Fachkräfte-Visum: Trump plant Gebühr von 100.000 Dollar

H-1B-Programm für die USA:Fachkräfte-Visum: Trump plant Gebühr von 100.000 Dollar

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US-Präsident Trump will für Anträge auf bestimmte Arbeitsvisa eine Gebühr von 100.000 Dollar verlangen. Die Kritik: Unternehmen würden über H-1B-Visa Löhne drücken.

Trump

US-Präsident Donald Trump unterzeichnete auch den Erlass zur bereits zuvor angekündigten "Trump Gold Card".

Quelle: AP

Rückschlag für amerikanische Tech-Konzerne: Präsident Donald Trump hat eine Gebühr von 100.000 Dollar für eine von solchen Firmen oft genutzte Arbeitsvisa-Kategorie verfügt. Die H1B-Visa sollen amerikanischen Unternehmen die Möglichkeit geben, qualifizierte Beschäftigte ins Land zu bringen. Ein großer Teil von ihnen kommt aus Indien.

Kritik: Visa-Kategorie "zweckentfremdet"

Einige Verbündete von Trump kritisieren schon seit einiger Zeit, die Visa-Kategorie werde zweckentfremdet - und nähmen amerikanischen Beschäftigten Jobs weg. Die Chefs großer Tech-Konzerne hatten in den vergangenen Monaten versucht, ein engeres Verhältnis zur Trump-Regierung aufzubauen, bei einem Event im Weißen Haus hatten sie sich mit Lob für den US-Präsidenten nicht zurückgehalten. Trump sagte, er denke, die Tech-Konzerne würden "sehr glücklich" über die neue Regelung sein.

Allein in der ersten Hälfte des Jahres 2025 wurden mehr als 10.000 H-1B-Visa für Amazon genehmigt. Bei Microsoft und Meta Platforms waren es den Daten der US-Einwanderungsbehörde zufolge jeweils mehr als 5.000. Bisher hat das Visum nur eine Bearbeitungsgebühr von wenigen Tausend US-Dollar gekostet.

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100.000 Dollar jährlich

Handelsminister Howard Lutnick sagte bei der Ankündigung im Weißen Haus, die 100.000 Dollar (aktuell zirka 85.000 Euro) sollen jährlich bezahlt werden. Damit solle es sich für US-Unternehmen nicht mehr rechnen, unerfahrene Mitarbeiter ins Land zu holen und auszubilden, erklärte Lutnick. Sie müssten sich dann die Frage stellen, ob ein Jobkandidat für sie wertvoll genug sei, um der Regierung zusätzlich zu seinem Gehalt 100.000 Dollar zu zahlen. Stattdessen könnten sie dann amerikanische Arbeitnehmer einstellen, sagte der Minister.

Kritiker der Visa - vor allem Einwanderungsgegner unter Trumps Anhängern - argumentieren, dass Unternehmen H-1B-Arbeitskräfte nutzen, um die Löhne zu drücken. Befürworter wie Tesla-Chef Elon Musk halten dem entgegen, dass mit dem Programm hoch qualifizierte Mitarbeiter in die USA geholt würden und die Wettbewerbsfähigkeit amerikanischer Unternehmen gestärkt werde. Musk, der in Südafrika geboren und inzwischen US-Staatsbürger ist, hatte selbst ein H-1B-Visum.

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Trump unterzeichnet Erlass zur "Trump Gold Card"

Der Präsident unterzeichnete auch den Erlass zur bereits zuvor angekündigten "Trump Gold Card", mit der man sich für eine Million Dollar in den USA niederlassen können werde. Auf einem Plakat neben seinem Schreibtisch war die Darstellung einer goldenen Karte mit Trumps Abbild und der Freiheitsstatue im Hintergrund zu sehen.

Mit einer geplanten Platin-Karte soll man sich unterdessen für fünf Millionen Dollar bis zu 270 Tage pro Jahr in den USA aufhalten können - ohne US-Steuern auf außerhalb der USA erzielte Einkünfte zahlen zu müssen.

Quelle: dpa, Reuters

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