Bochum: Schwer verletzte Zwölfjährige nach Polizeieinsatz

Polizei schießt auf Mädchen:Was über den Einsatz in Bochum bekannt ist

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Nahaufnahme eines Polizei-Blaulichts.

Ein Polizeieinsatz in Bochum endet mit lebensgefährlichen Schussverletzungen für ein zwölfjähriges Mädchen. Was bisher bekannt ist und welche Fragen jetzt offen sind.

Ein Polizeieinsatz in Bochum ist in der Nacht zu Montag dramatisch eskaliert: Eine vermisste Zwölfjährige, dringend auf Medikamente angewiesen, wurde schwer verletzt, nachdem Polizisten sie in der Wohnung ihrer Mutter fanden. Laut Ermittlern soll das Mädchen die Beamten mit zwei Messern bedroht haben – ein Polizist setzte einen Taser ein, ein anderer schoss mit der Dienstwaffe. 

Sowohl das Mädchen als auch die Mutter sind gehörlos. Noch ist unklar, ob eine Verständigung möglich war und wie es genau zu der bedrohlichen Situation kam. Die Zwölfjährige war zuvor von den Betreuern ihrer Wohngruppe in Münster vermisst gemeldet worden; die Mutter hatte kein Sorgerecht mehr. 

Nach dem Schuss leisteten die Beamten Erste Hilfe. Das Mädchen wurde notoperiert und befindet sich inzwischen nach Angaben der Polizei in kritischem, aber stabilem Zustand. Wie viele Schüsse fielen, wie nah die Beamten standen und ob der Einsatz verhältnismäßig war, wird nun untersucht. 

Welche Abläufe gelten bei Einsätzen mit minderjährigen Personen – und wo liegen die Grenzen beim Einsatz von Schusswaffen? Wie wird im Nachhinein geprüft, ob ein Polizeieinsatz wie dieser den geltenden Vorgaben entsprochen hat? Darüber spricht Philip Wortmann bei ZDFheute live mit Kriminologe Prof. Tobias Singelnstein. ZDF-Reporter Thomas Münten berichtet über die bisherigen Erkenntnisse.

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