestoppt werden.

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Jeder dritte Computer-Chip in Europa kommt aus Dresden. In "Silicon Saxony" entwickeln Start-Ups Höchstleistungshalbleiter.

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Boom bei Robotern: Saug- und Mähroboter im Trend

"Wir stehen an der Schwelle zur Ersatzbeschaffung", sagt Sara Warneke, Geschäftsführerin der GFU Consumer & Electronics GmbH, die die IFA mit veranstaltet. "Produktneuheiten treiben die Nachfrage und die IFA bietet dafür die ideale Bühne." Immerhin wurden hier vor 20 Jahren auch die ersten Full-HD-Geräte gezeigt, die - falls noch vorhanden - spätestens jetzt durch aktuelle Technik ersetzt werden könnten.

Vor allem der boomende Roboter-Markt ist für Warneke Beleg, dass Innovation auch in Krisenzeiten zu Wachstum führen kann. Saug- und Mähroboter etwa hätten im ersten Halbjahr Absatz-Zuwächse von bis zu 38 Prozent verzeichnet, während selbst die zuletzt erfolgsverwöhnte Hausgeräte-Branche ein leichtes Minus verkraften musste.

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Vernetzte Töpfe und Pfannen verhindern Überkochen

Umso mehr betonen auch Hersteller wie Miele oder Siemens das Innovative an ihrer neuen Haustechnik - auch wenn es eher analog ist. Für kleine Küchen hat Siemens einen Dampfgarer entwickelt, der - komplett in einer Küchenschublade montiert - auch darin wieder verschwindet.

Miele zeigt einen vertikalen Dunstabzug, der im Herd versenkt werden kann und mit eingebauter Beleuchtung in der Küche "stimmungsvolle Akzente" setzen soll. Und erstmals Töpfe und Pfannen, die mit dem Kochfeld kommunizieren können und so das Anbrennen oder Überkochen verhindern sollen.

KI im Backofen

Aber natürlich darf auch KI nicht fehlen: Die Backofen-Spitzenmodelle beider Hersteller können mit Kamera und Online-Analyse noch besser erkennen, was sich in ihnen befindet und selbsttätig das entsprechende Zubereitungs-Programm starten.

So bleibt Künstliche Intelligenz das eigentliche Überthema der diesjährigen Berliner Elektronik-Schau. Oder, wie es IFA-Geschäftsführer Leif Lindner formuliert: Sie ist "das unsichtbare Betriebssystem der IFA".

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