Plan stößt auf Kritik:Trump will kürzere Studenten- und Journalisten-Visa
US-Präsident Trump will die Aufenthaltsdauer von ausländischen Studierenden und Journalisten deutlich begrenzen. Die Hochschulen warnen vor den Folgen dieser Pläne.
Studenten-Visa sollen künftig in den USA nur noch maximal vier Jahre gültig sein.
Quelle: AFPDie US-Regierung von Präsident Donald Trump will die erlaubte Aufenthaltsdauer für ausländische Studierende und Journalisten in den USA deutlich begrenzen.
Ein F-Visum, mit dem sich etwa ausländische Studierende in den USA aufhalten, soll nur noch für maximal vier Jahre gelten, teilte das US-Heimatschutzministerium mit. Bisher erhalten Studierende ein Visum für die Dauer ihres akademischen Programms, das - etwa im Fall einer Promotion - auch fünf Jahre dauern kann.
Journalisten sollen Visum alle acht Monate verlängern
Der Vorschlag von Trumps Regierung sieht zudem vor, die Gültigkeit von Visa für Medienschaffende auf 240 Tage zu begrenzen. Die Visa für Journalisten sollen demnach künftig um bis zu 240 weitere Tage verlängert werden können, dürften aber insgesamt nicht länger gelten, als der journalistische Einsatz dauere. Für Journalisten aus China sollen nur 90-tägige Visa ausgestellt werden.
Verlängerungen müssten bei der US-Einwanderungsbehörde USCIS beantragt werden, was aufwendigere Überprüfungen nach sich ziehen würde. Bislang sind US-Visa in der Regel für die gesamte Dauer einer Entsendung ausländischer Korrespondenten oder die Dauer eines Studiums gültig, aber höchstens für zehn Jahre. Wer länger bleibt, muss einen dauerhaften Aufenthaltstitel beantragen.
Die US-Regierung will der Universität Harvard verbieten, neue Studierende aus dem Ausland aufzunehmen. Ein New Yorker Richter kippte vorerst diese Anordnung der US-Regierung.
24.05.2025 | 2:18 minMehr als eine Million ausländische Studierende in den USA
Das US-Heimatschutzministerium erklärte, eine nicht genannte Zahl ausländischer Staatsbürger nutze das System aus, um als "ewige Studenten" dauerhaft in den USA zu bleiben. "Frühere Regierungen" hätten "ausländischen Studenten und anderen Visumsinhabern erlaubt, nahezu unbegrenzt in den USA zu bleiben, was Sicherheitsrisiken mit sich bringt, unermessliche Kosten für die Steuerzahler verursacht und US-Bürger benachteiligt".
Das Ministerium machte keine Angaben dazu, welche Nachteile den US-Steuerzahlern seiner Ansicht nach durch Studierende aus dem Ausland entstehen. Diese zahlen in der Regel die vollen Studiengebühren und sind damit eine wichtige Einnahmequelle für die Universitäten. Im Studienjahr 2023/24 studierten rund 1,1 Millionen Menschen aus dem Ausland in den USA.
Forscher an der Universität in Bremen haben erste wichtige Datensätze aus den USA gesichert. Durch US-Präsident Trump drohen Budget-Kürzungen, wodurch wichtige Umwelt- und Klimadaten verloren gehen könnten.
13.05.2025 | 1:33 minUniversitäten: Nachteil für Forschung der USA
Die Vorschläge stießen bei den Hochschulen auf scharfe Kritik. Die US-Regierung sende "eine Botschaft an talentierte Menschen in aller Welt, dass ihre Beiträge in den Vereinigten Staaten nicht geschätzt werden", erklärte die Vorsitzende des Verbands der Universitäts- und Collegepräsidenten, Miriam Feldblum.
Eine solche Regelung verschaffe der US-Forschung international einen Nachteil, weil weniger Spitzenkräfte ins Land kämen.
Die US-Regierung will den Universitäten des Landes Vorgaben machen. Weil sich die Elite-Uni Harvard nicht reinreden lässt, muss sie um Fördermittel in Milliardenhöhe bangen.
15.04.2025 | 2:35 minTrump macht Kehrtwende bei China
Die US-Regierung hatte in den vergangenen Monaten nach eigenen Angaben bereits rund 6.000 Studenten-Visa entzogen. Die meisten Betroffenen kamen aus China oder hatten an ihren Universitäten gegen Israels Vorgehen im Gazastreifen demonstriert.
Trump hatte außerdem Milliarden Dollar an staatlichem Fördergeld für Universitäten zusammengestrichen. Der Kongress erhöhte zudem die Steuern für private Hochschulen.
Im Falle Chinas machte Trump am Montag eine Kehrtwende. Er lobte seine Beziehungen zum chinesischen Staatschef Xi Jinping und kündigte an, die Zahl chinesischer Studierender in den USA auf 600.000 verdoppeln zu wollen.
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