UFO-Mythos vs. Technik: Fliegen da wirklich Aliens?

Technik entlarvt UFO-Mythos :Unheimliche Lichter am Himmel: Was fliegt da?

von Bettina Blaß
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Sie drehen sich, leuchten und verschwinden spurlos: Rätselhafte Himmelsobjekte befeuern seit Jahrzehnten Mythen. Gibt es für die vermeintlichen UFOs vielleicht andere Erklärungen?

Bildcollage: Eine fliegende Untertasse schwebt über einem Feld. Neben der Untertasse steht die schmale, hochgewachsene Silhouette eines Alien. Im unteren Bildbereich liegt eine komplizierte mathematische Formel.

Gibt es Ufos wirklich? Seit Jahrzehnten gelten sie als Mythos. Neue Berichte von Nasa und US-Militär rücken unidentifizierbare anomale Flugobjekte verstärkt in den Fokus seriöser Forschung.

01.10.2025 | 43:52 min

Kommen sie wirklich von einem anderen Planeten? Immer wieder gibt es Sichtungen von lautlosen Fluggeräten, die sich drehen wie Untertassen und den Naturgesetzen zu trotzen scheinen. Eine Aufnahme aus dem Jahr 2015 schien genau das zu zeigen: Ein mysteriöses Objekt über dem Atlantik, gefilmt von US-Navy-Piloten, sorgt seit Jahren für Schlagzeilen - und Spekulationen. Doch was steckt wirklich dahinter?

Umgangssprachlich wird solch ein Objekt als UFO bezeichnet. Die Abkürzung steht für "unidentifiziertes Flugobjekt". Offiziell und genauer ist der Begriff "unidentifizierte anomale Phänomene", die nach der englischen Bezeichnung "unidentified aerial phenomena" UAP genannt werden.

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Experiment statt Alien-Spekulation

Bei der US-amerikanischen Sichtung von 2015 handelt es sich unter Umständen durchaus um ein identifizierbares Luftphänomen: Wissenschaftsjournalist Mick West hat ausführlich recherchiert und das Video Bild für Bild analysiert. Seine Ergebnisse zeigt er in der ZDFinfo-Dokumentation "Geheimakte UFO - Zwischen Mythos und Wissenschaft"

West rekonstruierte die Szene mithilfe eines Smartphones und einer Schreibtischlampe. Er richtete die Handykamera auf die Lichtquelle und drehte das Smartphone. Das Ergebnis: Die Lichtreflexe auf dem Bildschirm wirkten, als würde sich das gefilmte Objekt drehen. Tatsächlich aber war es nur die Bewegung der Kamera.

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Die Kamera dreht sich, nicht das Objekt

Seine These: Bei diesem Video handelte es sich womöglich um ein weit entferntes Flugzeug, dessen Triebwerk so stark überstrahlte, dass der Rest des Flugkörpers auf der Infrarotkamera unsichtbar blieb. Die Rotation sei ein Kamera-Artefakt - keine physikalische Bewegung.

Die Drehbewegung des Objekts stimmte exakt mit der Bewegung des schwenkbaren Kamerasystems überein. Letzteres wird Gimbal genannt. Und so kam das Video an seinen Namen: Gimbal-Video.

Sehen Sie die Doku "Geheimakte UFO - Zwischen Mythos und Wissenschaft" am 1. Oktober um 21:35 Uhr bei ZDFinfo oder streamen Sie sie jederzeit bei Web und App.


Optische Täuschung - oder Bewegung?

Eine andere bekannte Sichtung wird "Tic Tac" genannt, weil das Objekt "wie ein Minzbonbon aussah", sagt Alex Dietrich, die damals Flugschülerin auf einem Übungsflug war. Wie ein Tischtennisball sei es über das Meer gesprungen, sagte Oberstleutnant David Fravor, der mit Dietrich in der Luft war, vor dem US-Kongress.

Mick West machte auch dazu einen Versuchsaufbau und kam zu dem Schluss, dass es eine optische Täuschung sei, in der Fachsprache "Parallaxe" genannt. Sie lässt sich vergleichen mit dem Blick aus dem fahrenden Zug: Es scheint, als ob die Bäume sich bewegen. Dabei bewegt man sich selbst im Zug, die Bäume stehen still.

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Fakten statt Mythen

Ein Problem: Fälle wie Tic Tac aus dem Jahr 2004 können nicht mehr überprüft werden. Denn es existierte zu dieser Zeit keine Speicherpflicht für sensorische Rohdaten. "Die wichtigsten technischen Fragen wurden damals gar nicht untersucht", sagt Sean Kirkpatrick, ehemaliger Leiter der UFO-Abteilung des Pentagon. Was bleibt, sind Interpretationen.

Die Wissenschaft bringt sich mittlerweile stärker in die Diskussion dieser Himmels-Phänomene ein: 2022 hat die Nasa ein Expertengremium gegründet, um Daten systematisch zu erfassen.

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Avi Loeb, Astronom und Direktor des Galileo Project an der Harvard University verfolgt einen weiteren Ansatz. Das Galileo Project nutzt verschiedene Standorte. Jeder verfügt über eine Reihe von Sensoren, optischen Kameras, Infrarotkameras, Infraschall- und Ultraschallsensoren sowie Radargeräten. Es ist also eine ganze Palette von Instrumenten, mit denen der Himmel rund um die Uhr nach Anomalien abgesucht wird.

Ziel ist, jenseits von Augenzeugenberichten valide Daten zu sammeln - kombiniert mit maschinellem Lernen zur Filterung bekannter Objekte. Künstliche Intelligenz soll also Vögel, Flugzeuge oder Ballons direkt aussortieren. Übrig bleiben sollen so höchstens die Phänomene, die man sich nicht so einfach erklären kann.

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Quelle: dpa

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