Selenskyj in Washington – wo steht Trump im Ukraine-Krieg?

Nach Trump-Putin-Telefonat:Treffen mit Selenskyj: Wo steht Trump?

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Donald Trump und Wolodymyr Selenskyj stehen vor dem Weißen Haus.

Selenskyj kam mit der Hoffnung auf Tomahawk-Waffen nach Washington. Doch wo Trump steht, scheint nach seinem Telefonat mit Putin unklar. ZDFheute live zum Treffen im Weißen Haus.

In der Hoffnung auf neue Waffenlieferungen ist der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj nach Washington gereist. Doch nachdem Donald Trump gestern mit Wladimir Putin telefoniert hat, erscheint der Standpunkt des US-Präsidenten im Krieg in der Ukraine einmal mehr unklar.

Beim gemeinsamen Presse-Statement im Weißen Haus erklärte Trump, dass er hoffe den Krieg ohne Tomahawk-Lieferungen an die Ukraine beenden zu können. Zuvor hatten die USA noch angekündigt, die Marschflugkörper möglicherweise an die Ukraine zu verkaufen.

Dann allerdings telefonierte Trump am Donnerstag mehr als zwei Stunden lang mit Putin – und äußerte er danach Zweifel daran, dass die USA der Ukraine Tomahawks zur Verfügung stellen könnten. Nun brachte der US-Präsident außerdem noch ein mögliches Dreier-Treffen mit Selenskyj und Putin ins Spiel.

Wo steht Trump im russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine? Was kann Selenskyj in Washington erreichen? Und welche Auswirkungen hat die Ankündigung eines weiteren Treffens zwischen Trump und Putin? ZDFheute live zeigt die Ankunft Selenskyjs im Weißen Haus. Zur Analyse spricht Christian Hoch mit Jonas Driedger vom Leibniz-Institut für Friedens- und Konfliktforschung – sowie mit den ZDF-Korrespondenten David Sauer, Armin Coerper und der ZDF-Reporterin Anne Brühl.

Was seit Anchorage passiert ist

Trump sieht sich als Vermittler im Krieg in der Ukraine und will ihn beenden. Doch seine genaue Position zwischen Kiew und Moskau wirkte in den vergangenen Monaten durchaus wechselhaft. Im August hatte der US-Präsident Kreml-Chef Putin nach Anchorage in Alaska eingeladen, um dort über ein mögliches Ende des Ukraine-Kriegs zu sprechen. Putin hatte bei dem Treffen auf seinen Maximalforderungen bestanden, Trump gleichzeitig keine eindeutige Position für die Ukraine bezogen.

Wenige Tage nach dem Treffen in Anchorage besuchte der ukrainische Präsident Selenskyj Trump im Weißen Haus. Ein großer Eklat, wie es ihn im Februar gegeben hatte, blieb aus. Trump kündigte direkte Gespräche zwischen Putin und Selenskyj an. Dazu kam es bis dato nicht - und auch sonst hat sich in den amerikanischen Friedensbemühungen für die Ukraine nicht viel getan. Zuletzt schrieb Trump auf seinem Netzwerk "Truth Social", die Ukraine sei in der Lage, die besetzten Gebiete wieder zurückzuerobern. Russland bezeichnete er als "zahnlosen Tiger".

Mit Material von ZDF, AFP und Reuters.

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