Auch Belarus vor Rückkehr:Paralympics-Verband hebt Russland-Sperre auf
Das Paralympische Komitee hat den Weg für Russlands und Belarus' Rückkehr in den Weltsport geebnet. Es hob die Teilsuspendierung gegen beide Länder auf.
Bald vielleicht wieder auf der Weltbühne des Para-Sports: Russland
Quelle: dpaDas Internationale Paralympische Komitee (IPC) hat beschlossen, die seit dem Angriffskrieg gegen die Ukraine geltende Teilsuspendierung Russlands und des Verbündeten Belarus aufzuheben und die beiden Nationalkomitees wieder als Vollmitglieder in die Organisation aufzunehmen.
In einer Stellungnahme des Internationalen Paralympischen Komitees, das am Samstag in Seoul eine Generalversammlung abhielt, heißt es:
Das IPC wird mit den beiden betroffenen Mitgliedern zusammenarbeiten, um so schnell wie möglich praktische Maßnahmen zu ergreifen.
Internationales Paralympisches Komitee
Weg zur Rückkehr Russlands und Belarus' geebnet
Diese Entscheidung ermöglicht formal die Teilnahme russischer und belarussischer Para-Athleten unter ihrer jeweiligen Flagge an den Winter-Spielen in Italien in einem knappen halben Jahr.
Die sechs Sportarten im Programm unterliegen jedoch internationalen Verbänden, die die Suspendierung russischer und belarussischer Sportler bisher aufrechterhalten haben.
Um teilnahmeberechtigt zu sein, muss jeder Athlet über eine aktive Lizenz für die Saison 2025/26 von seinem internationalen Verband für Para-Alpinski, Para-Langlauf, Para-Snowboard, Para-Biathlon, Para-Eishockey oder Rollstuhl-Curling verfügen. Derzeit sind in diesen Verbänden Sportler beider Länder jeweils suspendiert.
Der Schwimm-Weltverband lässt zahlreiche russische Athletinnen und Athleten bei der gerade laufenden WM in Singapur an den Start gehen. Es ist eine viel diskutierte Rückkehr in den Weltsport.
24.07.2025 | 1:50 minAnderer Weg als das IOC
Das IPC fasste damit am Samstag einen einschneidend anderen Entschluss als das Internationale Olympische Komitee (IOC).
Dessen Exekutive hatte am Freitag vergangener Woche festgelegt, bei den Olympischen Winterspielen in Mailand und Cortina d'Ampezzo (6. bis 22. Februar 2026) wie bei den Sommerspielen von Paris 2024 Aktive aus Russland und Belarus nur als Einzelathleten unter neutraler Flagge und bei Erfüllung strenger Kriterien zuzulassen.
Deutscher Behindertensportverband: "Schwer verständlich"
Vizepräsident Karl Quade vom Deutschen Behindertensportverband (DBS) sieht die Starterlaubnis für russische und belarussische Sportler unter eigener Flagge bei den Paralympischen Spielen 2026 zutiefst kritisch.
"Für uns ist das schwer verständlich. Das ist eine Entscheidung, die wir allenfalls respektieren können, aber die Beschlüsse waren eindeutig", sagte Quade dem SID nach der Zulassung der aufgrund des Ukraine-Krieges zuletzt teilweise suspendierten Nationalen Paralympischen Komitees beider Länder.
"Es hat sich eigentlich an der Sachlage gegenüber der Entscheidung von vor zwei Jahren überhaupt nichts geändert", bemerkte der 70-Jährige: "Wenn wir von Sotschi ausgehen, 2014 dieser Sündenfall mit dem Doping, dann der Krimkrieg, das setzte sich ja in einer Tour fort. Und das wurde ja auch nochmal deutlich gesagt von einigen. Die Verbindung zum Militär besteht ja weiter."
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