WM-Auftakt der Handball-Frauen:Handballerinnen wollen mit Spielfreude zur Medaille
von Erik Eggers
Bei der WM in Deutschland und den Niederlanden wollen die deutschen Handballerinnen eine Medaille. Bundestrainer Markus Gaugisch sieht sein Team als konkurrenzfähig.
Die Handballerinnen stehen kurz vor dem WM-Auftakt. Das Minimalziel bei dieser Heim-WM ist das Viertelfinale.
25.11.2025 | 1:19 minDie Vorfreude ist nicht zu übersehen: Jedenfalls verließ Aimeé von Pereira nach der Generalprobe am vergangenen Samstag in Göppingen gegen die Schweiz das Parkett mit einem strahlenden Lächeln.
Das Team sei präpariert für das Großereignis, die WM im eigenen Land, erklärte die Abwehrspezialistin, die als Profi in Kopenhagen ihr Geld verdient:
Wir gehen mit dem richtigen Werkzeug in die WM.
Nationalspielerin Aimeé von Pereira
Handballerinnen mit Leichtigkeit zum Erfolg
Das ist das Mantra der deutschen Handballerinnen: Sie wollen, wenn sie am Mittwochabend in Stuttgart gegen Island in das Turnier starten, vor allem Leichtigkeit und Spielfreude vermitteln.
- Mittwoch, 26.11., 18 Uhr: Deutschland - Island in Stuttgart
- Freitag, 28.11., 18 Uhr: Uruguay - Deutschland in Stuttgart
- Sonntag, 30.11., 18 Uhr: Deutschland - Serbien in Stuttgart
Hauptrunde: 2. bis 8. Dezember in Rotterdam und Stuttgart
Viertelfinale: 9. und 10. Dezember in Rotterdam und Stuttgart
Halbfinale: 12. Dezember in Rotterdam
Finale, Spiel um Platz 3: 14. Dezember, 17.30/14.30 Uhr, in Rotterdam
"Wir alle haben angefangen mit Handball aus Spaß an der Sache", sagt Rückraumspielerin Emily Vogel vor dem Auftakt - und hofft, dass ihr Team durch drei Vorrundensiege in einen Flow gerät.
Gruppensieg ist Pflicht
Der Gruppensieg ist, da neben Island auch die weiteren Vorrundengegnerinnen aus Uruguay und Serbien nicht zu den Favoritinnen zählen, tatsächlich eine Pflichtaufgabe. Denn die Punkte unter den ersten drei Mannschaften werden in die Hauptrunde von Dortmund mitgenommen.
Bundestrainer Markus Gaugisch hat den DHB-Kader für die Frauenhandball-WM bekannt gegeben. Im ZDF spricht er über eine neue Variante im Frauenhandball - dem Angriff mit vier Rückraumspielerinnen.
04.11.2025 | 3:17 min
Andernfalls würde das Team von Trainer Markus Gaugisch das von DHB-Präsident Andreas Michelmann anvisierte Ziel, die erste Medaille seit 2007 (WM-Bronze) zu gewinnen, frühzeitig aus den Augen verlieren. "Das Ziel ist ganz klar das Halbfinale", sagt Michelmann.
Wann wollen wir es denn sonst schaffen, wenn nicht bei der Heim-WM?
DHB-Präsident Andreas Michelmann
Das Team ist seit vielen Jahren eingespielt. Xenia Smits und Vogel waren sogar schon bei der WM 2017 dabei, als die Mannschaft im Achtelfinale Dänemark klar unterlag.
Bei den letzten Großevents scheiterte die Auswahl indes stets recht deutlich an den führenden Nationen aus Norwegen, Frankreich, Dänemark und Schweden.
Blackout bei WM 2023
Schon bei der WM 2023 hatten die Spielerinnen fest an eine Medaille geglaubt, kollabierten dann aber gegen Schweden, als sie in den ersten 14 Minuten des Viertelfinals keinen Treffer erzielten.
"Das hatten wir uns anders gewünscht", so Frauen-Handball-Nationaltrainer Markus Gaugisch nach dem Viertelfinal-Aus bei der WM 2023.
14.12.2023 | 3:19 minNun soll endlich der Durchbruch gelingen. Eine der großen Hoffnungsträgerinnen ist die selbstbewusste von Pereira. Sie schaffte es als letzte Spielerin noch den Sprung in den WM-Kader, da sie insbesondere bei ihrem Debüt gegen Frankreich im März als unerschrockene und kommunikationsstarke Abwehrorganisatorin glänzte.
Warten auf Annika Lott
Der Einsatz der zweiten großen Hoffnung könnte noch auf sich warten lassen. Denn Regisseurin Annika Lott, die beim französischen Champions-League-Klub Brest stark aufspielt, hat eine Schulterverletzung noch nicht vollständig auskuriert und musste bei den Testsiegen gegen die Schweiz passen.
"Annika ist eine, die etwas Besonderes hat", sagt Trainer Gaugisch, man werde auf sie warten.
Rückraum-Star Xenia Smits und Kapitänin Antje Döll über die anstehende Heim-WM und den Frauenhandball in Deutschland.
15.11.2025 | 13:14 minAuch der Bundestrainer berichtet, das vorherrschende Gefühl in seinem Team sei Vorfreude. "Ich habe nicht das Gefühl, dass irgendjemand Druck verspürt", sagte er in Göppingen.
Sein weiteres Engagement beim Dachverband hängt wohl am Erreichen des Halbfinals, das dann beim Co-Gastgeber Niederlande in Rotterdam ausgespielt wird.
Erwarteter Showdown im Viertelfinale
Sein Team müsse Stabilität beweisen und im Viertelfinale eine "High-End-Leistung" aufs Parkett zaubern, so Gaugisch. "Wenn wir die bringen, sind wir konkurrenzfähig."
Auch Kapitänin Antje Döll baut dann auf die Unterstützung der mutmaßlich über 11.000 Fans in der Dortmunder Westfalenhalle und ist optimistisch: "Wir haben uns als Mannschaft zuletzt gut entwickelt."
In diesem WM-Viertelfinale geht es dann auch noch um mehr als nur um eine Medaille, wie Smits bei ihrem Auftritt im aktuellen sportstudio klarmachte: "Wir wollen jetzt abliefern, um nachhaltiger auf den deutschen Frauenhandball aufmerksam zu machen."
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