Unklarheit wegen Zöllen:DHL schränkt Paketversand in die USA ein
Viele Postunternehmen liefern seit diesem Wochenende kaum noch Pakete aus Europa in die USA - auch die Deutsche Post. Der Grund: die neuen Zölle.
Pakete liegen in einem Paketzentrum von DHL. (Archiv)
Quelle: dpaZahlreiche Postdienstleister in Europa haben wegen Unklarheiten bezüglich neuer Einfuhrzölle viele Paketlieferungen in die USA ausgesetzt oder eingeschränkt. Die Post in Deutschland, Dänemark, Schweden und Italien teilte mit, dass ab Samstag die Lieferung der meisten Waren in die Vereinigten Staaten gestoppt werde. Frankreich, Österreich und Großbritannien wollen in den kommenden Tagen nachziehen.
Europa verpflichte sich, "750 Milliarden Dollar in Energie aus den USA zu investieren und 600 Milliarden Dollar an Investitionen sind zugesagt", so ZDF-Korrespondent Elmar Theveßen.
22.08.2025 | 3:21 minTrump erlässt Einfuhrzölle auf internationale Waren
Gemäß einer Anordnung von US-Präsident Donald Trump sollen ab dem 29. August Einfuhrzölle für internationale Waren mit einem Wert von unter 800 Dollar gelten, für die zuvor keine Zölle erhoben wurden. Weiterhin zollfrei ist die Sendung von Briefen, Büchern, Geschenken und Päckchen mit einem Wert von weniger als 100 Dollar.
Viele europäische Postdienstleister teilten mit, dass sie die Sendungen schon vor dem Stichtag aussetzen, weil sie nicht die rechtzeitige Ankunft in den USA garantieren könnten. Sie verwiesen auf fehlende Klarheit darüber, für welche Waren die neuen Vorschriften gelten und auf fehlende Zeit für den Umsetzungsprozess.
Die US-Zölle auf Autos aus der EU sollen rückwirkend gesenkt werden. Im Gegenzug stellt die EU Trump unter anderem milliardenschwere Investitionen in Aussicht, so Frank Bethmann.
21.08.2025 | 1:39 minDeutsche Post setzt Lieferungen teils aus
Deutsche Post und DHL Paket teilten mit, dass sie ab Samstag "vorerst keine Pakete und Warenpost International von Geschäftskunden in die USA mehr annehmen und befördern" könnten. Der Bonner Konzern teilte mit, dass dorthin vorerst nur noch Pakete befördert werden, die als Geschenk deklariert sind und deren Inhalt nur bis zu 100 US-Dollar (aktuell etwa 86 Euro) wert ist.
Pakete von Privatleuten, die mehr wert sind, können ab Samstag nur noch als teurere Expresssendungen in die USA verschickt werden. Bei allen Paketen von Geschäftskunden ist dies ab Dienstag der Fall. Ein Sprecher sagte:
Der Großteil der Privatkunden-Pakete in die USA liegt ohnehin unter dem Schwellenwert von 100 Dollar, daher sind Privatkunden von den neuen Regelungen vergleichsweise wenig betroffen.
DHL-Sprecher
Er betonte, dass die Einschränkungen nur vorübergehend sein sollten. Wie lange, ist unklar.
Europäische Postdienstleister schränken Lieferungen ein
Das nordische Logistik-Unternehmen Postnord und die italienische Post kündigten ähnliche Aussetzungen mit Gültigkeit ab Samstag an. "Postsendungen, die keine Waren enthalten, werden weiterhin akzeptiert", teilte die Poste Italiane am Freitag mit.
Ein Sprecher der niederländischen Post, Wout Witteveen, sagte, die Trump-Regierung halte an den neuen Zöllen fest, obwohl die USA kein System hätten, um sie zu kassieren. Die PostNL arbeite eng mit ihren US-Kollegen zusammen, um eine Lösung zu finden, berichtete er der Nachrichtenagentur AP.
Die PostEurop, ein Verband von 51 europäischen Postdienstleistern, teilte mit, sollte es bis zum 29. August keine Lösung geben, würden voraussichtlich alle Verbandsmitglieder Lieferungen in die USA auf Eis legen.
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