Seltene Erden kommen vor allem aus China

Abhängigkeit bei Rohstoffen:Seltene Erden kommen vor allem aus China

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Zukunftsträchtige Technologien kommen ohne sie kaum aus: Seltene Erden. Abgebaut werden sie vornehmlich in China - vor allem die deutsche Industrie ist stark darauf angewiesen.

Die Bayan-Obo-Mine für Seltene Erden in der Inneren Mongolei.
In China gibt es viele riesige Minen, in denen Seltene Erden abgebaut werden.
Quelle: dpa

Beim Import sogenannter Seltener Erden ist Deutschland innerhalb der EU besonders abhängig von China. Im vergangenen Jahr kamen 3.400 Tonnen aus dieser Stoffgruppe aus der Volksrepublik, das berichtet das Statistische Bundesamt. Das waren 65,5 Prozent der gesamten Importe Seltener Erden. Im Jahr zuvor hatten die Chinesen noch 69,1 Prozent der insgesamt größeren Importmenge geliefert.
Seltene Erden
Seltene Erden seien "teuer und umweltschädlich" und der chinesische Exportstopp werde Preissteigerungen mit sich führen, so Antonia Hmaidi, leitende Analystin am Mercator Institut für China Studien.15.04.2025 | 6:09 min

Seltene Erden als Druckmittel

Einzelne Stoffe wie Neodym, Praseodym und Samarium, die unter anderem für Dauermagneten in Elektro-Motoren verwendet werden, wurden auch 2024 nahezu vollständig aus China importiert.
Deutschland steht damit im europäischen Vergleich ungünstig da, denn die Importquote aus China für die gesamte EU liegt bei rund 46 Prozent. Die nächstgrößeren Lieferländer sind allerdings das mit Sanktionen belegte Russland (28,4 Prozent) und Malaysia (19,9 Prozent).





Im Handelskonflikt mit den USA setzt China die Seltenen Erden als Druckmittel ein. Zweitwichtigstes Herkunftsland am deutschen Markt war 2024 Österreich mit einem mengenmäßigen Anteil an den Importen von 23,2 Prozent. Darauf folgte Estland mit 5,6 Prozent. In diesen beiden Ländern werden Seltene Erden weiterverarbeitet, die ursprüngliche Herkunft ist statistisch nicht nachweisbar.

Forscherin: Ukraine könnte Schlüsselrolle spielen

Nach Einschätzung der Forscherin Isabella Gourevich vom Münchner Ifo-Institut könnte die Ukraine eine Schlüsselrolle bei der EU-Rohstoffversorgung spielen. In dem von Russland angegriffenen Land gebe es Reserven für zwei Drittel der 34 als kritisch eingestuften Rohstoffe, um die sich auch die USA bemühen. "Damit die Ukraine mittelfristig ein zentraler Partner für die europäischen Lieferketten werden kann, braucht es mehr als Bergbau", sagt Gourevich. Es müssten auch Investitionen in die Verarbeitung dieser Rohstoffe folgen - in der Ukraine selbst oder in Zusammenarbeit mit EU-Ländern.
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Griechenland könnte einer der wichtigsten Lieferanten von seltener Erden werden. Vor allem die Produktion von Gallium könnte sich als Gamechanger für Europa entwickeln.17.02.2025 | 2:07 min
Quelle: dpa

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