Handball: Berlin und Magdeburg im Finale der Champions League

Champions League - Final Four:Füchse treffen im Finale auf Magdeburg

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Das deutsche Finale in der Champions League ist perfekt: Nachdem die Füchse zunächst Nantes aus dem Weg räumten, schlug der SC Magdeburg in einem Handball-Krimi den FC Barcelona.

Dejan Milosavljev jubelt.
Nach einem souveränen 34:24-Sieg gegen HBC Nantes stehen die Füchse Berlin im Finale der Champions League14.06.2025 | 1:05 min
Unbeeindruckt von einer frühen Roten Karte gegen Superstar Mathias Gidsel sind die Füchse Berlin mit einem starken Auftritt erstmals ins Finale der Champions League gestürmt. Der Hauptstadt-Klub setzte sich im ersten Halbfinale beim Final Four in Köln gegen den französischen Vizemeister HBC Nantes mit 34:24 (18:12) durch und greift eine Woche nach der Meister-Premiere nun auch nach Europas Handball-Krone.
Der Gegner im Finale heißt am Sonntag (18 Uhr) SC Magdeburg, das bereits 2002 und 2023 in der Königsklasse triumphierte. Die Bördeländer setzten sich im zweiten Halbfinale gegen Rekordsieger und Titelverteidiger FC Barcelona in einem wahren Krimi mit 31:30 (18:18) durch.
V.li.: Steven Plucnar Jacobsen (RNL), Mathias Gidsel (Füchse, 19), Olle Forsell Schefvert.
Die Füchse Berlin haben den ersten Meistertitel der Vereinsgeschichte geholt. Dank einer Steigerung nach der Pause setzte sich der Klub bei den Rhein-Neckar Löwen mit 38:33 durch.08.06.2025 | 0:33 min
Der SCM ließ sich gegen den Rekordsieger auch von einem Fehlstart nicht aus dem Konzept bringen und drehte einen zwischenzeitlichen Vier-Tore-Rückstand noch zum Sieg. Schon beim bislang letzten Königsklassen-Triumph hatten die Magdeburger, bei denen Omar Ingi Magnusson (11 Tore) als bester Schütze herausstach, die Katalanen im Halbfinale aus dem Weg geräumt. Mit der Schlusssirene verwandelte Hornke zum Siegtreffer.

Berlin unbeeindruckt von Gidsel-Aus 

Zuvor erwischten vor der stimmungsvollen Kulisse von 20.000 Fans die Füchse im ersten Halbfinalspiel am Samstagnachmittag einen guten Start und lagen schnell mit drei Toren (6:3) vorn. Doch dann der frühe Schock: Nach nicht einmal neun Minuten flog Gidsel mit Rot vom Feld. Der 25 Jahre alte Weltmeister und Olympiasieger aus Dänemark war bei einem Abwehrversuch ausgerutscht und hatte dabei einen Gegenspieler beim Wurf mit einer Grätsche wie im Fußball abgeräumt. 

Es war eine harte, aber richtige Entscheidung, weil es gesundheitsgefährdend war. Der Boden war allerdings nicht Champions-League-tauglich, denn es sind heute viele Spieler ausgerutscht.

Füchse-Geschäftsführer Bob Hanning

Der Deutsche Meister blieb trotz des personellen Rückschlags cool und baute den Vorsprung beim 11:6 (17.) erstmals auf fünf Tore aus. Selbst eine doppelte Unterzahl überstanden die Berliner in dieser Phase weitgehend schadlos. Großen Anteil daran hatte Torwart Dejan Milosavljev, der in der gesamten Partie mit zahlreichen Paraden ein starker Rückhalt und überragender Mann auf dem Parkett war. Zudem erwies sich Routinier Fabian Wiede als starker Gidsel-Ersatz.

Füchse mit starker Offensiv-Power 

Auch ohne ihren Superstar bestimmten die Füchse die Partie und nahmen dank der Treffsicherheit von Gidsels Landsmann Lasse Andersson, der es auf insgesamt sieben Tore brachte, und Linksaußen Freihöfer ein Sechs-Tore-Polster in die Halbzeitpause mit.
Nach dem Wechsel änderte sich nichts am Spielverlauf. Im Gegenteil: Die Füchse waren stets Herr der Lage und bauten ihren Vorsprung beim 24:15 sogar auf neun Tore aus. Auch in der Schlussphase blieb das Team von Trainer Jaron Siewert konzentriert und bejubelte den verdienten Sieg.

Magdeburg zunächst ständig in Rückstand

Im zweiten Halbfinale lieferte der SCM um Topwerfer Omar Ingi Magnusson (11 Tore) dem spanischen Serienmeister aus Barcelona einen großen Kampf. Schon zu Beginn brandete Jubel unter den Magdeburger Fans auf, denn knapp zwei Wochen nach seiner Schulterverletzung feierte Rückraum-Ass Gisli Kristjansson sein Comeback.
Dennoch lief das Team von Trainer Bennet Wiegert in der ersten Halbzeit ständig einem Rückstand hinterher, der beim 12:16 (23.) erstmals auf vier Tore anwuchs. Kurz vor der Pause schaffte der SCM den Ausgleich.

Dramatische Schlussphase zugunsten des SCM

Auch von einem neuerlichen Drei-Tore-Rückstand nach dem Wechsel ließen sich die Magdeburger nicht verunsichern. 14 Minuten vor Schluss ging der deutsche Vizemeister beim 25:24 erstmals in Führung. In der dramatischen Schlussphase hatte der SCM die besseren Nerven und bejubelte nach einem Treffer von Tim Hornke in letzter Sekunde den Sieg.

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Quelle: Reuters

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Quelle: dpa
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